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Sächsische Staatszeitung : 11.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192406116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19240611
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19240611
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-11
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 11.06.1924
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Ente 6 zu Nr. 133 — »»chstsche Gt*»tS»«UtMg — Luftverlehr i« Lachsen. Die vor einigen Manaten in Dresden gegrün dete Sächsische Luftverkehrs-Aktiengescll- schäft begann bekanntlich Anfang April mit der Aufnahme de« Flugbeiriebe« und bat während der Monate April und Ma! mit ihre» Janker«. Ganz- metall-Berkehrsflugzeugeir auf Grund statistischer Ermittlungen folgend: bemerkenswerte Leistungen zu verzeichne» gehabt: Anzahl der unternommenen Finge 134 Anzahl der vurchgefuhrten Flüge 13 t mithin ProzentzaN der dnrGgcfnhrlt» Filiae fti, geflogene N lometer 5 2G> besöroer!« Personen 351 erzielte Personcukilometer 16 899 Prozentzahl de« auSgenupten Per- sonen-Ladcraume« 67 Diese Leistungen ergeben sich aus eiper Reihe von Eonderslügen, welche von Dresden au« nach verschiedenen Städten Sachsens und des Reiches unternommen wurden und aus Rnndflügen, die in Tretden selbst und anderen Städten Sachsens ui d des Reiches ftaltsanden. Sonderslüge wurden auSgeführt auf den Strecken: Dresden-Dessau, Dresden—Forst, Dresden—Zittau, Dresden—Görlitz, Dresden—Barchen, Dresden—Zwickau, Dresden- Ehemnitz, Trerden-Breslau, Dresden-München, während Rundflüge in den Städten: Dresden, Forst, Zittau, Görlitz, Bautzen, Breslau stallsanden. Löährcnd die vorstehend aufgeführlen Flug- leistungrn in der Hauptsache von einem der Junkers-Flugzeuye der Sächsischen Lust- verkehrS-Aktiengesellschaft anSgesührt wurden, sand das zweite Flugzeug im Strcckenbelrieb der TranS-Europä-Union rind zwar aus der Strecke Frankfurt—München Verwendung. D e von diesem Flugzeug auf der Strecke Frankfurt— München im regulären Verkehr erzielten Lcistun- gen, die in der Statistik der Trans-Europa.Unwn ersche'ncn, sind in die obengenannten Ziffern n cht mit eingerechnet. 'Tie Tätigkeit der Sächsischen LuftverkeyrS-AkSWigesellschaft hat sich unler ge- nauer Innehaltung ihres Arbeitsprogramms ent- wickelt, wonach di« Grundlage für den Anschluß Sachsens an den deutschen und damit den internationalen Luftverkehr zu schaflen sind. Durch das Anstrelen ihrer Funkers- Flugzeuge in fast allen größeren Städten Sachsens konnte der LnftverkehrSgedanke intensiver verbreitet werden, als es bisher möglich war und weite Kreis: der Bevölkerung Sachsens hatten Gelegen heit, moderne Verkehrsflugzeuge in ihrer Funktion kennen zu lernen. Die in den einzelnen Städte» Sachsens und des R:IchcS ansgeführten Rundflüge wurden durch instruktive Fil in Vorträge über d e Entstehung des 6-sitzigcn IuukerS-Ganzmelall- Verkehrsflugzeuges und seine Bewährung im mlcr. nationalen Luftvtrkehr ergänzt. Erfreulicherweise hat die bisher in Sachsen ge- leistete Arbeit der Sächsischen LnsiverkehrS-Att en. gesellschaft bereits Erfolge zu verzeichnen gehabt; denn die wichtigsten Städte Sachsens haben daraus ihre Konsequenz gezogen und sind eifrig bemüht, für die 2 chafs« ng öffenlli ch er Flug h n f c n zu sorgen, eine Grundbedingung für sachgemäß? Durchführnng des Lnstvcrkehrs. Auch in Dresden selbst wir) in dieser Beziehung mit einem Weitblick vorgegangen, welcher der deutschen Luftverkehrs- fache würdig ist. Die von der Sächsischen Flug. Häfen-Beiriebs-G. m. b H. für da« Zustandekommen des Dresdner Großflughafens geleisteten Arbeiten konnten inzwischen recht gut gefördert werden, sod-ß Dresden aller Wahrscheinlichkeit nach bereits im nächsten Jahre im Besitz eines Flug hafens sein wird, der sich im Laufe der Zeit zu I einem allen Erfordernissen genügenden Großflug. I Hasen entwickeln laßt. Nachdem die Befestigung^, '.arbeiten auf dem für diesen Zweck vorgesehenen IHeller gut fortgeschritten sind, kann dort bereits >» den nächsten Kochen mit dem Ausbau einer Flughallcbegonnen werden. Zu der Zwischen, zett wird für den Dresdner Luftverkehr der Flughafen in Kaditz noch benutzt, welcher zwar nicht als ideal zu bezeichnen ist, aber bei den jetzt in Deutschland verwendeten Flugzeugtypen immerhin als Provisorium vollständig ausreicht. WaS die Aufnahme des planmäßigen Streckrnverkehrs anbelangt, so wird auf dem durch die bisherigen Borarbeiten erzielten Erfolge ba- fierend intensiv weitergearbeitet. ES ist erfreulich, daß die Sächsische Lustverkchrs-Aktiengesellschast schon jetzt die Möglichkeit hat. sich am planmäßigen Verkehr auf derStrecke Frankfurt-München, die in nächster Zeit ja auch an Sachsen au- geschlossen werden soll, zu beteiligen. Nachdem in- folge der Nnndflugveranstaltuugcn in Sachsen und im Reiche das zweite Flugzeng der Sächsischen LustverkehrS-Aktiengesellschaft in der letzten Zeit häufig von Dresden abwesend war, wird es in den nächsten Tagen wieder in Kaditz zur Ans- sührung von Ruudslügen über Dresden und Sonder- slügen nach anderen Orten stationiert werden Sinlösm,- dc4 Leipziger Notgeldes. Das Meßaull für die Mustermessen in Leipzig hat aus Anordnung des Reichsministers der Finan- zen die herausgegebenen Notgeldschcine zu l Goldmark und 20 Gold Pfennige zur Einlösung 'n der Zeit vom 16. Juni bis 16. Juli 102 1 aufgcrnse n. Bis zum 16. Inti werden die Notgcldscheins an der Kasse des Meßamts und den Kassel« der Bczirks- verbändc Bvrna, Ärimma, Oschatz, Roch litz und Döbeln eingelöst. Daun verliere» sie ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel und ihre Einlösuug'pflicht hört auf. Lffrue Stelle« sllr Lehrer. Z«, be'. ») 1 Hauptamt». L.-St. an der Fort». (Berns-.),'chule zu Burgstädt (ü). Bef. z. Ert. des Unterr. in de» allg. Fächer» u. i. d. Mädchen. lortb.-Sch. erw.: h) 1 Hauptamt!. L.-St. an der Fortb.-(B«rufs-),chu e zu Hartmannsdorf (L). Bef. für Nnterrichtserlcilnng in Englisch erw.- e) 1 haupiamll. L.-St. an der Forlb..(BcrufS.) schule zu Geringswalde. Erf. im Unterr. sür Holzarbeiter erw. Die drei Stellen sind sofort zu besetzen. Bewerb, bis zum 30. Juni an den Le- zirksschulrat zu Rochlitz. * Strantenhanstzttse sürNtchtvrrsicherte. Zum Abschlusse von Bersicherung-verlräge» zur Deckung der Koste» eines KrankeuhauSaufenl- halte» ist jetzt NichtmUgliederu der Reichs- Versicherung Gelegenheit gegeben durch die Gründung der „SakuS" Gemeinnützige Krankenhaurkosten- Versicherung». Aktien- gesellschaft, Berlin. Die Gesellschaft zahlt bis zur Höchstdauer von 13 Koche» die Koste» in der gewöhnlichen Pflegklasse gegen eine IahreSprämie von je 5 Goldmark sür je 1 Goldmark tägliche» EnlschädigungS-Höchstsatzes. Über d'e Ausnahme wird ohne ärztliches Attest aus Grund eine« Fragebogens entschieden. Auch vorteil- hafte Kollekttvabschlüsse sind zulässig. Tie Gesell- schäft wird von zahlreiche«« Reich«, nnd Landes- behörd:» empfohlen und gefördert. Auskunft er. teilt die Dresdner Geschäs »-stelle, Emil Preuß, Versicherung, MoSrzinSkystr. 1, k., die auf Wunsch an ernste Interessenten die zum Abschluss von ver- sichernttgSverlrägen notwendigen Unterlagen über- sendet. Krumheraiadarf. Hier trat eine Masern. Epidemie unter den Schulkindern auf, sodaß die Schule geschlossen werden mußte. Gegen 60 Krank, heiissällc sind bisher zu verzeichnen Dresdner Kurse vom 10. ^uni. »iilp-u«» v 8. d rvüvoo m Verschiedene Auleiheu. bZt dkii. de*al dttsl. kc*«I. o 3 1/7 'st -st Ikcil Iw «> ist ist ist 17 »st Sst 17 Ist Ist Ist tven« Z«>idkUkai!7mer rce,«. »eia«. 1,1«. ivro >sro Lwooo bG Ä»ooo b» io-»«» vv vxx» w v ivo; st«»,«» räto raooo b, «»00000 o» . I lvü^l 0> IO-»» tn ÜSSOO) bj 4»ooa) u> iroooo A ! iSE B 47)000 Ä . . . . L r» L.ndcrluiwrrcnte «ovo M. o. V. ». ». ist -st -st i»>r » -is rr --») rrktdner Logen Anleihe Lch»aqdg. Laodetlred-N «uholgadt L<ad1'«uleihe». I/I2 «iv L»i«l«u *«u,eu irr» «^v r«Et>« i»ri -st Plauen i. B. ISO) c, «nooib^ i>; in ! »)ooo teagl. rcigl. v.L» ü? ) 1AX) M. detgl te«al. (NeichSschuId) - . Tlaaltanl. (Lanhelschulh) c kLck>lIl<h? Etasttaulcih« vam I /l. er 8 Ltbau-ZUtauek Siiend.-A«. » rov N. S'Z - i 2raoa^o G - -,S0000)» « «DA» G -re PrenZ. tcut. Aulelhi »ehl tss«l. »<»,«. t^zl. «/>0 »ml. -st »«»gl. -st »,»«!. 400000 G azoiooo « » 2OVVV u roooo«. 1 > 2000M B st 8 «M0M B vz; i NVOM k>G SZi , rox-ooo 0» 4 i 86-000 bt Leutsche ktaatSpaptere. rr«els. «in«.». r. » e!-s« l—r r,ll. »«»«!. 6 -6 10-rooo r»n. rc.'Dvil«r.Lch -Änw. jeuischc Sikiitzeanleih^ 8 >-! Ii; 1880.1» VÄ < >0 Leetdner Ll«tis<t»iI»schei«L -st »^r. »eigl. tee.il. »eMs<he Reich, r». „rr . V1.IX. . Iruische Lchutzgebiei Anleih« keuls-he Spor Prlmienstlniechr Lüchgsche Sicnl: Tevtfche Pfand- «. Hhpothekeu-B»««se. r.rel>U-l. «2 u. ttrnim -LbUg. 2- r 4 w «10 -7 »X tl^I. lt»ol. tc-gl. tetgl. tctgi. lcsgl. te?gl. tetgl. rergi. lt-L!. teszl. tcegl. telgl. tetgl. teogl. a/io a/io -.st v. »V, !i »ZV 4 7 g e. V4 S. Ill L.lv.e,», ro, s. w S.11 S. 14i Langter Psandbrief« - tiretUbrjel« u. -st -st ». -st ist 1/7 Ist -st -.7 - «runde.-«. (HP. S!n«l. T-ct». Pfan»»f. ,'/< v .... . « - kkneteuhir. 4 v. Ure». SSchs. «sem., ikoui Kr.«r. -st dkigi. tlam.-Psnudbe. Si l 4/10 L<>n»k. Pstndbnej« ger ('yLv-hcrenbLn' Ser IS :: L>iMct0. «odenk. Psand». Reihe IV,VI 4 - - ainu.deenlenoriestR.il 4 - - tiomniunalabtig. kicks. PadenNed.-Pstbr. S. r, rr SV ^icr.L. läcntr.'Dvdrnlr. iss», w:i, o< 4 1/7 . . . «. O. 1S01.W 4 1^7 ktchs. Cebl. P!«,ri.-nrst Lee s-2v, L« 1/7 - . . 1/7 S. M», 72», L2 4 1400001 i» lLVOVIO U! IOO0!>11 « LlOS«» l> » dS^OVVO v B ! 7 -OO XI 7 G .zooovoo >v 2)0007 S ' 240OOO-) 0» 2W»)) G f W000») A rrooiio es IS»») l(L j i rtxxx» « ILM00) o I 170000) vj f llOVOt^, HG i L7)0»0 G 4100000 d « , 1400t») bv Volkswirtschaft und Handel. Bcrgcu'ete Lnmmen. Ein crjchüilcrndc» Bild der sinanz eilen Kriegs- folgen bielet die soeben erschienene vierte Denkschrift über die Besatzungskosteu, heransgegcben von dem Rcichrministcr sür die be- setzlcil Gebiete. Demnach ßchen zurzcit im al!» besetzlen Gebiete, in Tüsseldorf-Tnisburg nnd an der Ruhr etwa LOO 000 Mann fremde Soldaten, für deren gesamte Be- dürfllisse das Reich au »komme» muß. Seit dem Ende des Waffenstillstandes sind an nn- produktiven Ausgaben sür die Besatzungsarmce K1S519S02- Goldmark, also weit über ü Goldmilliardei« aufgcwendct worden Hinzutreten die in den sranzösischen Haushalt pläncn zu Lasten Tcutschlones ausgeworsenen Mülel sür den Unterhalt dcr Bciatznngsarmce «nid die Ausgaben anläßlich der Rnhraktion, sodaß D.nlschland nach vorsichtiger Echäynng etwa noch weitere 2t0 bis 300 Millionen Goldmark ür die Pesatzuni wir) vergüte«« müssen. D< Verwendungszweck« swjer Summen sind sehr vielseitig. Sie erstrecken sich nicht nur aus Vic Unterhaltungskosten der Bcsatzungsinippc.i, Verpflegung, Reguisitiouolo'en und Bejchlagnah. muugen, sondern auch ans Gruudnuckserwervungen, Nenbauteir und Umbauten, Beschaffung und Unter- hakiung von EinrickUungSgegenständen nnd vieles andere. Tic Rhcinlandkvmmijsioil in Eo- blcin, die im AUikcl 2 dcs :'iveiulandabkvmmeu-? mit nur 4 Milgticdern genannt >vird, hat sich zu einem sehr tcecntenden Apparai au-:gewack'fcn. Allen ihre srauzösisihc Avtcllnnr bat 21 Unler- abtc tniigen, von denen wegen r res vksenbar Pol - tischen Einschlags folgende besonsers zu euvahv.eii sind: Speztalableilung sür öffenil chen Unterricht lRechlSscvuIen, Wissciischaft und HandetZ, technisäicr Unterricht l^lndmm dcr beutjri>en Verbältnisle, Ackcrbanscbulen nswst. Tao Gcsain'persvnal ker Rhcinlandtommisswtt beftcht aus ribcr 1300 Köpfen. Allein in« Fahre 1923 bclrugcn die Gesanitkc sten snr diese Behörde 21,5 ÄoldmiÜiencn. Sehr bedeutend sind auch die An-gabcn für Offi- zierSkasinos, Soldatcuhcime und Da- men Heime. Tie letzteren sind für die wciblicvcn frr»«dländisck>en Anzeficllwn der Besatzungsbehörde bestimmt. Um nur auj c ncs der Kasino«, noch nicht emmal das teuerste, näher cinzngeben, greisen wir das jrcrnzosislbe Oszi.icrslaiino m Wwebaben heraus. Für die Licfernug von Küchcugtrüten, Lilbcr, Porzellan, «cjchlrr, Ergänznug der rlcktrischen Lichtanlage», wurde«« in« Kaltndcrjahr 1»23 rund 1237 »17 Goldmark ausgegrbrn. Auffallend großsind auch die A u s wend n n g e n für landwirtschaftliche Betriebe, welche di« Besatzung snr landwirtschaftlichen Unlerrichl und landwirtschaftliche Versuch: gkaubt inAmbruch iie'-men zu können. Eine Reihe von Domänen nnd privaten Höfen lvnrdcn zn diesem Zwecke be- schlagnahrnt. Hinzutreten de Beschlag. nLhmungen wertvollen Landes für Schießplätze, Übungsplätze, Exerzierplätze, Rei!. Plätze, Schießstände. Allein d e von der BesanungL- truppe beschlaguahmlcn Neuan'agen — also außer ocn früheren deutschen Truppeuptätzen — um'aßten Ende 1922 rnnd 1009 Hektar. Bemcrlenswcrt ist, daß im französischen Hanb- hatt zu Lasten Deutschlands auch die Summen erscheinen, welch« die Bejatzungstruppcn für Luppenküchrn ansgcgebcn hat. Liese sind bo « dculschen Armer, lcbhaft benntzt worden; jedoch dürstcn die wenigsten wissen, daß diese franzö- jijchrn Spenden dem Dentschkii )'ci-hc i -Rechnung gestellt werden. Auß:rordcnll ch groß 's! di: Belastung dcr Städte durch die B eschl agn ah mu ng " von Wohnungen, Geschäftsräumei« und Schulen. Allein im preußischen Sanklions- und besetzlen Ruhrgebiet sind 00 000 Schul kinder von den Beschlagnahmungen betroffen F» Main; sind 2366 Mahnungen mit 13 055 Räumen beschlagnahmt. Außerdem erstrecken sich dort die Beschlagnahmungen noch auf 1353 Teil- wohuungs» mit 2679 Räumen. Ähnlich liegen die Vcrhälrnisss in zahlreichen anderen Slädlcn. Beträchtlich sind auch die Ausgaben für die I n t e r al li i c r t e «i. K o m m i j s i o n. Sv bc r-igcn d c Kosten sür die ttberwachnngs- ausschüsse bisher 56 122 820 Miüioncn, für die Rcpacationskomnrission »7 667 295 Goldmark, sür die Nestitutionsstellcn, die sür Rücklieferung des von Deutschland während dcs Krieges weggcsührtcn Geldes uns Materials zu sorgen haben, insgesamt 17,2 Goldmillioncn. BcfatzungSlosten und Kosten sur d e Kommlssio'ucn zusammen belaufen sich auf 5 254 229050 Goldmark. Zum Vergleich sei folgende Zahl ernannt: In den letzten v er Iah- ren vor dem Kriege gab Deutschland für Heer, Flotte und Reiche Militärgericht jährlich im Turch- »chnitt clwa 1 Goldmilliarse ans. Tic Besatzung-loste» am Rhein verschlingt» also noch mehr als dcr deutsche Borkrlcgs- milttarisn ns. Tie Politik aller vernünftigen Menschen in Europa muß daraus gerichtet sein, diese Ausgaben In Fortfall zu bringen und die Summen dcr Wiedergutmachung dem Wiederaufbau zu- 'usnhrcu. -lttslandölrco te. Noch ehe die Krcditnot d.» katastrophale« Um- fang angenommen hatte, der jetzt weite Wirtschaft'- kreise gefährdet, wurden von privaten Firmen Ver- suche unternommen, Kredite n» Auslände sür die deutsche Wirtschaft zu beschaffen. Daß diesen Versucl en -zuilächst nur «in ger nger Erfolg b«schicden war. s« bekannt, und cs ft heute uu- zwcifelhaftc Tatfawc, daß vhnc die Gründung dcr Deutschen GolddiStontvanl dec Kapital- znsluß vom Auslände schon in den ersten Anfängen sichen geblieben wäre. Nicht bekannt dagegen ist, daß von gewissen Kreisen, die als Geldvstmilller austreten. aber darin nicht die notncn'igc Er- fahrung besaßen, die Grundlagen der Kredit. bcschassung i n Aus.andc ans das schwerste bedroht worden sind. Man überbot sich gegenseitig mit den Zinssätzen, v:r- schärfte so künstlnh die D:uljchland zn gewähren den Kreditbedingungen und vergrößerte damit sür die ernsthaften dcutschcu Unter- Händler die Schwierigkeiten. Tic Geneigt- heit der aliLläudiieben Geldgeber, Kredite bereit- zustcllcn, wnrdc nicht nur durch die allgemeinen Umstände, insbesondere durch die Handhabunz der Geschästsanfncbl. zerstört, die ziellosen und manch, mal jeder Unterlage entbehrenden Kreditgesuche verstimmten auch selbstverständlich nicht weniger d'e Haltung dcr internationalen Kapitalisten gegenüber den dentichcn Krcd lbcdürsnijsen Einer der ersten größeren Versuche, das Ausland sür den Miederansban der deutschen Wirtschaft zu interessieren, war bekanntlich die Gründung der Internationalen Bank 'n Amsterdam, die von der Darmstädter und Nationalbank zu- sammcn mit ouslä.-bischen, 'uöbejondere englischen Fmanzkrciscn ins Leben genven wu.de. Tic Bank hat ihre Tätigkeit Anfang Mai anfgenoninwn, u id zwar, wie uns von zuverlässiger Seite mitgetcilt wird, mit gutem Erfolge. Es sind recht namhafte Beträge auf diese We se sür deutsch: Unter- uchmungcn unler günstigen Bedingungen flüssig gemacht worden und, was noch wichtiger ist. es wurde« auch in ständigen Zusammcukünften durch fortgesetzte gegenseitige Fühlungnahme und den Austausch von Informationen die Grundlagen für eine ernsthafte, zum Teil wohl auch länger befristete K r ed i te r t c il ung ge- schafsen. Vorbedingung sür eine größere AuS- dehnung dieser Kredite ist jclbstvtcstäiDl'ch die Wiederherstellung eines besseren Ver- t rau e n sv erhäl l n i j seS zwischen Kreditnehmer und Kreditgcöcr, wie es unter den gegenwärtigen Vcrlnl.'nisscn unter dcr Herrschaft der Geschäfts- aufsiht und ohne Äoldb lanze i nicht möglich ist. Zn bedauern ist nur, daß die führende i Finanz- kreüc nicht schon viel früher den Fordrrnngen ein- sichtiger kapitalistischer Wirtschaftspolitiker gefolgt sind, die schon vor vier Jahren als Bor. bcngung sür di: damals schon zn erwartende Kredit- kris: die Schaumig cincs Kreditinstituts unter Solidarhaftung der .eutschcn Wirl chaslsstände ver langt laben. Ter Laatcnstatto. Ter laalcnstand iin Tenlschcn Reiche wird für Anfang Juni 1824 dahin beurteilt, daß sür Brot- fruchtgetreide bei Fortdauer günstiger Witterung mit einer Mitlclcrnle zu rerbnen ist. Für Hackfrüchte ist eine abschließende Bo gutachtung noch nicht möglich Klee, Luzerne und Wiesen haben sich günstig enlw'ckclt. Im letzten Maidritlel haben Hagelschläge strichweise großen Schaden angerichtet, tkbcr den Umfang der wegen AnswintcrnngSfchäden rrfolgten Um pflüg un gen liegen jetzt für alle Gebiete des Reiches Angabe.! vor. Hiernach betragen die um» gepstügten Flächen im Rcichsdnrchschnitt vom hundert dcs Anbaucs bei Wintccwcizen 6,6, Wintcrroggcn 11,9, Wintergerste 5,5, Klee 2,4, Luzerne 7,8. Tic Frühjahrsbcstclkuug dcr Felder kann größtenteils als beendet ange- sehen werecn. * d'dclmcrallpreis. zBerltn 16 Jun«.) old. 1 ».x sein, 2784 M. * Wie wir erfahren, ist mit der Aushebung der ttmjatijteurrscciheit bei Grtreidrimport, wenigstens soweit Mehl in Frage kommt, in nächster Zot zn rechnen. Tic Maßnahme ist die erste größere Konzession an die Landwirtschaft auf dem Gebiet der Gctrcidccinfuhrbcschränkniig. * <hehe sc. Eo. Alt.-Gej. in Trcsden. 2kach Abschreibungen von 410164 Billionen M. ergibt sich sür 1923 ei» Übers ch u ß von 192349 Bil- lionci« M., der aus neue Rechnnng vorgetragen weiden soll. Ter Beschäftigungsgrad in den erste« Monaten des lausenden Jahres war zufriedenstellend. Nach der Bilan; be- tragen Außenstände 906891 Billionen M., Kasse, Wechsel nnd Bankguthaben 217 502 Billio- nen M., dagege : B c. nkfchnlden 159195 V il- lionen M. * Eine Sondkrstcuer für Ztgarrtteupapier Im brjetzten Gebiet. Tie Svndersteuer, die bisher Iin nen besetzte» Gebiet sür Zigarre» und Zigarette» erhöbe» wnrd:, ist nu» auch auf Zigarette». Papier ausgedehnt worden; sie beträgt nach einer Meldung des „Zigarre > und Zigareticn-Spezlakift" (Dresden) I,bO Goldmark sür je 1000 BtäUchen und gilt auch für schon gebrauchsfertig hergestelttn Zi-zarcttcnlnill.'n. * Tie ttotdmartbandrroUenmg dcr Dabat. fabrikate. Tie Nachversteuerung miitels Golvniarl- bandcrvle der am 15. April noch mit Pap ermark- bandervle versehen gewesenen Tab.ikfabrikKe hat zu zahlreichen Unstimniigkeileil bezüglich derjenigen Dabakwarcn gezührt, die an diesem Tage gerade unterwegs waren. Der ReichSfinanzhoj hat nun, wie dcr Tabakjcituilg „Zigarren- un) Zigaretlen-Cpezialist" (Dresden) gemeldet wird, endgültig dahin entich eoen, daß solche Tabalsabri- k»Ie nicht vonr Absender tFadl^ant), sondern vom Empfänger (Zigarrenbändlcr) nachvcr ste uer« wcrdcir müjf.'ii. * Kreditnot und Zündholzindustrle. Vom Verein deutscher Zünd holzfab r ilan tc« wird dem V. T. geschrieben: Von der herrschende«« Kredit not besonders schwer gelruffen ist de deutsche Zündhvlzindustrie infolge der sür die Zahlung dcr Zü ndholz st en er durch das Gcictz vom v. Juli 1923 vorgcschriebenen Zah. ln n gS friste n. Danach muß die Zündholz- industrie für die bis znm 16. Tage eine- Kalender- mvnats entstandene Stcnerschnld am 25. Tage des. selben Monats nnd snr die in der zweiten Hälfte dcs Kalcndermonats entstandene Steuerschuld bis zum 10. Tage dcs nächsten Monals 6 0^ß des Verkaufspreise- als Steuer an das Reich abfnhren. Durchschnittlich also innerhalb einer Frist von 12 >4 Tage« nach entstandener Steuerschuld, de mit dcm Übertritt der Zündhölzer in den freien Vcrkeh». als cntstandeil g!t. — Vedcnlt man demgegenüber, daß sich nach dcr erfolgten EtabBsicrung der Mark und insvlg: dcr damit zufammenhängenden Krcditnvt in der Wirlschafl wiedc- allge-ncin Zahlungsfristen von einem und mehr Monaten eingebürgert haben, so kann man ermessen, welche ungeheure Belastung die Zünd. Holzindustrie dadurch erfährt, das; sie mehr al« die Hälfte des Betrages, den ihr die Abnehmer schulocn, in bar Vorlagen muß, um ihrer Stcucrpfl cht dem Reiche gegenüber zu genügen. Zieht man weiter in Betracht, daß die Znud- holzprcis: infolge der Überpwduktioii nnd dec durch den vcrmehrlcn Gebrauch von Fcucrzkugen, die mit einer S.cucr nicht belastet sind, stetig wachsenden Kvntnrrcnz auf einen Stand gesunken sind die dem Fabrikanic» von Zündhölzern einen Verdienst nicht odcr^lanm mehr lassen, so ist ohne weiteres klar, wie schwer die Industrc a» den aus der Inslationszeit stammenden und sür diese Zcit verständlichen, ja notwendige«, kurzen Zahlungsfristen für die Zündhokzsteucr zu tragen hat. Tie Folgen davon sind, daß Betriebs- ein schränk« ngcn bei fast allen Wrrkcn in starkem Maße, 50 und mehr Prozente, durökgcfnhn sind, ein großer Teil dcr Werke sogar ganz stilliegt und weiterhin das ausländische Kapital, welches sich die Vertrustung der deutschen Zünd h olz industrie unter seiner Führung zum Ziel gesteckt hat, leichtes Spiel hat. So ist vor einigen Tagen wieder eine Zündholzfabrik in Pfungstadt in den Besitz der Mitteldeutschen ZündhoUsabriken Akt en esellfcbasi. die in engsten Beziehungen zu dcm schwedisch- amerikanische» Züiidholztrnst steht, übergegangen. Es erscheint dringend erforderlich, daß die Reichs- regicrunz die Zahlungsfristc!« der Hnndholz- steucr den wirtschaftlichen Nolwcndigkciten entsprechend anpaßt und, solange dies nicht durch Gesetzesänderung geschehen ist, wcnlzstcns durch Gewährung von Stundungen dcr Industrie wcitgchcndst Enigegenkommcn zeigt, damit nicht noch weitere «en deutsche Werke den inler- nationalen Trustbestrebungcn znm Opfer fallen. * Ile Verlust« durch die Fraukruspclnlat!«». In maßgebende» Finanzkreisk» werde» die esset- ttven, d.b. die von Teutfchland tatsächlich an das Ausland abzusührende» Verluste der deutschen Wirtschaft .» der Frankenspekukation auf 300 Goldmillioncn geschätzt. Damit hat unsere Privatwirtschaft Summen verspielt, die ungefähr 50 stiß dcr geldlichen Jahrcsvcrpstichtnngen au« der Abmachung von Cannes auSmachen.
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