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Hvar Zsthre^'chluffe. tzchnrven SchrtttrS eilt das Jahr seinem Ende entgegen: nur noch wenige Tag« uov die Erd« hat ihren Kreislauf nm die Sonne vollendet, ein bedeutend« Lbsibnltt unferS Keboas list für »mm« in das M«r der Vergangenheit verrauscht. Bei -so «nKem Lebensabschnitt«, wie «in Jahr in dem flüchtigen Dasein des Sterblichen ist, fühlt sich daS arme Menschenherz zu ernsten Betrachtungen und zu Lob und Preis gegen Gott gestimmt. Mit Lob Und Preis feiert Jeder, der des Le bens Ernst begriffen hat, den letzten Abend brS Jahres. Wohl sind alle Lage unserS Lebens und »Irr Menstbe« Lag« des Herrn: er hat einem Jeden von uns gegeben mit seiner besonder« Be stimmung, mit seiner Last und Lust, mit Freed und Freud, mit Schmerz und Lust. Aber dennoch treten nicht all« Tage mit ganz gleichen Ansprü chen an das Herz deS Menschen. Wie jeder Ein zelne in seinem Leben gewiff« durch Glück oder Unglück, Schmerz oder Freude, trübe «der freund liche Erinnerungen ausgezeichnet« Tage hat, -wie eö beinahe in jeder Familie gewisse Tage der Weiht giebt, welche alle Glieder des Hauses zu erhöhter Freude oder zu ernster Stille versammeln, wie jedes Volk seine besonder» Gedenktage hat, welche entweder an die ruhmvollen Thalen der Borfahre«, oder an ernste Ereignisse erinnern; so ist in der kivilisirten Welt der Jahreswechsel «ine Feier von tiefgehender Bedeutung. Werfen wir einen prüfende« Blick auf die durchlebten Tage und Stunden des scheidenden Jqhres, so finden wir unsern Lebcnßpfad mit Spuren der Erbarmung, Hülfe und Gnade unsers treuen GolteS reich bez«ichnet. Hat ja doch der Herr unser Leben und unsern Odem bewahret, daß wir friudig auSrufen müssen: Lobe den Herrn meine Serbe «Md was i» mir ist seinen -heiliges Namen, lode den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er dir Gut«? gethan hat. Du siehst Dich umringt »on «wer lheuren Gattin, von «mer muntern Kindrrschaar, di« brr Herr Dir geschenkt und erhalten: muß Lein dankbares Herz nicht gerührt uusrufen: was bin ich und wein HauS, batz Du Mich dis hierher gebracht hast? Du fan dest in Deinem Berufe unerwarteten Segen, Die Geschäfte Deiner Arbeit w«m ofirt glückliche« Erfolge gekrönt: mußt Du Wbt IM Gefühl sol cher utwerbirnter Huld Deines «reuen GotteS auS- rufeu: Ich bin zu geringe aller Barmherzigkeit und Treu», die Du an mir gethan? Wie Man cher stand mit »mem Herzen voll Kummer und Sorge rm -der Emtzaygstpfforte dieseH Jahres, blickte hierhin und dahin, von watt»«s ihm Trost und «Hülfe komme« sollte, — Alles still und dunkel rings usch«r, kein Strahl eines f«rnhin schimmern den Sternes gab ihm Hoffnung; er horchte ver. geblich auf, ob nicht «in leises Geräusch ihm den »atzende«, Ketter ««kündige, - nm sonst'. Stunde aus .Stunde verrann, Lag aus Tag verschlich un ter ängstigenden Sorgen und er mußt« sich end lich emporraffen und in die Nacht hinauSpilgrrn, von Mensch«nhüls« fühlte sich der Unglückliche ver lassen: da warb eS auf einmal hell in dem ban gen Herzen und auf dem Lebenswege des Schwer- gedrückten; die Sonne des göttlichen Erbarmens durchbrach Di« dichten Wolken-des Mißgeschicks, rS ward Tag außen im Lebe» und innen in der S«e1e, und tief seufzte das matte Herz auf, als . wär« eine schwere Last von ihm genommen und Vicht lange währte eö, so waren auck die letzten Spuren der Nacht verschwunden. Hattest Du das erreicht mit Deiner eigenen Kraft und Klug heit? Nein, es war des Herrn Hand, die mit Allmacht und Liebe in den Gang Deines Lebens eingriff; das hat der Herr gethan, so mußt Du in Demuth deS Herzens am Jahresschlüsse beken nen. Sein Name' allein sei hochgelobet und ge priesen in Ewigkeit. Wenn Mancher auf dies Jahr zurückblickt, so muß es ihm zuweNen ganz unmöglich verkommen, baß sich sein Leben plötz lich so freundlich gestaltet hat. Wie Mancher hat sich vergeblich abgequalt, um ein Glück zu erja gen oder sich zu erbauen, welches alle feine Wün sch« erfüllte, er zerarbeitet« seine Gedanken und setzte alle seine Kräfte daran, aber Alles vergeb lich. Da auf einmal liefen ihm die Fäden seines Glückes in die Hände und gestalteten fich ohne alle Müche und Anstrengung zu einem Gewebe der Freude, welches alle seine Erwartungen weit über stieg; nicht einer von den eingeschlagenen Wegen konnte benützt werden/ daS Glück kam wo» einer Seite, von Der es Niemand erwartet hatte. War daS Euer Werk, Euer Verdienst, Eure Kraft und Klugheit? Dankbar froh müßt Ihr allein Dem Herm Ehre unb Preis gpbeyz bekenne» wordet Ihr a», Schluffe deS Jahres : Hier ist der Finger Gottes, hier sind die unverkennbaren Spuren- hu Hülfe des allgegenwärtigen Gottes ynd Heilandes. Anh ,sollt« nicht auch -irr und da Einer sein, der «n Ausgang deS JahreS des geistlichen SegenS m himmlischen Gütern gedächte, durch den er im Gebet, und Betrachtung deS göttlichen Worte- oft getröstet, gestärkt und erquickt ward? Ly der Tiefe unserS Herzens müssen wir darum a« Jahresschluss« lobsiagend bekennen: °- - Lobe den Herrn, der Alles so herrlich regieret,.