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— 7S1 — V e r m i sch e M Werdau, 5. Novbr. Gi^ery hat ssch hier Unter den Webermeistern ein Verein zur Fort bildung auf dem Gebiete der Weberei con- stituirt, welcher wöchentlich einmal seine. Zusam menkünfte halten will. Die Mitglieder haben sich zu einem mäßigen wöchentlichen Beitrage ver^ pflichtet, um die Kosten für Local, Heizung, Be leuchtung, Druckschriften und sonstige. BilbungS- mittel zu bestreiten. In der Kirche zu Calbitz, einem Dorfe un weit Oschatz, fand am Reformationsfeste nach be endetem Vormittags-Gottesdienste eine AbeNdmahl- feier statt. AlS der Geistliche einer daran thril- nehmenden Einwohnerin, der Handarbeiters Ehe frau Busch, dir Hostie reichte, wich plötzlich unter ihr^ der Theil des Fußbodens, auf welchem sie stand, und sie selbst stürzte hinab in eine da. runter befindliche Gruft. Glücklicher Weise ist sie durch den Fall nur leicht an dem einen Fuße verletzt worden; man kann sich aber den Schreck denken, den dieser Vorfall a^f die zunächst dabei Betheiligten sowohl, als auf die Umstehenden machte. Dresden, 8. Novbr. Die Berichte der Zwi schendeputationen beider Kammern über den G e- werdegesetzentwurf sprechen sich.für die Ge werbefreiheit aus. Die Berathung der ll. Kam mer darüber findet am 15. November statt. Dresden^5. Novbr. Es scheint als ein all seitiges Bedürsniß empfunden worden zu sei», daß in unsern Ständekammern einmal eine gründ, liche Reinigung, ja eine völlige Umkehr us»d na mentlich auch eine durchdringendere Erleuchtung nöthig sei. Um nicht hinter den Ansprüchen der Zeit zurückzubleiden^ hat denn die Regierung an die altehrwürdigen Hallen der Kammerlokale Halid anlegen, den lange aufgehäuften Staub der letzten Jahre entfernen und alles in so vortrefflichen Stand versetzen lassen, daß die Kammern nuntnehr hell und leuchtend der Aufnahme ihrer Ehreninsaffen entgegensehen. Dem oft beklagten Mangel an Licht ist durch schöne Kronleuchter entsprechend »dzuhelsen gesucht, und wenn das Publikum die nützlichen neuen Sessel betrachten und dabei der früher» mangelhaftern Sitzapparate sich erinnern wird, so wird es empfinden, daß hier nicht von einer Restauration des StändehauseS, sondern von ganz entschiedener Reform dir Rede sei. Wir freuen uns dessen und wünschen der neuen Hülle einen frischen, empfänglichen Grist, der in ihr walte! Leipzig, 6. Novbr. BiSjrtzt hat München die allrinige Ehre gehabt, gelegentlich durch die L i er», oi Sfsr an »- aufgeregt zu werden. Mit gestern tst ihm L-tpM grfolgt. Infolge einer Auf. forderung rinE -Hrn. A. Schröter versammelten sich gestern im Schützrnhaufe eine Anzahl hiesiger Restaurateure, um über rinen Antrag auf Er höhung deS BierpreiseS von 13 auf 15 Pf. per Töpfchen zu brrathen. Die Brrathung land statt, soll auch sehr lebhaft gewesen sein; «S kam aber zu- keiner Entscheidung. Die Sache ist. einem Ausschuß in dir Hand gegeben «ordtn. ES wird» auch schwer seifig sämmtliche Wirthe dahin z» be- wegen, daß sit pch, wie beantragt, bei einer Eon- vintionalstrafe von 20 Thlrn. verpflichten, kein Bier unter 15. Pf. zu verkauf»». LehylicheS vrr, suchten schon die hirsigrn Kaffeehäuser, ohne zum Ziel zu kommen. Dir europäische Bevölkerung in Algerien nimmt nicht nach Wunsch zu. Da dle FranzosrN selbst wenig Neigung zur Urbersledelung habe» und vor dem strengen, dort herrschrndep Militairregi- mente zurückschrecken, wird wirder einmal an die Deutschen gedacht, die ja in so vielen fremden Ländern ihrem Unglück« blind ratgegeolausen. Der „Moniteur de la Flotte" streicht in einem langen Artikel die Vorzüge heraus, die Algerien vor Nord amerika biete und hält eS für ein Byrurttzeil, daß deutsch» Auswanderer lieber in den große» Freistaat jenseits des Oceans ziehen und VaS nä- her gelegene Algerien verschmähen, wo ihnen dvD so diele Vortheile geboten werden. Wir glauben aber doch, daß dir Töne dieser Lockpfeife nicht im Stande sein werden, den Strom drutscher Aus wanderung von Amerika ab- und auf Algerien hinzulenken. In dem französischen Dorf« Au tu» befanden sich kürzlich mehrert Männer in einer Schenke. Der Eine erklärte, er wolle seine Fra» für 200 FrcS. verkaufen.- ES fand sich auch rin Kiufrr, der 50 FrcS. als Draufgrld gab. Der Brrkäufer holte seine Frau aus dem Bette, und eröffnete ihr den Handel, den er abgeschlossen hatte. Die ArMe konnte, sich, da der Käufer seine Rechte geltend machen wollte, nur durch die Flucht ret ten. Die Sache schwebt jetzt, bri dyi Gerichten. Di« officiöse Preußische Zeitung fordert für den Neubau drS österreichischtn Staat», drssen Grund legung in den letzten Wochen begonnen worden, zwei wesentliche Stützen,, wenn die Hoffnungen, welche erweckt worden, nicht getäuscht werden sollen: di« Freiheit, der Press» und die^ Gleichberechtigung der Confefsionrn. Ja der Nacht vom 20. zum SO. Oktober Wd auf drr Post in Auerbach 1100 Lhlr. gestohlen worden. -