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- ZY4 - letztem La jede» «ia Bauertzut ein Raud der darch dm Blitz entstandenen Flammen geworden. Baden, 1L. Juni, AbrndS j!1 Uhr. S« Majestät der König voy Sachsen find heute Nach mittag 4 Uhr hier eingetroffea. Alltrhöchstdieselben wurden von Sr. königl. Hoheit dem Großherzog von Baden empfangen und nach dem „Englischen Hof'.', begleitet. Die Begrüßung Sr. Majestät mit dem Könige von Bayern und dem Prinz» Regenten von Preußen war eine sehr herzliche. Gleichzeitig waren auch die Könige von Württem- Derg und Hannover hier eingetroffen. Um 7 Uhr erfolgte die Ankunft deS Kaiser- Napoleon, der / vom Prinzen Wilhelm von Baden in Kehl em pfangen worden war und hier beim Eintreffen vom Großherzoge begrüßt wurde. Morgen (Sonn abend) findet da- erste Zusammentreffen des Kai sers mit den Königen statt. Di« .gegenseitigen Besuche und Besprechungen der deutschen Fürsten währten bis spät Abends. Der Kaiser Napoleon kam in Civilkleidung hier an, und wurde mit den üblichen Ehrenbezeigungen empfangen. Baden-Baden, 18. Juni» Mittags. Gu tem Vernehmen zufolge wiederholte der Kaiser Napoleon bei seinen Gesprächen mit den deutschen Souveränen die gegen den Prinz-Regenten aus- yesprochmen friedlichen Versicherungen, ohne die Lünern politischen Fragen und ohne die deutsche oder italienische Frage zu berühren. In Plauen wurde ein Schlofferlehrling von ei nem Hunde derart in das Bein gebissen, daß auf der Stelle das ganze Fleisch der Wade vom Kno- losgerlffen war, worauf ein Theil des Fleisches vom Hunde gefressen wurde! Aus einem der National-Zeitung mitgetheilten Privatschrriben auS Odessa vom 11. Mai entneh men wir Folgendes: ,Mir gehen einer fürchterlichen Landplage entgegen: den Heuschrecken. Unser ganzer Süden ist voll. Es werden wohl großartige Maßregeln zu ihrer Vertilgung getroffen, so wird z. B. daS 4. und 5. Armeecorps zur Verfügung gestellt, aber werden sie ausreichen? Es ist schon verdienstlich, bei so ungeheuerer Calamität Abhülfe gewollt zu haben. Dabei wird es wohl bleiben. Wie soll man bei der ungeheuren Ausdehnung und Menschenleere der Steppen Vertilgung erzielen? Wir sind von nicht weniger als Hungersnoth be droht — bei fabelhast günstiger Aussicht aus reiche Ernte; die Vegetation ist seit Jahren nicht so üp pig gewesen wie Heuer. Die Theuerung ist schon groß. 40 Pfd, Heu kosten heute noch 4 Lhlr.» da« Lschetwert Weizen 9—10 Silberrubel. Die Regierung nimmt die Sache ernst, vorgestern ist der Generalgouverneur von einer Rundreise zurück- gekehrt, auf der er überall ComilsS errichtet hat, um die Zerstörung der Heuschrecken, sobald sie aus- gekrocken sind, durch Aufbieten aller Kräfte zu be wirken. Nach einer entworfenen Karte sind 75 Quadratmeilen mit Eiern überfüllt." Als unlängst der Stader Dampfer Gutenberg II. nach Hamburg fuhr, kamen von Blankenese Personen an Bord. Unter ihnen war auch ein Maschinist aus dem Hannoverschen. Als derselbe unterwegs die Maschine des Dampfers besah, be merkte er, daß sich eine Schraube gelöst halte, und griff deshalb nach einem Schraubenschlüssel, um sie wieder fest zu ziehen. Hiermit beschäftigt, glitt plötzlich der Schraubenschlüssel ab und der junge Mann stürzte kopfüber in die Maschine. Er wurde gräßlich verstümmelt: Die Maschine zer brach ihm Arme und Beine im Nu, und nur ein gräßlich zugcrichteter Leichnam konnte ihr entrissen werden. Die Pariser Münze hat noch nie so ungeheuer gearbeitet, als unter der jetzigen Regierung. Nach dem sie bis jetzt 48,500,000 Frcs. in Kupfer um- geprägt, hat sie für 3,467,265,900 Frcs. in Gold und 184,085,578 Frcs. in Silber geschlagen. Eine Düsseldorfer Familie, den höhern Ständen angehörig, welche in diesen Tagen ihre Hochzeit feierte, hatte in den lilhographirten Einladungen gebeten, daß die Herrn nicht im Frack und die Da men nicht im Reifrock erscheinen möchten. Am dritten Pfingstfeiertage hat es auf dem Harze so geschneit, daß alles mit handhohcm Schee be deckt war. Auf dem Brocken soll der Schnee sogar einen Fuß hoch gelegen haben. Die Stadt Paris will ein neues Anlehn machen. Die Neubauten verschlingen ein enormes Geld und die Stadt weiß schon nicht mehr, wohin sie sich vor Schulden retten soll. Das gehört aber Alles zum Glanze des neuen Kaiserreichs. Auf der Halbinsel Malakka sollen seit Ja nuar 1859 nicht weniger als 1500 Chinesen von Tigern zerrissen worden sein. Der Tiger haust dort so schlimm, daß es schwer ist, Kulis zur Arbeit zu bekommen. In Nrwyork ist der Postmeister Isaak Fawler durchgegangen und hat ein Deficit von 31,000 Pfd. Sterl, zurückgrlaffen, welches seine Freunde decken wollen. Telegramm. Frankenberg, 19. Juni. Wie wir soeben vernehmen, ist in Dresden die Frau Prinzessin Georg Königl. Hoheit heute früh 7^ Uhr von einer Prin zessin glücklich entbunden worden. Die hohe Wöch nerin ist wohl, die Reugeborne munter und kräftig.