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Ml aus den lrtztern leuchtet ost die Freude an prote« stantrschem Opfermulh und treuem Beharren! bei dem lutherischen Glauben. In einer österreichischen Gemeinde wohnen deren Glieder auf zehn Stun den im Durchmesser von der Kirche zerstreut und können dieselben ihrem Seelsorge^ von den» auf 200 Ft. ihm zugesicherten Gehalt kaum die Hälfte aufbringen. Zn diesem Jahre hat der Pastor erst 45 Fl. erhalten. Seit drei Jahren gelang es ihm nicht, außer einigen Büchern sich eine Haus- und Zimmereinrichtung zu verschaffen. Da er kaum sich selbst ernähren kann, ist «r ohne Bedienung; Vie Frau eines armen Zuwohmrs, bei dem er die auS Erdäpfeln und schwarzem Mehl bestehende Mittagskost hat, richtet ihm das Bett her; Früh stück und Abendbrot muß er sich selbst bereiten. Trotz alledem beharrt er mit unverdrossener Glau- kenSfreudigkeit bei seinem schwierigen Tagewerk. Nach Lügde in Westphalen kommt alle Sonntage von Pyrmont einer der evangelischen Geistlichen, ohne eine Entschädigung zu beanspruchen, um auf einer in den Wochentagen als Lenne benutzten Flur eines ärmlichen Hauses evangelischen Gottes dienst abzuhalten; die kleine Gemeinde hat sich einen Altar und eine Orgel angeschafft, die jeden Sonntag zum gottesdienstlichen Gebrauch auf der Tenne ausgestellt werden-- In Sirnitz, einer Fi liale der evangelischen Gemeinde Gesau in Kärn- then, ward gelegentlich der feierlichen Grundstein legung zur neuen protestantischen Kirch« die im Freien errichtete Kanzel mit Koth beworfen und der dortige katholische Kaplan nannte dje g«W« Feierlichkeit rin „miserables Schauspiel". Nicht weniger als 539 Gemeinden wandten sich im ver gangenen Jahr« bittend an den Gesammtverein und der Bedarf derselben belief sich auf nicht we niger als 98,621 Tylr. Zu den erfreulichen Zeichen dek Zeit gehörte Vie den Evangelischen in Ungarn und in den umliegenden Ländern gewährte freiere Religionsübung und die Zulassung des Gustav- Adolph-VereinS ist öini öflktterchlschrn Kaiserstaat. Kaiser FraNz Joseph verwilligt» ällstttkem zum Bau btt Kirche ih HsllstaVt 3ü00 ff, baür und die unentgeltliche ^Abgabe des nöthigdy Ballknate- rialS aus dem Salinenärar, schenkte auch der Miener Getülindb einest Plätz zUb EtbaUuNg brr Schütz Dein BerrinsVrMAtztst WübV eine ak- sehnliche Bereicherung durch «in bedeutendes Brr« mächtniß aus der Leipziger Äegend zu Theil. Ein ÄUtßbesitzrr ist Wüchall vererbte auf dir Stiftung 8 BaurtNgütrr, welche einen Werth von LOWO Thlrn. repräsentiren. In Westphalen baute. Herr v. Bodelschwingh-Plettenberg auf Sastdsott btr Geckrkcht kävtstgYbltsÄ «ine freundliche Kirche aus eigsnen Wittels. Graf Bos« in Frankfurt a. M. (Schwiegerfohn des verstorben«» Kurfürsten vow Hessens fcheM« der nassauisch«» Gemriad« Griesheim 12.000 fl. zum Kirchenbau ; Mr gleichen Zweck lieh .ebn preußischer Oberleutnant Schrag- müller der Gemeinde Bensheim das noch fehlend« Kapital unauskündbar; a-uch schenkt« er ihr 4 Glocken. Freiherr Leit v. Salzburg setzte die Gemeinde in München zum Hauptrrben f«neS Vermögens ein, wovon «i« zweite protestantische Kirche daselbst gebaut werd«» soll. Baron LoubS v. Haber zieht zerstreut lebenden Protestanten, na- menlldch der Gemeinde Lugos, 400 st. Ü-aterstü- tzung, auch sechs Klaftern Brennholz, und 6000 fl. sendete der Sohn desselben Wohlthäters nach einer in Wien viranstalteti» Sammlung den armen Brüdern. Solche und ander« Beispiele erfreuen und ermuthigeni Die letzte JahreS«innah»e des Dresdner Hauptvereins betrug 3400 Thlr.; seit seinem Entstehen hat dieser Verein ziemlich 41,500 Thlr. für Stiftungszwccke dargebracht. Meißen. Heutig« Mittwoch den 6. Juni be absichtigt das Personal der königl. Porzellan-Ma- nufactur di« I50jährige Gedächtnißfeier dtr Be gründung dieses berühmten Instituts festlich zu be gehen; die Vorbereitungen dazu werde» von einem hierzu gewählten Fest. Ausschüsse getroffen. DaS Festmahl, welches auf der hiesigen Schießwiefr statt finden soll, nimmt Mittags 12 Uhr seinen,Anfang. Zur Decoratton und äußeren Ausstattung d«S,Festes ist von d«r StaatSregierung ein Beitrag von 360 Thalern gewährt worden. -- Zu den zahllosen fromme» und gemeinützigen Vereinen, welche im Frühling ihre Jahresversamm lungen in London abzuhalten pflegen, gehört auch die ^Gesellschaft zur Verhinderung von Grausamkeit gegen Thiere." Der 34, Jah restag dieses lobenswerthen VerrinL fand am 17, Mai in St. Jqm«s Hall Statt. Der Bischof von Lichfield, welcher den Vorsitz führt«, hielt einen statistischen Vortrag über die Wirksamkeit der Anti- Thierquälerverein« im Vereinigten Königreiche und auf dem Contment, und hob die Thatigkeit L«r deutschen Vereine hervor. Die Wachsamkeit deö Vereins veranlaßte im abgeloufenen Jahre die po lizeiliche Bestrafung von 533 Lhierqualrrn. Sir John Bowring wieö darauf hin, wie die meisten orientalischen Völker, di« man so gern barbarische nenn«, in milder Behandlung der Thiere und Ach tung des Thirrledens den christlichen Abrndländern voranstehrn. Ein besonderes Augenmerk ist darauf gerichtet, den scheußlichen Sectivnrn lebender Thirre zu steuern, rvjr si« noch imm«r an den VeknnLv- schulen in Frankreich ick Schwung« sind. Dan