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- 114 - - ^Mnersvorfer Krotz-, Mehl- üntz Mter-Preise. Feines Roggenbrod, ' SS —L 6 «Z. schwarzes dily, gut ausgebacken und schmackhaft für - : Pferde u. s. w. . S S. — - . 2 - «o. VS Weizenmehl (Schltchtmehl) 7 S ' (reichliche Metze) - - LV - S - ' 1 LS: s - - - - - Schwarzmehl, 1 Schffi. L LL - - Gunnersdorf, den 18. Februar 1868. - C Bunge. Die BilchhünÄlung Voit Gustav Ernesti in Chemnitz, Markt Rr. 18, «Vpfichlt stch zu prompter Ausführung aller im 8 1egentlichst?»nd.sind bei derselben alle literarischen digt^, zu gleichen Preisen zu haben. Z « spät, (B t s ch l u ß.X Niels hatte freilich mehrere Male seinen Bruder gefragt, waS er im Sinne hege und was alle 'diese Vorkehrungen bedeuten sollten. Dieser aber hatte immer darauf erwidert: „Darum brauchst du dich nicht zu bekümmern; laß bas meine Sorge frin,^ Im Walde angekommen, sagte Morten zu seinem Bruder: „Nun holst du mrr einen der gewöhnlichen Hausanzüge, am tiebsteu de» langen grünen Schlafrocks; in^ welchem ich ihn öfter des Morgens gesehen habe." — „Das wird nicht wohl angehen", gab NielS zur Antwort, „denn dtS Pfarrers Kleider hängen alle in seinem Schlaf zimmer." — „Dann besorge ich das selbst", ver setzte der Bruder. „Gehe nur du indessen von hinnen und kehre nie wieder zurück. Da hast du einen Beutel mit hundert Thalern; sie werden Wohl hinreichen, bis du südwärts von hier eine neue Hiimäth gefunden hast; aber weit weg von hier, hörst du, wo keine Seele dich kennt! Lege dir einen andern Ramen bei und setze nie mehr deinen Fuß auf dänischen Boden. Wandere nur des Nachts und verbirg dich den Tag über in den Wäldern;^hiet ist der Brodsack, den ich von Hause witgenommen habe; der wird dich sättigen, biL du jenseits der Grenze unseres Königreiches angekommen bist. Mache dich jetzt nur eilig auf den Weg und kehre nicht wieder, sofern dein Le hen dir lieb ist." NielS gehorchte, und damit trennten sich die beiden Brüder; auch haben sie sich seif dieser Stunde nie wieder gesehen. Der Flüchtling hatte in: fremden Ländern viel ausstehen müssen , war al^TvkoBk^angtivorben worden,'- hatte viele Jahre gedient, und war in mehrekU^Keldzügengtweseo, ich- und Kunsthandel vorkommenden Aufträge ange- crscheinungen, gleichviel wo oder vonwemdngekün- wo er seine körperliche Rüstigkeit verloren hatte. Arm, kränklich und elend, kam eS ihm endlich doch in den Sinn, die alte Heimath wieder aufzusu» chen, und er hatte sich so, unter vieler Noth und Beschwerde, vom Rheine bis über die Eider durchgebettelt, bis er wieder nach Aalsöe, seinem Geburtsorte, gelangte. —- So lautete in den Hauptpunkten der Bericht des fatalen Mannes, an dessen Wahrhaftigkeit der Pfarrer leider nicht zweifeln konnte. Und so wurde eS denn dem letzter» nur allzu klar, wie sein unglücklicher Milbruder als ein Opfer der un geheuersten Bosheit, der Verblendung der Zeugen und des Richlers, und — wie er aus den ver traulichen Mittheilungen des Amtsvogtcs ersehen — auch her eigenen leichtgläubigen Einbildungs kraft deS Angeklagten, gefallen war. „Ach!" rief bei diesen Eröffnungen der würdige Diener der Religion der Liebe aus, „ack! was ist doch der Mensch, daß er sich zum Blutrichter über seines Gleichen aufwerfen darf? Wer darf zu dem Brü der sagen: du bist deS Todes schuldig? Gott al, lein gehört die Rache; nur Er, der Leben giebl, darf auch den Tod geben. Er ersetze dir nun auch, armer, unschuldig Gemordeter, mit der unendlichen Freude eines seligen Lebens den bittern Märtyrer tod, den du hienieden hast leiden müssen!" Der Pfarrer von Aalsöe fühlte sich in dem vorliegenden Falle, wo höchstens ein zweites Leben vernichtet worden wäre, ohne daß dadurch «in schuldlos zerstörtes Dasein wieder hätte zurückge rufen werden können, nicht berufen, den zerknirsch te» und reuigen Sünder dem Gerichte anzuzeigen, und dieses um so weniger, als der Amtsvogt Erik Söfrensen noch am Leben war. Diesen, eh« er dahingegange» war, wo Alles an'S Licht kommen wird, waS unsern sterblichen Augen noch verhör-