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— MV - wöbnliche Tentralversammlung deS hi«fig«n Zweig. v«r«ia» zur Gustav-Adolph-Stiktung statt. Der Vorsitzende wie- auf di« Leistungen dieser Stiftung hin, wobei sich ergab, daß die Zeitereig nis» auch Ak UM vb>U nachtheiligen Etnflussge» dnehen wäre». DI« Gesammteinoahmetzetrug des- srnungeackttt 820 Thlr., wovon wie früher so auch jetzt 40Ü Thlr. an den Leipziger Hauptverein «in- gesendet wurden. Uebrigens war die wenn auch nur leise ausgesprochene, doch hinlänglich verständ» lschr und ebenso begründete Aeußerung ganz an ihrem Orte: daß der ^Gustav-Adolph-Verein seine LrbenSwurzel keineswegs in hem Gebiete des gro ßen BesitzlhumS habe. Die Vereine der katholi schen Lerche sind uns hier unleugbar noch vollstän dig überlegen. Zittau, 4- Decbr. Gestern kam her hiesige Sprdeteur Albrecht mit seinem Sohn« und dem bei ihm ängestellten Kohlenmeffer von einer Ge schäftsreise Abends HII Uhr aus Reichenberg zu rück. Eine Viertelstunde vor Zittau wurde Albrecht, welcher übrigens einige Lausend Gulden bei sich führte, yon 8 Räubern auf offener unh frequenter Straß« überfallen- Durch die muthige Gegenwehr deS KohlenmefferS und mit Hülfe Albrechts gelang eS jedoch dessen Sohne, den Wagen flott zu wa chen und bei dem zunächst liegenden Ansageposten Hülfe Herbeizüholen. 'In Folge dessen hatten die Räuber wahrscheinlich ihre Beute für verloren ge halten und, durch hie muthige Gegenwehr ahge- schrrckt, VaS Weite, bis auf Einen, welcher von den ANgefallenen ststg«halten wurde, gesucht. Der Bruder heg Letztem (Beide find auS Böhmen ge bürtig und Fabrikarbeiter allhier) versuchte zwar sein Glück noch einmal und kehrt« wiedrr zurück, um seihen Bruder zu btsreitn, wurde aber von dem riesenhaft starken Kohlenmeffer nun edeufalls gepackt und Beide mit Hülfe AlbrrchtS in hiesige Frohnveste tranSportirt. Guten Morgen Hrrr Thorschreiber! (Beschluß-) „Ich will Ihm moros lehren," rief der König dazwischen. „Denkt Er denn, dgß ich Ihn dazu hergesetzt habe, pm hie armen Leute zuchicaniren? Er Spitzbube! Der Bau«« muß tm Schweiß« feines Angesichts arbeiten, und Er faullenzt hier und stiehlt hem Landvolk di« kostbare Zeit und läßt, sich noch dazu bestechen. I! da soll Ihn ja -ltk» Und von Neuem ßej der unbarmherzig« Stock auf A Schüttrem der LhorschreiberS mit der ge. hörigen Wucht nieder, bis sein lautes Jammern und Schreien nicht den König rührte, aber wohl di« geängstigte Tochter herbeinef, welche auf ihren Kniren um Gnade für den schuldigen Vater flehte. Beim Anblick deS lieblichen Mäbch«nS erhtiterte sich da» finster« Gesicht des König», und «in schmun zelnde» Lächeln flog kaum bemerkbar über da» von Zorn geröthett Antlitz Seiner Majestät. Jetzt erst erinnerte er fich an das Versprechen, welches «r seinem LebeaSntter gegeben hatte. „Steh Er aus!" sagte er zu dem knieenden Thor- schreiber- „Ich will Ihm verzeihn, wenn Er seine Tochter da dem Unterofficier Dorn von meinem Leibregiment giebt." „Ihre Majestät!" entgegnete der zitternde Gre gor, „das steht nicht mehr in meiner Macht; ich habe gestern bereits über die Hand meiner Tochter verfügt. Sie beirathet den Bäcker Sckmunzrl." „Kerl, nicht raisonnirt!" rief der König und hob den Stock in die Höhe. „Ich kann doch nicht mein Wort brechen," stöhnte kleinlaut her geängstigte Thorschreiber, den die schlagenden Gründe deS Königs schon milder ge stimmt hatten. „Und ich will nicht, daß Er das Herz seines Kinde- und eines braven Soldaten bricht. Ich weiß, daß di« jungen Leute sich lieb haben. Richt wahr, mein Kind?" „Ja , Ihre Majestät reden die Wahrheit," flü sterte Marie mit niedergeschlagenen Augen. „Da hört Er «S selbst, und nun keine Umstände gemacht, oder ich jage Ihn von sein«m Posten und übergebe Ihn den Gerichten wegen seiner Unterschleife. Verstanden!?" Da blieb freilich dem Herrn Gregor keine Wahl, und er wußte sich wohl fügen. In Gegenwart deS Königs legt« er die Hand d«S schnell herbei gerufenen Unteroffiziers in Vie seiner Tochter. „So ist «S recht," sagt« der jetzt wieder gnä dig« Monarch. „Die Aussteuer übernehme ich, und weil der Bursch« brav und tüchtig ist, so schenke ich Ihm «in HauS und mach« Ihn zum Wacht meister in meinem Leibregiment, wenn er mir ver spricht, erstens jedes Jahr einen ausgewachsenen Rekruten zu liefern und zweitens, wenn er noch z«tzl durchaus sterben will, nur für seinen König und für das Vaterland zu sterben." „Mit tausend Freuden!" rief der glückliche Un- -t«ysfizi«r. „Mein Herz gehört meint« Marie, WtlU Blut dem gnädigen LanheSvater." „Ihm aber," sagte d«r König zu dem Thor- schreibe», „will, ich in Gnaden vergeb«» und fü« die Zukunft nur noch dey Rath «rth«len, sein Amt mit Höflichkeit zu verwalten und vor allen Dingen