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Lhor«S angekommra war, nährte sich dem Wage» ein Fremder, welcher bat, ihn eine Streck« W«g«ö mitfahren zu lassen, welchem Ansuchen drreitwilligst stall gegeben wurde. Unterwegs erzählte der Fremde seinen Begleitern Näheres über den Zweck seiner Reise und seine persönlichen Verhältnisse, welche Angaben sich jedoch sämmtlich al^ unrichtig ergeben haben. An der Barriere in Lehre angekommen, verließ jener Bekannt« zwischen 5 und 6 Uhr seine Reisegefährten, während der Fremde noch mit d«m Stootmeister weiter fuhr. Etwa eine Stunde spä ter wurden die flüchtigen Pferde mit dem Wagen in dem Dorfe Flechlorf eingefangen, wo man den Eigenlhümer des Gespannes entseelt und mit Blut bedeckt auf dem Wagen gefunden, welches aus einer Wunde am Hinterkopfe geströmt war. Der sofort rege gewordene Verdacht, daß Stootmeister durch die Hand eines Mörders ums Leben gekom men s«i, wurde dadurch verstärkt, daß bei ihm kein Geld vorgefunden wurde. Man soll sich nach den schon jetzt gemachten Ermittelungen für über zeugt halten, daß der Fremde, welcher mit auf dem Wagen des Stootmeister gefahren und seitdem spurlos verschwunden ist, der Raubmörder sei. Auf dem Wege zwischen Lehre und Flechtorf ist, wie ich höre, die Mütze deS Verstorbenen aufge funden, und soll von jener Stell« ob «ine Blut spur bemerkt sein, welche nach der Richtung sich erstreckt, die der Wagen genommen hat. An die ser Stelle wird demnach daS Verbrechen wohl ver übt sein, und vermulhete man schon gleich beim Bekanntwerden der Lhat, daß Stootmeister von seinem hinter ihm auf dem Wagen sitzenden Be gleiter erschossen sei. Die Wunde am Kopf« soll nämlich das Aussehen einer Schußwunde gehabt haben. Hoffentlich gelingt es der eingeleiteten Untersuchung, den Lhäter zu entdecken und ihn zur verdienten Strafe zu ziehen. Klausthal, 22 Decbr. Vor einigen Lagen ereignete sich auf hiesiger Silberhütte ein schreckli ches Unglück. Der Hüttenmann Müller auS Wil denmann arbeitet eben am Ofen, aus dem das glühinde Blei in daS davor befindliche Bassin sich ergießt, und will, nachdem letztere- gefüllt, den Mund d«S Otrns auf die gewöhnliche Weise sto pfen, Da bricht die dazu verwendet« Stange und Müller stürzt mit den Armen vorweg in den glühenden Bleisumpf. Kameraden reißen ihn so« fort zurück, allein die Arm« sind, schon verkohlt und die Brust mit starken Brandwunden versehen, daS Gesicht, welches er hoch zu erhalten gewußt, ist unversehrt geblieben. Zwar hat er noch einig« Zeit gklebt, ist indessen setzt seinen Leiden erlegen. ,«Das Kaiserthum ist der Fried,!" Das ist wieder einmal da» Thema dir französischen Pr«ff«, welch« stei» der von oben herein gegebenen Phrgse , zu folgen pflegt. So wenige man nuck auch auf diese Phrasen Werth legen darf, so tst doch nicht zu verkennen, baß. die Regierung daS Bedürfnis fühlt, dem Lande einige Beruhigung über bist nächste Zukunft zu gewähren. Handel und V«r- kehr bedürfen deS ÄufschwunAeS, und so sehr sich auch die Nationaleitelkeit durch die tonangebende Stellung Frankreichs geschmeichelt fühlen mag, so -, fängt man doch an, immer mehr riazusehen, daß die Vribrsserung der inneren Anstände eine wür digere Aufgabe für die Regierung sei, als di« un» adlässig« Einmischung in auswärtig« Angelegen heiten. Nach Berichten aus'Neapel vom 20. Decemb« hat daselbst stark«. Schor «fall stattgefUup«». AuS Genua vom 19. Decbr. wirb geschrieben, daß. in der dortigen Gegend so große Schn««mafsen ge fallen, wie sich bre ältesten Leute nicht rnnnern; in den Straßen Genuas mußte der Schnee weg geräumt werden, um die Cirrulatwn herzustrllen. Die offici-lle „Römische Zeitung" bezeichnet bl« Nachricht, daß der heilige Vater Reformen «in- führe werde, als böswillige Erfindung. -frankenberger HircheimaHriHteu. Am NeujahrStag predigt Vormittags Herr vr. Körner über Matth. 18 , 24 — 28; Kirchenmusik:^ Hymne von Beethoven. Nachmittags predigt Herr Diak. Lange über Joh. 4, 34—36. Freitags, den 6. Januar, am Feste der Erscheinung Christi, predigt Vormittags Herr Lr. Bruder über Job. I, 4—5; NachmittagSHerrDiak.Lang«überLuc.2, 25-32. Geborene: August Ferdinand Schäfers, B. u. Schncidermstrs. h., T. — Friedrich Immanuel Baethcl's, itz. u. Handelmaan« h , S. — Alexander Petzoldt'S, B. u. WdrmstrS. h., T. — Theodor Kertzscher'S, Kaufmanns h., T. — Eduard Ferdinand Großers, B. u. Schmiedemstr«. h., T . Friedrich Gustav Koch'S, B. u. WdrmstrS. h., S. — - - Karl Gottlob Heisel s, Handarb, in Mühlbach, S. — Der Marie Tberesie Säuberlich in Mühlbach, unehtl. T. — Johann Christian Wilhelm Fischer'-, ansäss. Wagnermstes. in Hausdorf, T. — Karl Gottlob Endler'S, L. U. D«- dermstrS. h., L. — Friedrich August Köhler'S, B. *.»«« bermstrs. h., 8. — Gestorbene: Karl Ludwig Flach'«, B. u. WdrmstrS. h , S., 7 M. 3 W., an Abzehrung. — Frau Christian« Juliane, Kart Leberecht Hunger'«, aas. B. h u. gewes. SrbrichterS z« Dittersbach, Ehefrau, 57 I. 3 M, an Uaterleib«lrid«n. SachsenSurger Rirchennachnchten. Geboren: Karl Friedrich Reichel's, Pachter« der Oel- u. Schntid«- mühle in Sachsenburg, S- — Gottlob Friedrich Kraf^stz Einw. u. Handarb. in Sachsenburg, S. — Kart Gatt« fried Fiedler «, Wagarrmstr«. u. Hau«- u. Feldbesstzer« st, Sachsenburg, S. - -