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FwnkenSerger Rircheimachrichten. Mittwoch, den 28. Juni, früh 9 Uhr, wird ein Got- tetdienst bei der Haupteonferenz der Prediger, Lehrer und Candidaten der Epborie Frankenberg ^Uhier gehal ten, wobei Herr Pastor Valter aus Ringethal die Pre digt hält. Freitag, den I. Juli, früh 8 Uhr, ist Wocken- kommunion- Herr Sup. vr. Körner hält die Beichtrede. koxvlLrss kür Lrevordsleuts ruiä LausLaneLÜ! Sorben wurde uns die l. Lieferung eines Werkes zur Ansicht gesandt, dessen Litel lautet: Mstrirle Chemie derLäusmirthschaft unü der bemerke. Für Hausfrauen und Gewerbsleute altgemeinverständUch dargestellt »rs. «LLviir«. gr. 8. mit Lexc-Illustrationen. Preis der Lieferung nur 8 Ngr. und wird in 8 Lieferungen vollständig sein. Lassen wir .den Prospect selbstredend Folgendes anführen. In dem groben Umschwünge aller unserer Ledensvcrhält- niffe trägt insbesondere die Chemie die Fackel der Erkennt- mß voran. — Roch vor 20 Jahren glaubte man, daß bei den Gewerben.die Praxis alles, di« Theorie nichts fei! — DaS änderte sich mit der Zeit, und kein Lebens- verhältniß kann sich heute der Macht der Wissenschaft mehr entziehen. Billig! — ist der Ruf, der die Welt des Gewerbslebens bewegt, —billig soll der Handwerker arbeiten, — die Hausfrau billig wirthsckaften. Aber ohne Kenntniß der Chemie wird es keinem möglich; denss der Zu fall" des Gelingens hat heute, wo ihm der Dampf mit seinen Riesenkräften, die Maschi nen in allen Werkstätten entgeaentrcten, ausgehört, seine Triumphe wie cheoem durch die bloße „Praxis" — zu feiern. Jeder Arbeiter, klein wie groß, muß nach dem „Warum" alles Geschehens, innerhalb seines Berufes fragen, soll er sich der täglich nöthiger werdenden Erspar nisse in ihrem Bestehen bewußt werden, um so seiner Be rufsarbeit den bestmöglichsten Lohn zu sichern. Dazu bedarf es aber der Chemie! — An ihrer Hand vermag jeder Gewcrbtreibcnde, jede Hausfrau: 1. Die Güte der so wichtigen Rohmaterialien zu prüfen. 2. Manche tiothwendigen, zur Ausübung des Gewerbes wichtigen Stoffe, als Firnisse, Leim u. a. chem. Bindemittel rc. sich selbst herzußellen. 3. Seine Feuerung auf wissenschaftliche Grundlagen, die zu wesentlichen Ersparnisse leiten, selbst zlfxückzuführen. 4. Leichter, rascher und sicherer zu arbei ten, da er nicht mehr sm Dunkeln herumtappen wird, und endlich 5. die Wissenschaft dem strebsamen Gewcrds- m-an selbst die Bahn zu neuen Erfindungen eröffnet. .Solcher Gesichtspunkte könnten wir noch in Masse on- sührrn, .welche alle zu einer ebenso wichtigen, wie lief cin- greifendrti Reform der Gewerbe führen müssen. Küche und Speisekammer der Hausfrauen können die Chemie heutzutage ebensowenig wir der Gewerbsmann ignorire», wollen sie nickt dem materiellen Krebsschaden anheimfallen, dep alles Hauswesen aufreffen muß, wenn man alles gehen läßt, wie et eben geht^ Die Chemie schützt durch einfache Mittel und Anleitungen Speisekam mer, und Küche vpr dem Lerderben aufbewahrterSpeisen; verhütet GährungSproeeffe und andere verderbliche Vor gänge, welche der HaüSfraü zu Schaden gereichen. — Die Chemie ist eine Mutter der Ersparnisse beim Kocken, Bra ten, Backen, Einmachen der Früchte und Gemüse, sowie deren Aufbewahrung. Waschen und Bleichen des Linnens- dieses tveueren Bestandtheiles jedes geordneten,Hauswe sens, werden nur durch die Chemie auf eine BehandlungS- weise zurückgeführt, welche Schutz vor allen Geweben schädlichen Einflüssen gewährt. — Und wie wichtig die Chemie in die Prüfung, Herstellung und Zubereitung der Nahrungsmittel cingrcist, ist bekannt. 7 Was wir von der Feuerung der Gewerbe gegenüber der Chemie erwähnten, jn welch' gleichem Maße ist dies nicht auf's Haus anwendbar? . . . Wie ausführlich aber unser Buch das Reick der Gewerbs chemie behandelt, mögen Sie aus nachfolgender allgemei nen Inhaltsangabe ersehen. 1. Einleitung. — Wichtigkeit und Stellung der Chemie dem HauS- und Gcwerdewesen gegenüber. Allgemei nere füh das praktische Leben wichtigere chem. Grund begriffe. 2. Chemischer Einfluß der Erdatmosphäre auf die für das Haus und Gewerbe nützlichen Erhkörper und de ren Aersetzungsproducte. 8. Eigenschaften und Gebrauch des Wassers in eng ster Beziehung zum praktischen Leben, resp. für HauS und Gewerbe. Die Brennstoffe: Steinkohle, Braun kohle, Torf, Holz, und die Vergleichung ihres gegen seitigen Wertyes, bezüglich ihrer Heizkraft. 4. Die Küche und Speisekammer der Hausfrau vom chemischen Standpunkt aus. — Das Kochen, Bra ten und Backen. — Die, wesentlichen nahrhaften Bestandtheile des Fleisches und der Gcmüsearten. — DaS Einmacken der Früchte und deren Aufbewahrung. — Das Waschen und Bleichen. — Entfernung der Rostflecken von Leinwand und Prüfung derselben. — Stärkmehlbereitung. S Zuckerfabrikation. - Bierbrauerei. — Weinfabrika- tion, Branntwein', Spiritus-s, Liqueur- uyd Essigfa brikation. K. Seifensiederei und Kerzenfabrikaiion. — Die allge meinsten brennbaren Kohlenwasserstoffe (Leuchtstoffe). — Darstellung fetter und ätherischer Oele, Schwärze und Tinten. 7- Düngerfabrikation. — Düngung resp. Ernährung der nutzbaren Kctraidearten. 8. Zündwaarcnfadrikativn» — Schießbaumwolle. — Col« lodium, , 8. Goldgrbeitcrei. 10. Gerberei. — Lcimfabrikation und Firnisse, mit Rück sicht auf die Tischlerei. — Caulchouc. II. Malerei. — Färberei. — Kattundruckerei. 12. Glassabrikation. Reinigung der Gläser in der Haus haltung. Wasserglas und sein« Bereitung und An wendung in der Industrie. 13. Maurcrei und die Cemente. 14. Töpferei. — Porzellanfabrikation. . IS. Klempnerei. — Das Löthen. — Messingfabrikation. — Neusilber. 10. Eisengießerei. — Zinngießerei. — Verzinnen und Zirkguß. . 7- 17- Galvanotechnik. —Verkupfern. — Versilbern.— Vergolden. — Lithographie. — Buchdruckerei. — Ku pferstecherei. " .1'. ' . : - .. 2 is. Photographie. —' Dderreotypke und Talbot-pw.