Volltext Seite (XML)
Mögen dafür fremde Menschen sich ihrer um so thatkräftiger annrhmen; möge iS über auch ge lingen, Licht in dies schwarze Werk der Bo-Heit zu bn'ngen, und den verabscheüungSwürdigen Frev ler zur wohlverdieütrn Bestrafung ziehen zu können- und möge die Reihe dieser Unglücksfälle nun end lich abschließen, damit die. überaus geängsteten Gemüther der Bewohner von Wiesa ihre Ruhe wiederfinden. /Frankenberg. Zu den Zeiten Kaiser Hein rich des BoglerS, 919 bis 936, soll der Bergbau in unserer Gegend rege geworden sein. Zu Biens dorf, wo die alte Fundgrube und der Heerzug be standen, sei das gewachsene Silber und gediegene Kupfer zu Tage auSgegangen und hätten an dem Bache zwischen Merzdorf und BienSdorf di« Poch werke und im Hengstbusche die Schmelzhütten ge standen. Besonders höfflich habe sich seit IV04 der alte HoffnungSzug mit edlem Glaserze erzeigt, und die QuittenhainSzeche von 1905 an, in wel cher damals 5526 Bergleute gearbeitet. Auch habe sich bei SeiferSdach, Ehrenberg und Krieb, stein Goldsand gesunden, der in einem Waschwerke bei Ottendorf an der Waldecke gewaschen worden, von 990 bis 1400. Sämmtliche Bergwerke um Mittwkida seien im Hussiten- und deutschen Kriege verfalltn. Wenn die von Klozsch beigebrachten Nachrichten vom Mittweida'schen Bergbaue ächt wären, so würde eine Fortsetzung desselben durchs ganze Mittelalter daraus erhellen. Denn auf dem beherzten Staarszuge zur Lichtenau soll 1085 der Rottmeister in der Grube den Radischaufseher wegen eines verzimmerten übersetzenden Ganges mit dem Zscherper erstochen haben; 1244 die Drei- Finkenzeche zu Neudörfchen der Wasser wegen auf gegangen sein und 1461, der St. JohanneS-Zug zu Lauenhain durch Zänkereien seine Endschaft er reicht haben. Uederdres führt er an, daß Aller Heiligen-, Aller Seelen- und St. BartholomäuS- Züge zu Crumbach unter einander streitig gewor den und 1334 zu Freiberg und Jglau deshalb Bergurthel «ingeholt hätten, daß aber vor Erlan gung derselben diese Gruben auflässig geworden und zu Sumpfe gegangen. Wie dem nun auch sein möge, so ist doch soviel gewiß, daß weit ins Mittelalter hinein um Mittweida und Frankenberg herum viel Bergbau rege gewesen ist. Vom er steren sagt Albinus, „daß das Bergwerk hier gar neu nicht sei" und vom Lrappenauer bei Sach senburg, daß er „ein sehr alt Kupfer- und Silber- bergwerk, vor vielen Jahren liegen blieben, und desselben von Alters wegen fast gar geschwiegen sei." — Ohne Zweifel breitete sich dann von httr des Bergbau weiter westlich aus in die Gegend A— v.s Albinus Zeiten hielt man den Bergbau um diese Stadt für alt und sagte, daß hier silberhaltiges Kupfererz gebrochen habe. , — 263 Aus dem Vaterlande. . Jöhstadt, 1. Mai. Gestern Abend gegrn S Uhr erhielt der 11 Jahr alte Sohn deS Gutsbe sitzers Siegel aus Grumbach am Waldsaume in der Nähe von Neugrumbach einen Flintenschuß Hp den Leib , an dessen Folgen er heute Nachmittag D Uhr verstorben ist. Ein Haydardeit«, (Recrtttz Namens Schubert aus Raschau, hatte sich M Schießen üben wollen und von seiner Wohnung nach einem Ziele an jenem Waldsaume geschossen und dadurch unabsichtlich dem vorübergehenden Knaben den Schuß beigebracht. Er War kurz nach dem Unfälle flüchtig geworden rmd wurde heute Mittag todt aus einem mähen BewässerungS- teiche gezogen. Meeran a, 3. Mai. Die Befürchtungen, wo mit namentlich größere Fabrikanten hier die dies jährige Ostermeffe in Leipzig bezogen, haben sich leider bestätigt; eS sind allerdings auch trotz be seit 6 Monaten matter gewesenen Geschäftsganges ungeheuere Massen Waaren besserer Qualität aufS Lager geworfen und jetzt nach Leipzig gegebett worden; bedenkt man nun noch, daß eine nicht geringe Anzahl kleinerer Firmen in kurzer Zeit btt uns entstanden sind, welche, wenn auch geringere Qualität, doch «ine Unmasse von Waaren auf .den Markt brachten , so darf das Resultat diestrMesse Niemandem so sehr befremden. Die hiesigen Wd- < der, Färber rc. verspüren auch bereits die Folgen derselben. Wer früher drei bis vier betten auf einmal empfing, erhält nur eine, höchstens zMi und diese nur bei verkürztem Arbeitslöhne; in Mn zum Theil sehr umfangreich gewordenen Färbeotten sind nur noch die Hälfte oder das Drittel der Arbeitskräfte beschäftigt, rin Umstand, der aller dings tzewaltig gegen die Lhätigkeit in allen die- sen Werkstätten vor 8—10 Monaten absticht. Trotz Alledem läßt sich bei der Rührigkeit. In telligenz und Lebensfähigkeit unserer Geschäftsleute, hie fast in alle Weltthtile versenden und für .die Bedürfnisse de-Mittelstandes sorgen, bei nur eini ger Besserung deS Exports wieder ein Aufschwung des hiesigen Geschäfts nach kurzer Zeit «warten. ES ist dies «ine Hoffnung, die um de» Ganze« willen recht bald in Erfüllung gehey mag. Vor dem Bezirksgericht zu Eibenstock wird am 17. Mai gegen dem Drahtzieher Btttschneider