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45S GutenH U M o r bewies eia französischer Oberst. Er Mußte sich s»in bei Sebastopol zerschossenes Bein, weil der Brand drohte, adnehmcn lassen^ Die Aerzt« sägten, er verzog keine Miene und raucht« seine Eigarre; sein Bursche »der schnitt fürchterliche Gesichter und heulte. WaS heulk Du, Kerl? rief er; sei froh; von morgen an hast Du »Ür Mnen Stiefel zu wichsen. : EW Professor in Schwaben entließ seine Gym- HiWsten mit der Mahnung is die Ferien: reckt und streckt Euch, lauft Euch müde und spaltet rürd sägt. Frrienaufgaben werde ich Euch nicht gehen; «an muß manchmal einen Acker brach lie- gen taffen, wenn er gut tragen soll. Im Schloß in Stettin ist eine öffentliche Kaffe erbrochen und gestohlen worden, und Polizei und Gericht möchten die Spitzbuben fragen, wie sie hiaeingekommen sind, wenn sie sie nur hätten. Im Wildbad tragen alle Leute, denen man «in Trinkgeld geben kann, kaiserlich-russische goldene Uhren. Der pünktliche Polizeidiener bekam auch eine und hatte eine große Freude. Plötzlich schlug «» sich vor den Kopf und eilte zum Uhrmacher. „Stellen Sie mir Vie Uhr 14 Lage vor!" Wa rum? — Wissen Sie nicht, daß die russische Zeit 14 Tage hinter unsrer zurück ist? — Ja so! und der Uhrmacher stellte die russische Uhr 14 Tage vor. Das Bankerottmachen ist in England ein einträgliches Geschäft, das Viele mit Vorliebe be treiben. Ich biete Euch ein Viertel oder Sechstel, sagt der Bankerotteur seinen Gläubigern; wollt Ihr nicht, so gehen wir vor's Concursgericht. Da schlagen die Gläubiger ein Kreuz und schla gen ein; denn das ConcurSgericht verschlingt die Hälfte alles dessen, waS zur Mass« gehört, und macht durch endlose Fristest und Verzögerungen zu Gunsten deS Falliten die zähesten Gläubiger mürbe. Bei einem alten Praktikus kamen beim sechsten Bankerott nur 3s Schilling auf das Pfund für dieEiäubiger heräuS- Nein, sagte er, das kann ich stickt geschehen lassen, ich habt nie weniger als L GOllrug gegeben, ich ^lege das Fehlende auS Meiner eigenen Lasche drauf! So erzählte Lor- Brougham int Parlament. Sin öffentliches BergnügungSlocal in Moabit bei Berlin hat, wie die „Jahreszeiten" erzählen, eist Orchester von lauter weiblichen Musikaa» ten zstsammengebracht, um somit die Neugierde und Schaulust deSPublikumS auf sich hinzulenken. Aus Kissivgeu wird folgende Aüekrote be- »Wrl: Bekanntlich ist der Kaiser von Rußland Kurzem vom Könige von Baiern zum Ober» sten diS baierischen Etzevauriegrrs-Regiments er nannt uNd hattr die betreffeadr Uniform erhalten, in der er dem Könige von Baiern seinen Besuch macken wollte. Die in Kisfingen anwrfenden höhe ren Offiziere des genannten Regiments sollten den Kaiser begleiten und sie wurden deshalb voa einem Diener aufgesucht; dieser nun findet sie nicht, gM iaSCurhaus und von.da nach dem Palais,^» ihm der Kaiser in Uniform begegnet. Ganz ruhig tritt er auf ihn zu mit der Frage: „Sie, könnens uit so gutt sein un mir sogen, wo ich d'Hrrrn Schwolegen-Offiziere find?" Nun, was sollen denn dir? fragte der Kaiser. „Ei, s'sollrn gleich 'nein kumme zum Kaiser!" --- Dieser drehte sich um und lackte herzlich. Wie anderwärts, so hat man auch in Baiern die Wahrnehmung gemacht, daß die alten kleid samen Volkstrachten immer mehr verschwinden und namentlich die Kleidung der ländlichen Bevölkerung sich mit jedem Jahre mehr nach städtischem Schnitte modernisirt. Der König von Baiern hat deshalb schon vor einiger Zeit eine Verfügung erlassen, wel che die Erhaltung althergebrachter Volkstrachten für wünschenswert-erachtet; jetzt ist aber noch an die landwirthfchaftlichen Vereine die Aufforderung ergangen, bei landwirthschaftlicken Festen auch auf diejenigen Angehörigen des betreffenden DistrictS mit Auszeichnungen besonders Bedacht zu nehmen, welche durch vollständige Erhaltung und Verbrei tung solcher Volkstrachten sich vorzüglich verdient gemacht haben. - ^Ohngefähr im Jahre 1818 wurde eines Mor gens ein kleiner bleicher Knabe zu Czerny ge bracht, dessen Spiel zwar völlig roh und regellos war, der aber namentlich im Phantasiren über gegeben« Motive ein wahrhaft außerordentliches Talent zeigte. Sein Vater bemerkte, daß er mit ihm aus Ungarn nach Wien übersiedeln wolle, falls Czerny sich herbeiließe, ihn zu unterrichten. Dieser sagte zu, und im nächsten Jahre kam der Knabe mit seinem Vater und brachte ohne Aus nahme jeden Abend, oft selbst bis fpät iu di« Nacht, bei Czerny zu. ClemrnMsEerd, welch« Czerny zuerst mit ihm vorzunehmen für nvthwen» big erachtete, wollten wohl dem feurigen, stets lustigen Knaben nicht sonderlich munden, er übte < sie aber dennoch mit größter Aufmerksamkeit «ibtz.s und schon ein Jahr darauf hatte er so riesenmä- ßige Fortschritte gemacht, daß er Hummel'S Con- cert ist und ü-moll mit einer Vollendung pry- dueirte, welche in Wien daS größte Aussehen v- sind billig zü verkaufen de« r <k G, R a Hb er-.