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288 ßig gesetzlich geregelt ist, wird nach den oben be richteten Vorgängen ein gewisses Mißtrauen gegen alle derartigen Institute dem Publikum nicht zu verargen sein. Auch waS der Ehrenpräsident der Darmstädter Bank, Prinz Felix zu Hohenlohe bei Eröffnung der Generalversammlung am 4. Mai zu Gunsten derselben gesagt hat, vermag dieses Mißtrauen nicht zu beseitigen, zumal wenn man zu gleicher Zeit hört, wie in Folge der obener wähnten Umstände in Venedig Fallimente von 300,000 fl. und wieder von 900,000 fl. vorkom men, und unter welchen Umständen sich der Ber liner Bankverein aufgelöst hat. Während nämlich da die Herren „Gründer" und Beamten 204,000 Thaler von der Gesammtmaffe erhielten, kamen auf die Aktionäre, die das Geld zum Geschäft hergegeben, 195,000 Thaler. Bei der Auseinan dersetzung erklärte der Vorsitzende, Herr Veit: „ihn kümmere so wenig Billigkeit als Humanität; für ihn gebe es nur einen Standpunkt, den kauf männischen." — Hierauf soll den Herren Aktio nären ihr Standpunkt auch klar geworden sein! Vermischtes. Die „A. P. N." melden aus Eickel, 17. Mai: Ein beklagenswerthes Unglück hat sich gestern Abend auf der Zeche „Hannibal" ereignet. Nach zehn Uhr, da schon allgemeiner Feierabend war, wollten drei junge Leute noch eine Schicht verfahren. Die Maschinenwärter hatten schon die Dämpfe abge. lassen und sich entfernt, als der Steiger einem Schmiede befahl, diese Leute auf dem Förderkorbe hinunterzulaffen. Kaum zehn Lachter in die Tiefe hinab, setzt sich der Korb im Schachte fest, das Seil reißt — und der Korb stürzt mit seiner La dung in den zwei und vierzig Lachter tiefen Schacht hinab, und als Leichen werden die Unglücklichen in der nämlichen Stunde wieder zu Tage geför dert. Der Schmerz der Angehörigen ist unermeß lich, da jeder der drei Verunglückten der einzige Sohn seiner Aeltern war. Aus Bremen, vom 24. Mai, berichtet die „Weser Ztg.": Vorgestern Nachmittag gegen 5 Uhr fielen in der Gegend von Eystrup während eines Gewitters eine Menge Fischt auf und neben den Eisenbahndamm. Es waren kleine sogenannte Weißfische. Man bringt das Erscheinen dieser un- gewöhnlichen Gäste mit einer Wasserhose in Ver bindung, welche, wie später an die hiesige Eisen- bahndirection berichtet wurde, ziemlich um dieselbe Zeit sich aus dem etwa vier Meilen entfernten Skinhuder Meer erhob. Die ersten diesjährigen neuen Kartoffeln wurden am 27. Mai den Berlinern auf dem Gendarmen markte präsentirt. Auf den Litel „Brod für Arme" konnte die angenehme Knollenfrucht wohl noch nicht Anspruch machen. Man bezahlte die Metze mit — einem Thaler zehn Silbergroschenl Für diesen Preis könnte man ein bei weitem grö ßeres Maß Messinaer Apfelsinen erhalten. Aus St. Petersburg wird folgende tragi sche Geschichte gemeldet. Der Geschäftsführer deS Grafen Sz. verlor 15,000 S. R., die er für sei nen Herrn von einem Bankier in Empfang nahm, auf der Straße. Ein hinter ihm hergehender Be amter hob das Geld auf und nahm es mit sich nach Hause, nachdem er sich vorher über den Na men deS Eigenthümers erkundigt hatte. Mehrere Lage hatte er einen harten Kampf mit seiner Frau zu bestehen, welche das Geld zurückbehaltr» wollte. Das Gewissen war jedoch stärker als die Frau, und der Beamte trägt das Geld nach dem Schlosse des Grafen. Dieser machte ihm damit ein Geschenk; der unglückliche Geschäftsführer hatte sich aus Verzweiflung über den Verlust das Leben genommen. Von Gewissensbissen gemartert kehrt der Beamte nach Hause zurück und findet da wie der die Frau erhängt, welche die Lhat vermuth- lich aus Wuth über die Rückgabe des Fundes verübt hatte. Von diesem Anblick außer alle Fas sung gebracht, schneidet der Mann die Leiche des Weibes los und erhängt sich an demselben Strick, 15,000 S. R. und drei Waisen zurücklaffend. Ein gräßliches Unglück ereignete sich am 20. d. M. auf dem Gratzer Bahnhofe. Ein Arbeiter sah von einem Tender mit über das Geländer vorge beugtem Kopfe herab, als er eben in die schmale Pforte der Heizung einfuhr. Die Maschine zwängte den Kopf des Unglücklichen ein und riß ihm den selben vom Rumpfe mit solcher Gewalt, daß der Kopf zum Entsetzen der Zuschauer weit hinrollte. Aus Kopenhagen vom 22. Mai schreibt man der Oesterreichischen Zeitung: „Eine der schmuzig. sten Geschichten ist nun nach lange geführter Un tersuchung dieser Tage beendet worden. Seit einer langen Reihe von Jahren wurden nämlich im Ein- verständniß der Obern aus dem hiesigen Militär» waarendepot großartige Diebstähle und Betrü gereien begangen, bis sie endlich an das Tages licht kamen und alle Lheilnehmer der verdienten Sfrafe zuführen. Es sind nach dem heutigen Dag- blad nach geschloffener Untersuchung nicht weniger als 58 Personen, die gemeinsam dieses DiebeS- und Betrugshandwerk betrieben. Ein Major und zwei Oberstlieutenants stehen mit auf der Liste, außerdem mangelt eS nicht an der Vertretung aller Chargen, und Schi der, Sal ist vertre die mehr ins Auch Gelege poleon ir geschriebe bei dem Prinz S düng der Lage get Commenl ein alt i weltgeschi man sage äußere Ei sind, fiel verschiede! Berlin u nig mit I die Para! der Schl, deutungs, kes zieren poleons i theilung. gehenden der junge zösischen ( abgebroch Wiedererl Einen § besuckt, Palast, i standsverl Fürsten S stattgefun als städti genannte In Ri rungsanst det Habel kann sich lung ein Einberufr die Versi Stellvern den Men geltest zu In 8o Häuser, j b rannt.