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Die Komponisten und ihre Werke ♦ Beethovens „Eroica“ Beethovens „Eroica“ ist als Angriff auf die bisherige Aufgabe der Musik zu werten, Konsumenten erfreulich bequem unterhalten zu dürfen. Die Dauer der Sinfonie, die Klangstärke und die Macht des musikalischen Appells forderten die Aufnahmebereit schaft der Zuhörer, was Beethoven bewusst war. Er selbst bat darum, diese Sinfonie am Anfang eines - damals noch unendlich langen - Programms zu spielen, damit die Zuhörer noch wach waren. Mathias Walz: „Kennzeichnend für den Stil der Eroica ist ein neuer Umgang mit dem thematischen Materi Napoleon krönt sich seihst, der Papst schaut zu, Skizze von Jacques-Louis David al. Der ganze erste Satz entwickelt sich dynamisch aus dem Gegensatz von Dia tonik und Chromatik. Die musikali schen Elementarkräfte entfalten eine Sprengkraft, die in der Durchführung zu einer völligen Auflösung der Taktord nung fuhren.“ Sprengkraft besitzt auch das Klangbild, wie Paul Bekker schon 1912 feststellte: „Beethovens Orchester ist von jetzt an eine Summe von Einzelwesen, eine musikalische Republik.“ Es folgen ein „sinfonisierter Marsch“ (Konoid), ein tänzerisches Scherzo und ein Finale als Variation eines Themas aus „Die Geschöpfe des Prometheus“ - auch ein Aspirant für alles Heldische. Leonard Bernstein fantasierte in seinem Buch „Freude an der Musik“ über Beethovens besonderes Talent, Noten folgerichtig zu setzen, in einem fiktiven Gespräch mit einem schwärmerischen Dichter: „Aber das ist alles nichts - gar nichts, verglichen mit der magischen Fähigkeit, nach der alle (Komponisten) streben: der unerklärlichen Gabe, zu wissen, welche Note notwendig auf eine vorangegangene folgen muss. Beetho ven besaß diese Fähigkeit in einem Maße, das alle anderen in den Schatten stellt. Wenn er es, wie im Trauermarsch der Eroica, darauf anlegte, so vollbrach te er etwas, das im Himmel geschrieben zu sein schien .... Es kommt einem vor, als sei dieser Musik von der Vorsehung ein besonderer Platz im Weltall bestimmt.“ 18 J Kontrapunkt-Konzerte