Die Komponisten und ihre Werke ♦ Weber in Dresden nes Vaters unterrichteten den jungen Carl auch Michael Haydn in Salzburg und später Abbe Vogler in Wien, zwei profunde Kenner. Weber durchlebte eine Karriere als Konzertpianist und erhielt eine ganze Reihe von Anstellungen als Theaterka pellmeister, bis er 1813 als Musikdirek tor in Prag angestellt wurde. Von dort aus reiste Weber nach Dresden, um seine Stelle als Kapellmeister und Musikdirektor der neuen Deutschen Oper anzutreten. Weber an seine Frau: „Ich wohne im sogenannten italienischen Dörfchen. Man kömmt durch ein kleines Tor ins Haus, links eine hübsche Stube und Kabinett, wo alle hineingeführt werden, die mich sprechen wollen....Von Besu chern bin ich natürlich bestürmt, da alles sich bei dem neuen kgl. Direktor ein Bildchen einlegen will...“ Schon am Jahresbeginn 1817 veröffentlicht Weber in der „Dresdner Abendzeitung“ den denkwürdigen Aufsatz „An die kunst liebenden Bewohner Dresdens“, in dem er sein künstlerisches Konzept darlegte. In seiner Autobiographie umschreibt er seine Aufgabe: „Viele und schöne Erbietungen kamen mir von allen Seiten entgegen; der Ruf zur Gründung einer deutschen Oper in Dresden konnte allein mich aufs neue festhalten. Und so bin ich denn mit Fleiß und Sorgsamkeit an dem mir übertragenen Werke - und wenn sie einmal einen Stein über meine Hülle legen, so werden sie mit Wahrheit darauf schreiben können: Hier liegt einer, der es wahrhaft redlich und rein mit Menschen und Kunst meinte.“ Die Installation einer deutschen Sektion im Opernbetrieb neben den „Italie nern“, deren Musik Dresden beherrsch te und deren Sängerensemble und durchreisende Gäste Euphorie verbrei teten, war alles andere als einfach. Ein Ensemble musste her, ein Chor aufge stellt werden und vieles gerichtet, bis sich erstmals der Vorhang heben konnte - eine spannende Geschichte, die sich übrigens vor kurzem bei der Gründung der Frauenkirchen-Ensembles in ähnli cher Weise und mit der gleichen Sorg falt nochmals wiederholten sollte. „Dresden hat eine große, feierliche Lage, in der Mitte der umkränzenden Elbhöhen, die in einiger Entfernung, als ob sie aus Ehrfurcht nicht näher zutreten wagen, es umlagern. Der Strom verlässt plötzlich sein rechtes Ufer und wendet sich schnell nach Dresden, seinen Liebling zu küssen. Von der Höhe des Zwingers kann man seinen Lauffast bis nach Meißen ver folgen. Er wendet sich bald zu dem rechten, bald zu dem linken Ufer, als würde die Wahl ihm schwer, und wankt, wie vor Entzücken, und schlängelt sich spielend in tausend Umwegen durch das freundliche Tal..." Heinrich von Kleist J Kontrapunkt-Konzerte 11