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Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. 63. Sonnabends, den 12. August. 1854. Dresden, 10. August. Auf telegraphischem Wege ist vorige Nacht aus Wien die erschütternde Trauerkunde hier eingetroffen, daß Se. Majestät unser Allergnädigster König und Herr gestern in der Nähe von Imst in Tirol beim Umwerfen des Wagens von einem Unglücksfall betroffen worden und in Folge dessen kurze Zeit darauf mit Tode abgegangen ist. Nachstehendes ist der Worllaut der hier eingegangenen telegraphischen Depesche: Wien, 9. August, Abends 11 Uhr. Baron v. Könncritz an das Königlich Sächsische Ministerium des Aeußcrn. So eben trifft folgende telegraphische Depesche auS Imst ein: Se. Majestät der König von Sacksen wurden heute auf dem Wege nach Pilzthal umgeworfen, das Handpferd wurde scheu, schlug aus, wodurch Se. Majestät rückwärts am Kopfe getroffen wurden. Se. Majestät wurden sogleich vom Kammcrlackei vom Pferde weggerissen, auf den Gras boden gelegt und mit Hülfe herbcigcrufener Leute in das Wirthshaus Brcnnbüchl gebracht. Zwei Acrzte wurden gerufen, allein mit Entsetzen wird mir berichtet, daß sich die Besinnung bald verlor und Sc. Majestät eine halbe Stunde darauf zu Brcnnbüchl verschieden sind, nachdem Allerhöchstdieselbcu früher durch den Priester Stephan Kiesmar mit den Stcrbcsa- cramcnten versehen worden waren. Nach Aussage des Flügeladjutanten v. Zczschwitz trifft den Postillon keine Schuld. Wir, von GOTTES Gnaden, König von Sachsen, rc. re. rc. thun, unter Entbictung Unseres Grußes und Unserer Königlichen Gnade, hiermit kund und zu wissen: Nach Gottes uucrforschlichem Rathschlnsse und Willen ist des Allerdurchlauchtigsten, Groß- mächtigsten Königs und Herrn, Friedrich August, Königs von Sachsen re. -c. ,c., Unseres vielgeliebtesten Herrn Bruders Königliche Majestät gestern, zum größten Schmerze Seines Hauses wie Seiner gejammten Untcrthanen aus dieser Zeitlichkeit abgcfordert worden. In Folge dieses höchst betrübenden Ereignisses haben Wir die Regierung des gcsammtcn König-