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114 Bekanntmachung. - . Zur Ablegung der in diesen Tagen statutengemäß geprüften Jahrtsrechnung der zweiten Franken- Herger Begräbniß-Gesellschaft werden di- sämmtlichen Mitglieder derselben eingeladen, Sonntag, den 19. März, Nachmittag 3 Uhr sich auf dem Saale des hiesigen Webermetsterhauscs emzusinden. Frankenberg, am 9. März 1854. . ' Der Vorstand. nächsten Montag, den 13. Marz, auf Wagner's Saal. Anfang Abends 74 Uhr. Die geehr. ten Abonnenten werden dazu hierdurch alle freundlichst eingcladen. Der Vorstand. O e r t l i ch e s. Frankenberg, 8. Marz. Der heutige hie sige Viehmarkl, den eine sehr angenehme März witterung begünstigte, war von Besuchern vom Lande sehr freguentirt. Zum Verkauf waren ein gebracht: 45 Pferde und 154 Stück Schweine. Bon erstem wurden 7 Stück (worunter 2 Stück für die österreichische Remonte), und von letztem 91 Stück verkauft. Nach Rindvieh, welches gar nicht, am Platze war, zeigte sich vielfacher Begehr. — Unstreitig muß die ländliche Nachbarschaft un serer Stadt am Emporkommen des hiesigen Vich- marktes das mehrste Interesse haben; ein nicht geringes Verdienst um dieselbe würde sich daher der so achtbare landwirthschaftliche Verein erwer ben, wenn er diese Angelegenheit in seine Hand nähme. Andere Vereine haben ihresorts dasselbe mit dem besten Erfolge gethan. Da wir einmal dieses ehrenwerthen Vereines Erwähnung gethan, bemerken wir noch, daß derselbe am 6. März im Hubold'schen Locale hier sein 5les Stiftungsfest hochfeierlich beging. Gegen 200 Personen, worun ter mehrere geladene Gaste aus der Stadt, hatten sich in höchst gemüthlichcr Weise zum Feste ver eint, und wenn Rebensaft, Trinksprüche und frohe Lieder die Freuden der Tafelrunde geweckt hatten, so versäumte Terpsichore ihrestheils nicht, dicsel- Hen bis zum andern Morgen in der würdigsten Weise rege zu halten. Nebenbei bemerkt, war das Fest ein erfreulicher Beweis einer innigen Ver bindung von Stadt und Land, wie solche der Geist unsrer Zeit fordert. — Die Feuersbrunst, welche am 5. d. M. die aufgehißte rothe Fahne vom hie sigen Kirchthurme als nordwestwärts signalisirte, hat die Eidam'schen Gutsgebäude in Ottendorf zerstört. Traurig genug hat man Grund zu der Annahme, daß boshafte Anlegung durch herum ziehende Bettler deren Entstchungsursache sei. Aus dem Vaterlande. Br'and, 4. März. In dem nahen Dorfe Linda brach vorgestern früh 3 Uhr bei der Hu- sengutsbesitzerin Andrä ein furchtbares Feuer auS, wobei nicht allein sämmtliche Gebäude und die ganzen Getraide- und Futtervorräthe, sondern auch, da die Leute im tiefsten Schlafe lagen, Schiff und Geschirr und die Mobilien von den schnell um sich greifenden Flammen verzehrt wurden. Die Bewohner konnten nur Das retten, was sie ge rade an sich trugen. Zu beklagen ist, daß bei diesem Brande auch der ganze Viehbestand: 13 Kühe, 6 Kalben, 1 Ochse, 3 Pferde, 2 Schweine, zwei an der Kette gelegene Hunde und das Feder vieh mit umgekommen sind. Dieses Unglück ist jedenfalls durch das auf der Scheunentenne vor genommene Kalklöschen verursacht worden. Eibenstock, 2. März. Gestern Abends nach 6 Uhr verbrannte sich das IHjährige Mädchen des hier wohnenden Handarbeiters Oelzner, wäh rend die Mutter aus der Stube gegangen war, um Wäsche zu holen. Das Kind saß nämlich auf einer Bank vor dem Tische, worauf eine brennende Lampe stand; vermuthlich ist cs dann zu nahe an's Licht gerathen. Dasselbe hat so starke Brand wunden erhalten, daß es noch denselben Abend seinen Geist aufgab. —— Telegraphische Nachrichten. Triest, 8. März. Das fällige Dampfschiff ist aus Konstantinopel eingetroffen und bringt Nach richten bis zum 26. Febr. Nach denselben befan den sich die vereinigten Flotten der Westmachte in Beikos. Auf das Verlangen des österreichischen Jnternuntius ist der Pascha von Galata - Serail abgesetzt. Die Insel Samos soll sich als unab-