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LM9 Richt weniger dem WekbeleiN,- - -^ Und auch dem holden LöchtMM Weil nun die Pflaumen alle siiü>, - So sage, Rechner, doch geschwind: Wie groß war wohl die Pflaumenzahl? Was wurde jedem Personal? „ Ich hoffe, daß dich's nicht verdrießt, Weil nichts an dich gekommen ist. (Da diese Rechnungs-Aufgabe mehrere Antworten zu» läßt, so entsteht fernerweit die Frage: mit welcher allge meinen Formel wird das Resultat dargestellt?) 8. V e r m i s ch t e s. Berlin, I. August. Mit der Sonntagsfeier wird jetzt das Publicum und das Volk wahrhaft geplagt. Hier verüst man sich auf England. Will man denn aber nicht die Macht der Sitte anerkennen! Weiß man nicht, daß der Engländer Das will, was er am Sonntag anordnct, daß er über Licenzen in der großen Mehrzahl schwer skan- dalisirt sein würde? Lor kurzem ist, gerade jetzt in den Erntctagcn, den Bauern der Umgegend der Befehl in Er innerung gebracht (er muß also schon älter sein), daß am Sonntag Niemand seine Leute auf dem Felde arbeiten las sen solle; bei 5 Thlr. Strafe. Wer unsern Lanvmann kennt, der weiß, daß er von selbst am Sonntage nicht arbeitet; unser Volk ist noch religiös. Der Knecht würde auch die Arbeit verweigern. Allein wenn die Noth drängt, eben in der Ernte, wenn ein regnerischer Sommer, wie der heurige, jede sonnenhelle Stunde kostbar macht, dann hat der Bauer von jeher, und mit vollenl.Rechc eine Aus nahme gemacht, und Weib, Knecht und Kind sind hin ausgezogen, um die Frucht einzubringen. Dann wird er sich auch durch die 5 Thlr. Strafe nicht abyalten lassen, denn seine ganze Ernte steht auf dem Spiel; ein versäum ter Tag kann ihm den Ertrag des Jahres kosten. Und dann wird auch kein Knecht, keine Magd die Arbeit wei gern, denn sie wissen, daß die Noth sie gebietet. Wie kläglich ist es älso, auf solche Weise in die wirklich freien Rechte jedes Menschen (nicht in die gefabelten und theo retischen, aus denen sich die wenigsten etwas machen) so hemmend cinzugreifen! solche Bestimmungen finden nie Gehorsam; sie erregen nur Widerwillen und Erbitterung, und bringen somit das Entgegengesetzte von Dem hervor, was sie wollen, weil sie das Maß überschreiten. Will die Regierung in diesem Sinne weiter vorgehen, so schreitet sie rückwärts, und jeder Vernünftige und Billigdenkende wird ihr Widersacher sein. Und, merkt es euch, ihr ge bietenden Herren: Wenn ihr dem armen Bauer verbieten wollt, Sonntags die Sonne zu nutzen, so schafft zuerst eure Sonntags-Festessen, eure Spazierfahrten u. dergl. ab, wo euch doch eure Köche, Diener, Kutscher arbeiten müssen, und ihr wenigstens nicht in die Kirche gehr! Und wisset, die Mißernte einer ganzen Provinz kann die Folge eines versäumten Sonntags in der Erntezeit sein! Wenn sich dann die Hungernden an euren Tisch drängen, so ver wundert euch nicht! Braunschweig, 2 Aug. Morgen Nachmit tag um 4 Uhr beginnt die Mess«; Maaten in un gewöhnlich großer Menge sind hier angelangt, auch sollen in Tuch und Leder bereits ansehnliche Ge schäfte gemacht sein. In d«r Nacht Mt V. Zuli fiel in Levemarken in Norwegen Schutt, weich« Nitz« sefjöld, 2 — 3 Fuß hoch wär unlAchtzichhenSLag liegen blieb, so daß dwHeorden'UaAiHanse ge trieben werden mußten) wobei viel? Schafe um kamen. Amerika hat einen Triumph über Altengland errungen. Bekanntlich ist England Kolz Äuf seine Schlösser, Patentschlösser meinen wir, and auf der Ausstellung gab eS manchen Streit därüM, ob es möglich sei, eins von Hrn. Chubb'S Neid- Patent-Schlössern ohne Schlüssel zu öffnen. RvN hat ein amerikanischer Aussteller, Hr. Hobbs, in Gegenwart mehrer Gentlemen mit zwei, nur gcmz einfachen Werkzeugen auf unerklärliche Weise ein Chubb'sches Schloß geöffnet, mit welchem man früher eines der Gewölbe im StaatspapieraMt« zu verschließen pflegte. Das Oeffnen dauerte Minuten. Er schloß es aber wieder in, zehn Mi nuten, und so, daß keine Spur dEEinbruchS und kein schaden am Schlosse zu bemerken war. Hr. Hobbs, hört man, wird seine .Kunst an dem berühmten Brahma'fchen Schlosse erproben, auf dessen Oeffnung ein Preis von 200 Pf. St. ge setzt ist. Er selbst aber hat ein Schloß ausae- stellt und ebenfalls 200 Pf. St: Demjenigen be stimmt, der es entweder aufbricht oder einen M- schen Schlüssel dazu fabriciren kann." ' . Das Landvolk im Göttingenschen sah mit Furcht der Sonnenfinsterniß am 28. IM entge- gen. Ein alter allgemeiner Glaube ist, eS regne oder thaue Gift herab und verderbe das Vieh, das sich auf der Weide befinde; in manchen Ort, schäften behielt der Bauer seine Thiere zu Häus, in andern trieb der Hirte gar nicht aus, und Kü, hen, Schweinen, Gänsen war sorglich der vdr» verbliche Anblick entzogen. Auf dem Wasser, meint man, schlage sich dieses Gift als bläulicher Ächer- zug nieder, und ein zufällig auf einem draußen hingestellten Eimer bemerkter bläulicher Duft müßte als Beweis dienen. Ich weiß nicht, ob das Ge rede wahr ist: auf dem benachbartem Eichsfelde habe man die Bauern verwarnt, ihre Brunnen wohl zu bedecken. Eine alte Frau Hirte ich sa, gen: „Za, as et dat letzte mal wör, wären ßau ßwarte Dinger up .de Kahlbläder fallen.^ Bei Friedland will man sogar jetzt das Gift wie Sil ber haben im Grase liegen sehen. Auch di« Men schen wünschten nicht unterwegs zu sein, und am Sonntage suchte noch Jemand auS der Nahe von Eimbeck nach Kassel zu kommen , um nur vor der Finsterniß nach Hause zu gelängen. Am Tage der letzten Sonnenfinsterniß hielt Hr. Ewphir in Wien «in« humoristische BorlHmg Hbrr das Thema: „Morgen geht di« Welt unter,