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539 — höchsten Wunsch» gehorcht. Sse »tgte eben so viel Heros, schen Muth imKampfe, alsEMbung in Len Willen Gottes. Ihr Lehen war. eine lange^nd schmerzhafteL>il- gerfahrr, man.Knut, sie dest Weg des. Kreuze» neunen. . ' Im südlichen Rußland, d« Ukraine, Volhimen rc. soll die diesjährige Eruke «ne deLergiebigsten- seit Menschengedenken gewesen sein. Der Scheffel Roggen wird gkdubhaften Ä^rchrichtrn zufolge mich unserm Gelbe mit I« Neugr-schen bezahlt. Bei einem der letzten WochePNiärkte in WerdianSk soll die Getraidezufuhr so st^rk gewesen sein, daß durch 1 die Zahl der Lastwagen die Landstraße im buch- stäbliMeu Sinne völlig gesperrt ward. Die österreichischen Gelraidemärkte werden von jetzt äb streng überwacht, um dem Treiben der Kornjuden, denen kein Mittel zu schlecht ist, um die Preise künstlich in die Höhe zu bringen, ein Ziel zu setzen. * . * In der Nacht vom 29. zum 30. Octbr. ist durch ganz Polen gleich einem fürchterlichen Gespenste die bekannte Branka durchgezogen, welche den Kern der jüngern Mannschaft Polens als Glieder zur grausigen Mumie, dem russischen Heere, hinweg geführt hat. Voriges Jahr wurde das Auffangen der zum Militair designirten Mannschaften in der Allerseelennacht ausgeführt, dieses Jahr jedoch schon ein paar Tage früher, damit der Jahrestag des Schreckens nicht etwa Ideen zum Entkommen der Opfek erwecken möchte. Ueberhaupt kommen De- , ° serfirMgen auch jetzt weniger vor, da es den jen- .7- _ seiligen Bewohnern bereits bekannt ist, daß sie im ^Nachbarlande sich nicht verbergen können und im - . Mlande sich dies um so weniger ausführen läßt. /Jeder fügt, sich demnach in sein Schicksal, dem er . Mn einmal nicht zu entgehen vermag, und zählt sich schon beim lebendigen Leibe zu den Todten, indeav er auf jegliches Ideal im menschlichen Le- ^ E>en verzichtet. Köln, 1. Novbr. In einem unserer betrieb- " 7 samsten Häuser ist eine Mahlmühle mit mehren .. M Vor einiger Zeit brachte man in Er- ..fahrung, daß das Mehl zum größten Theile in ' einen verborgenen Behälter fiel und daß der Rest, 'Mr den gewöhnlichen und rechten Weg nahm, den ^-'Maßstab zur Besteuerung abgab. Nachdem der r E " Scheiden,'welcher der Steuerkasse durch jene Vor- 7; * «Münz erwuchs, berechnet war, wurde die Strafe, -H.." di<*in dergleichen Fällen den vierfachen Betrag . .aiHMcht,» auf l20,600 Thlr. festgesetzt. ^^Mrs^Banzberg >vom 28. Octbr. schreibt das » . ^Könige Tageblatt: Gestern wurde ein mit schwe- ' ren Ketten belasteter Gefangener mit dem , "Nürnberg-Bamberger Nachmiltagszuge hierher und . in die. Frohnfeste gebracht. Uebe/ denselben hat man FvlgLnde^ erfahren: In Berlin hatte er an einem Grafe« Raubmord begangen und war deS« halb-zum Lode verurtheilt worden, jedoch vor dem Vollzüge deS UrtelS -aS dem Gefängniß ent» mich/!«. In Bregenz wurde er wegen mangelnder Legitimation festgenommen, und da er durchaus kein Geständniß machte, wer er sei, sondern ledl» glich freie Ueberfahrt nach Amerika verlangte, so ließ man ihn daguerreotypiren und schickte sein , Portrait an alle Zuchthäuser Deutschlands. Auf dies« Weise'erfuhr man, welch gefährliches Jndi» viduum man erwischt habe.' Gegenwärtig ist der Verbrecher auf dem Wege nach Berlin. , 4.' Leipzig. Abermals ist einer unserer Mitbürger . aus unsern Kreisen geschieden, der sicher in vielen 4 hundert Herzen ein freundliches Andenken durch . die heitere Kunst, deren Jünger er war, zürück» ' gelassen hat. Am frühen Morgen des 25. Octbr- entschlief sanft in Folge eines Schlagflusses unser wackerer Berthold, seit dem August 1832 bis zum Jahre 1849 Mitglied unserer Bühne, zu de» ren trefflichsten Künstlern er gehörte. Am 2. April 1795 zu Brand bei Freiberg geboren, widmete er sich schon früh dem Theater und trat zunächst in unserer Stadt bei Eröffnung der Bühne unter Ringelhards Direktion als Vansen im „Egmont" auf. Sein heiterer, nie die Grenzen des Schönen überschreitender Humor, die herzliche Gemüthlich- keit, die aus allen seinen größeren Rollen zurück- ... strahlte, die anspruchlose Bescheidenheit,-die ihn als - Mensch auszeichnete, das offene, ehrliche, deutsche Herz, das alle seine Freunde an ihm ehrten, sichern. ' ihm ein bleibendes Gedächtniß bei allen, die ihm le- - bend in Liebe zugethan waren. Eine Wittwe und .' fünf unerzogene Kinder, die mit trüben Blicken in die nächste Zukunft schauen, trauern »jetzt'och . den früh Entschlafenen, der der EinwohnerD^st ' 4 Leipzigs so manche freudige Stunde in upd.aMr^.. dem Theater geschaffen, während sein HeA-Koh»^ oft von Kummer und Sorgen gedrückt wqj^ Ur' ist früh seinem langjährigen Freunde LorHinAKiH^ gefolgt! Leicht sei ihm die Erde! 7 Aus Wischau in Mähren berichtet der MvZrtzL^.''. narodni List, daß dort unter dem Volke vec'„übE ' Glaube" herrsche, als hätten die Geistlichen, Hw Schullehrer und die Bürgermeister die ^Choker«- über das Volk heraufbeschworen. In emeHr^OrtL ' - erlaubten sich sogar die Be.thörten, denGeistlichen» .4 und den Lehrer aus der Wohnung hinausstoßm zu wollen, um solche, wie es hieß, zu steinige«,, sodaß die Behörden-und die Gendarmerie eiNschrei< .ten mußten. In einem andern Orte wurde deM Bürgermeister die'ganze Wirthschaft unterzündet, indeln es hieß, er sodere die Geistlichkeit auf, über das Volk die Cholera kommen zu lassen. Die