Volltext Seite (XML)
538 (Fortsetzung folgt.) von 6000 Waggons für die bisjetzt in Rußland " zum dritten male, den Damm durchbrochen hat! Eheilweise Sperrungen der Straßen. Nähere De- M tails fehlen bisjetzt. - " Der Kaiser von Rußland hat die Anfertigung ausgeführten Eisenbahnen, auf deren Wciterfüh- -«O^^ rugg zur Verbindung der Hauptpunkte des russi- 'M. Reiches die dortige Regierung jetzt auf das Ä>^^rrnsteste bedacht.sein soll, befohlen. Diese Wag- W ' gons sollen dazu dienen, die Truppen auf das .schleunigste zu befördern. Bologna, 20. Octbr. Hier begeben sich lu- ' stige Dinge. Vor wenigen Tagen wurden hier *- r 14 Räuber erschossen und heute drangen 12— 14 solche Individuen >in ein Haus mitten in der Stadt, raubten auf die gewaltthätigste Weise 1200 Scudi und entflohen, ohne daß man ihrer ' habhaft werden konnte u s. w. Folgendes Aviso eines Ehemannes befand sich kürzlich in dem Journale eines kleinen französi schen Departements: „Es war.am fünften Oc- Die Herzogin yon Angouleine. Dar „Journal des Debats" widmet der Herzogin v. Angoulöme einen- Nekrolog, dem wsr Folgendes entnehmen: Marien. Me-- rese Charlotte von Frankreich, Tochter Ludwig's XVI. and Marie Antoinette's, war am 19. December 1778 zu Ver sailles geboren, und folglich 73 Jahre alt. Es sind fast auf den Tag 6V Jahre, daß ihre edle und. unglückliche Mutter das Schaffot-des Terrorismus bestieg. Die bei den Jahrestage können als einer gelten, denn das Leben der erlauchten Tochter Marie Antoinette's ist nur ein lan ges und beständiges Märtyrerthum gewesen. Selten ist im Verhängnisse öffentlicher Personen, was die Herzen er weicht und das Gefühl peinlich erregt. Es scheint, daß wir weniger bewegt und gerührt werden von diesen großen Mißgeschicken, die mit..der Allgemeinheit der Geschichte zu- sammenhängcn, als von Privatleiden. Betrachtet man aber die unermeßliche Summe von Schmerz, die sich auf diese erlauchte Waise gehäuft, die Größe und die Beharr lichkeit des Unglücks, das ihr Leben zu einem fortwähren den Opferdienste gemacht hat, so kann man sich des Ein drucks alles dessen, was die Empfindung des Mitleids Frommes und Ehrfurchtsvolles hat, nicht erwechrcn. Wohl mag man bei der Tochter Ludwig's XVI. und Horie An- toinelte's mit Bossuet staunen über die Menge von Lhrä- ncn, welche die Augen der Königinnen enthalten rönnen. Ihr Leben läßt sich in einem einzigen Worte zusamunnfas- scn: Sie war vom ersten bis zum letzten Lage ungküÄch. Marie Therese von Frankreich war 13 Jahre äst, als sie,, den Tempel betrat, um die Gefangenschaft ihreS^Katevs,'> ihrer Mutter, ihres Bruders und ihrer MuhmeHu^heilyNs > Sie sah nach und nach Alles fallen, was sie -liebtK: > ihr Vater wurde guillotinirt am 21. Januar I79Z^ ih^e Mut ter am 18. October, ihre Muhme, Madame Elisabeths am^> 9. Mai 1794, ihr Bruder, Lag für Tag gemordet,.sicHd in seinem Gefängnisse am 8. Juni 1795. Allein übrig ge blieben von dieser Reihe von Opfern , erhielt die junge Pun- ' zessin erst ihre Freiheit wieder im Monat December 47^5, als sie gegen die Commiffare eingewechselt Wardes' welche - Dumouricz den Oesterreichern überliefert hattxi' FbäÄ l Herzogin v. Angouleme machte alle Wechsel iht.ir umhex! irrenden Familie auf dem Continent mit. Am Mai 1814 kehrte sie mit Ludwig XVIll^nach Paris zurück; vbn.. ' Neuem zur Auswanderung genötigt, kam si^«wieder-am 28. Juli 1815 nach Paris. Fünfzehn Jahre Krchh'er,-^«. diesem selben Monat Juli, gab eine neue Rwölution sie« dem Exil zurück, und endlich vor einigen Lagen scAotz sie ein Leben voll Tugenden, Schmerz, Gebet^und Opfer. Die tragischen Katastrophen, inmitten deren-die Gefangene . des Tempels ausgewachsen war, hatten in ihrenk-GemütHe eine tiefe Verachtung dcs Irdischen gelassen«.' -Im Teßch- » mente Ludwig's XVI. finden wir-diese einfache^ und-scho- . neu Worte: „Jll> empfehle meine Kinder weicher Frqu. Ich empfehle ihnen die Größen dieser Welt (wenn sie v§r- urtheilt sind, «sie zu kosten) als gefährliche und «vergäng», liche Güter zu betrachten untr ihre Blicke nach dcm.efnzi- gen festen und dauerhaften Ruhme der Ewigkeit zu wen« dcn."' Die fromme Tochter Ludwig's XVI. halt/ diesem vermischtes. Aufgepaßt! lieber Leset, — wir haben einen seltenen Gast bekommen, der indeß nur des Nachts und bei sternhellem Hinrmel sich sehen läßt: einen Kometen. In Leipzig ist er zuerst am Abende des 27. Octbr., freilich nur mit bewaffnetem Auge, gesehen worden; da er sich jedoch dem Nordpole des Himmels rasch nähert, so wird er schon von jetzt an, nicht mehr untergehend, auch dem bloßen Auge die ganze Nacht hindurch sichtbar bleiben und seinen Weg beim Kopfe des „Bootes" vorbei, durch den „Mauerquadranten" nach dem Kopfe des „Drachen" hin verfolgen. Wer daher ein Halbweg besserer Sternkundiger ist als wir, der wird dieses „gräuliche Himmelszcichen" wie man sonst einen Kometen zu nennen pflegte, in der an gegebenen Richtung schon zu finden wissen. Schade nur, daß in Hellen Nachten der jetzige Mondschein den''Glanz des „hohen Reisenden" — und somit auch das Aufsinden desselben — in Etwas erschwe ren wird. Innsbruck, 3. Novbr. Leider neue Elemen tarereignisse, vorzüglich im Etschthale, wo bei . Salurn die Etsch neuerlich, in diesem Jahre ken. Der Kreis der Bekanntschaften, mit dem tober dieses -Jahres- daß meine Frau «m rächt Beide sich zu umgeben wußten, war immerhin, Uhr MorgeM an den Wunnen'der StsW ging, ansehnlich genug , und Robert erblickt« hier zuwei! um ein paar Tropfen frisches Wasser zu holen, len Männer, die in den Augen der Welt ein ganz Als sie daselbst ankarn, traf sie einige ab- und anderes Aushängeschild trugen. zügelnde Mchbarknnen, mit denen sie sich in Unterhaltungen einließ^ AlS sie zürückkam, war es fünf Uhr Abends. DieS zur Nachricht. Jean Gaspar." .