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todtzn und verwundet«» Körpern und von einem Blutstrome dedeckt war- während noch ein Theil der ^schreckten die Sache nicht zu deuten wußte, in wilder Flucht feine Rettung suchte und unter jämmerlichem Geheul auseinanderstob. Einige der schwer verwundeten Wallacken verfluchten noch mit ihrem letzten Äthemzuge die kaiserlichen Soldaten, welche ihnen ihre Treue so vergalten. Die be, freiten ungarischen Offiziere aber stammelten einen Segen, nicht über die kaiserlichen, sondern über hie polnischen Uhlanen des guten Vater Bem. ' Rach einigen Minuten kam Bem selbst mit sei ner Husarenbegleitung. Man kann sich seine Freude Vorsteven, als er vernahm, daß einer seiner theu- «rssen Kampfgenossen unmittelbar durch seine An kunft aus der schrecklichsten Lage gerissen wurde. Er hatte doch Gelegenheit gehabt, seinem Freunde de« durch die Deckung des Rückzuges bei Lugos erzeugten Dienst reichlich zu vergelten. —SD»- !' D e n k s p r u ch. Lästert nicht die Zeit, die reine! Schmäht Ihr sie, so schmäht sic Euch, ; Denn es ist die Zeit dem reinen , Unbeschrieb nen Blatte gleich. DaS Papier ist ohne Makel, Doch die Schrift darauf seid Ihr! Wen» die Schrift nicht just erbaulich, Pun, was kann das Blatt dafür! — -I. V e r m i s ch t e s. Hat doch der ehrenwertbe sächsische Landstand, Hek Unger, im vorigen Herbste nach feiner Art fd -ganz reckt gehabt, als er der freien Wein- und SaUerkautpreffe den Vorzug vor der Buchdrucker presse gab. — In Berlin nämlich hat sich dieser Lage in der Buchdrucker« des Herrn Pormetter, in weicher gegenwärtig Vie schon oftmals confis- rirte.Urwahler-Zeitung gedruckt wird/ ein SchutzinirnnSwackmeister eingesimden, der sämmt- liche Schriftsetzer „im Ramen des Gesetzes" auf forderte, ihre Namen und Wohnungen anzugeben. Alle diese Angabe« wurden von dem Beamten auf s genaueste verzeichnet, und die Setzer erwar te» nun jede Stunde, auf welche Weise man ge gen fie einschreiten werbe. — So was passirt den Arbeitern an den beiden erstgenannten Arten Pres sen Vock nicht! Hirschberg, N. Mai. Ein Ereigniß, so kön nen wirs nennen, hat gestern die ganze Einwoh, nerschafb in lebhaften Schwung gebracht, wie es Nur selten einer Provinzialstadl zu Theil wird. Die Hälfte des großen LooseS von 150,000 Thlrn. ist zu uns gekommen. Es haben sich, wie es so oft zu geschehen pflegt, eine große Anzahl unbe mittelter Frauen daran betheiligt, denen nun für ihr« vier und zwei Groschen fast ebensoviele Lau sende von Thalern zu Theil werden. Die Inte ressenten find hier und in Schreiberhau. Der erste Mai ist in England ein halber Fest tag. Sonst, in dem ftöhlichen Old-England, als die Spindel und dek Webfluhl noch weniger sich bewegten, war er ein ganzer. Man feierte den Lag als Frühlingsfest, Alles zog in das Grüne und schmückte die Thüren der Häuser mit frischen Reisern. Wie in Deutschland fuhren in der Wal purgisnacht die Hexen auf den Blocksberg, und in Bezug darauf mag der noch bis auf den heu tigen Lag erhaltene Umzug der Kaminfeger steh?«. Jetzt hat die Arbeit das Vergnügen zurückgedrängt, doch ist es dabei geblieben, daß Comptojre und Läden einige Stunden früher schließen. Ein Straßburger Blatt, der „Alsarien" behaup tet aus zuverlässiger Quelle Folgendes über He cker mitlheilen zu können: „Hecker hat mit Hülfe einer Subscription, die er selbst eröffnete, eine Plantage im Süden der Vereinigten Staaten ge kauft. Er hat 20 Sklaven, die er grausamer be handelt als selbst die amerikanisckefl Demokraten, die sonst eben nickt im Rufe der Menschlichkeit stehen. Hecker hat Pferde und Wagen und lebt ganz wie ein Aristokrat." — Wir haben nie zu Heckers Freunden gehört, aber bis auf weitere Gewähr sind wir doch noch geneigt, obige Anga ben für eine Verleumdung zu halten. Saubere Wirthschaft. Ein Engländer schreibt aus Californien: „Das Treiben der Wei ber in diesem gottvergessenen Lande geht in's Aschgraue. Vielen Männern, die mit ihren Fa milien hier ankommen, geht es schlecht genug; oft haben sie kaum den Fuß an's Land gesetzt, so geht die „bessere Hälfte" durch und sucht sich einen andern, reichern Mann, und dem rechtmä ßigen Ehemann bleibt nichts übrig, als die von der Mutter verlassenen Kinder zu warten. Junge und alte Jungfrauen, sie mögen noch so häßlich, zahnlos und verwachsen sein, kommen schnell un ter die Haube. Die Leidenschaften überspringen alle Grenzen und selbst das Alter schützt vor Thorr heit nicht." Es muß doch schöner Stoff im Gold» lande zusammen kommen. Am 6. Mai beabsichtigte der Engländer Cox- well den „guten Berlinern^ das selten« Schau spiel einer Luftballonfahrt zum Besten zu geben. Unter großem Bolkszudrange stieg der Ballon auf denr Platze am Schützenhause auf, gerieth aber