in S-as>en ? Die vor Jahresfrist geschajfenen „Kulturtafeln“ im Gesangsaale des Kreuzchors zeigen dem Besucher, daß Kreuzchor und Bachverein alljährlich alle vier Bachschen Groß werke aufführen: die beiden Passionen, die h-moll-Messe und das Weihnachts oratorium. Daneben stehen selbstverständlich die Motetten des großen Meisters auf dem alljährlichen Programm der Kreuzchorvespern und -konzerte. In den Vormittags gottesdiensten der Kreuzkirche erklingen die Kantaten, bisher an hohen und besonderen Festen, jetzt auch an den übrigen Sonntagen. Die instrumentale Musik Bachs bringt nahezu erschöpfend Herbert Collum in seinen Bach-Abenden. Wird auf diese Weise Bach nicht schon genügend gepflegt und gefeiert ? Warum noch besondere Bach-Tage? Wer um das Leben und Schaffen Bachs weiß, kennt seine mannigfachen Beziehungen auch zur Stadt Dresden. Diese auch der Öffentlichkeit einmal aufzuzeigen, ist der Zweck dieser Bach-Tage. Als Zweiunddreißigjähriger hatte Bach in Dresden seinen glänzenden Sieg über Marchand, den französischen Virtuosen, errungen. Kurz vor 1725 war er nachweisbar zum zweiten Male in Dresden, weil er, wie er selbst in einer Eingabe an den sächsischen Kurfürsten erwähnt, „nothwendig zu verreisen und insonderheit das anderemahl in Dreßden zu verrichten gehabt habe“’. Mit Friedemann, seinem Lieblingssohne, kam er wohl mehr als einmal in die Residenz, um die Oper zu hören. So wohnte er 1731 der Erstaufführung der Oper Cleojide von Hasse, mit dem ihn aufrichtige Freundschaft verband, bei. Hasse und seine Gattin enviderten diese Freundschaft durch mehrmalige Besuche in Leipzig. Andere Dresdner Freunde waren der Geiger Pisendel, der Lautenist Weiß und nicht zuletzt sein besonderer Gönner Graf Keyserlingk, für den er die be rühmten Goldberg-Variationen schrieb. 1733 trat sein Sohn Friedemann das Amt des Organisten in der Sophienkirche an, in der Bach zwei Jahre vorher vor der kurfürst lichen Kapelle und vor zahlreichen Kunstfreunden gespielt hatte. Dadurch wurden die Beziehungen zu Dresden noch enger, zumal sein Sohn 13 Jahre lang das Organistenamt verwaltete. Um den Titel Hofkompositeur zu erhalten, reichte Bach die beiden ersten Teile der späteren Hohen Messe in h-moll, das Kyrie und das Gloria, als „Missa“ am sächsischen Hofe ein. Aber drei Jahre vergingen, bis sein Wunsch erfüllt wurde. Im November 1736 erhielt er die Ernennung zum Kurfürstlichen und Königlichen Hof kompositeur. Am 1. Dezember desselben Jahres spielte er auf der neuen Silbermann-