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309 len ist dagegen eine Weltgeschichte geschrieben, in welcher weder von Luther noch von der Reforma tion die Rede ist. Man hat eine neue, über ganz Deutschland ver breitete Verschwörung entdeckt, und zwar unter den Frauen. Sie haben sich verabredet, Alles aufzubieten, daß künftig ihre Männer nicht in solche Bäder gehen, wo Spielbänke sind undidas Hazardspiel die Hauptsache ist. In andere Bäder wollen sie die Reise gern gestatten, ja sogar allen falls selbst mitziehen. Da solche Verschwörung und Verruf in keinen Conferenz-Protokollen ver boten ist, so hofft man, daß auch alle Wochen blatts-Leserinnen beitreten werden. Die Postwagen verschwinden immer mehr und immer seltener wird der liebe Posthornklang. Der . Dampf verdrängt sie mehr und mehr und bald werden sie nur noch i,m Liede und in der Sage .leben. In Bristol beging man letzhin eine ernste und traurige Feier zum Gedächtniß des dahin scheidenden Postwagens. Der Wagen, der seinen Lauf zum letzten Male machte, war schwarz be hangen und die Pferde mit schwarzem Crepp be. deckt; der Postillon und der Schaffner (der einzige Passagier) erschienen als Leidtragende in Trauer. Ler Stotterer. Thomas Haase mußt erscheinen Bei dem Amt der Conscribirten. — Als sie dort ihn visitirten, Fing er an gar sehr zu weinen, Sprechend: He — Herr Offizier! Ni — ni — nichts fe — fehlet mir, Aber sto — sto stottern thu' ich!" Der versetzte: „Sei nur ruhig, Denn man braucht Dich nicht zum Sprechen, Sondern nur zum Hau'n und Stechen!" „Aber," sagte Thomas weiter, « „Wenn vor einem Ze — Ze — Zelte Man als Wa — Wa — Wacht mich stellte, Und des Fei — Fei — Feindes Reiter Spre — spre — sprengten auf mich ein, Könnt' ich nicht We — Werda schrein!" Lächelnd sprach der Offizier: „Das thut auch nichts; glaube mir, Wenn die Wacht nur schreien kann, Ayf das Wort kommt's da nicht an." Immer stärker weinte Haase, So, daß ihm die Hellen Thränen Liefen über Wang' und Nase. „Ach, ich Nm — mu — muß erwähnen," Schrie er, — „se — se'— setzen wir, Ein Fei — Feind hau — haut nach mir, Oder sch — sch — schießt sogar, ' O ich a — a — armer Narr! Au — au — aus wär's mi — mit mir; Denn nicht schne — schne — schnell, wie Ihr, Könnt Pa — Pa — Pardon ich schrein." Frankenberger Kirchennachrichten. Am Mchaelisfeste, den 17. Sonntage nach Tri- nitatis, vollzieht Vormittags die Confirmations- handluna Hr. Pastor A Körner. Die Kirchens musik ist vom Kantor Herrmann in Greiz. Nach mittags predigt Herr Diak. Lic^M. Gilbest. Freitags, den 4. October, früh 9 Uhr ist Wochen kommunion; Die Beichtrede hält Herr Pastor Körner. — Vom Michaelisfeste an beginnt der Frühgottesdienst um 84 Uhr, und der Nachmit taggottesdienst um 1 Uhr. / ' Geborene: K. Fischers, B. u. Wbrmstrs. h., S. -- F W. Johns, B. u. Schuhmachermstrs. h., S. — F. A. Höppners, B. u. Handelmanns h., S. — Hrn. F. A. Schmidts, Werkführers auf hie siger Seidenwaarenfabrik, S. — Der CH. I. Zei» big h., unehel. S. — Der I. Chst. geb. Hel- mannh., unehel. L. - - : Getraute: Vacat. Gestorbene: Frau Chst. R., K. F. Liebers, B. u. Tisch» lermstrs. h., Ehefrau, 37 I. — Frau Chst. E, I. G. Leopolds, B. u. Handelmanns h., Ehe frau, 37 I. II M. - F. W. Ulbrichts, B. u. Wbrmstrs. h., S., 9 W. — E. B., weil. Ji G. Wünsch's, B. u. Sattlermstrs. h., nachgel. T-, I I. II M. — K G. Schulze's, B. v. Wbr mstrs. b., S., II. 12 T. — I. Wintersteins, B. u. Wbrmstrs. h., S,, 7 W. 2 T. — Frau Chst. D., Hrn. I. G. Schimpskys, B. u. Wbr- mstr. h., Ehefrau, 48 I. 44 M: — - ' Desgleichen aus Sachsenburg. Geboren: C. F. Weichands, Hausbef. in Sachsenburg, T. — I. G. Leuscherings, Hausgenoss, in Sach senburg, S. — K. F. A. Häberers, Hausbes. und Zeugarbeiters, in Dreiwerden, S. — A nzeig e. / Die Prüfung derer, welche in die Sonntags schule ausgenommen zu werden wünschen, -findet bei Unterzeichnetem Dienstags, den I. Octbr., Vormittags von 9 bis II Uhr, Statt. Frankenberg, den 22. Seplbr. 1844. 4i. Korner- " — -4^ . Bekanntmaehunq. Die zu Michael u. <;. schulpflichtigen Kinder