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Briefliches. Hamburg. Für den Wiederaufbau derNiko- laikirche ist eine öffentliche Aufforderung ergangen. Form und Daustyl werden nicht vorgeschrieben, die Kirche muß 3000 Personen fassen können und so eingerichtet sein, daß man sie im Winter mäßig Heizen kann. Ein massiver Thurm mit einem voll» ständigen Geläute und einem Wockenspiel darf nicht fehlen. Die Kosten des BaucS dürfen dir Summe von 500,000 Thlr. nicht überschreiten. Der beste Bauplan wird mit 150 Louisd'or und jeder der beiden folgenden mit 100 holländischen Ducaten belohnt. Dagegen werden diese Entwürfe Eigen thum der Kirchenbau-Behörde. ' Neichenbach in Schlesien. Unter unferirWe» O e r t l i ch e s. StwaS aus -er Chronik von Frankenberg Zur vtkgNichung gtgkN Sonst und Jetzt. (E i n g e s r n d e t.) Heute vor 100 Jahren (29. Juni 1744) wurde der Anfang mit Stafsirung deS Alta.rS und der Orgel in Hiesiger Otadtkirche gemacht, wogegen wir jetzt nach 100 Jahren- an einem Kapitale Zu einer ganz neuen Orgel sammeln, welches auch be reits die Höhe von -558 LA 23 6 er ¬ reicht hat. In diesem Monat sind es gerade 190 Jahre, daß der Steinweg zum ersten Male zu pflastern ange- fangen worden ist, wogegen die Herstellung der Viehweggaffe erst in diesem Jahre bewerkstelliget worden ist. GesttiNtzvor 86 Jahren (7jährigen Kriege, 28. Juni 1758) wurden unsere Vorfahren durch 800 Mann preußische Emqüartirüng, welche zugleich 25 BürgerSsöhne hier rekrutirte, nicht wenig be- ^gstiget, wogegen wir jetzt im höchsten Frieden leben und unsere Söhne nur unserem Vaterlande -Lenen sehen. 'Heute vor 132 Jahren (1722 den 29. Juni) , beschäftigten unsere Vorfahren sich mit dem Hin- wegräumen des durch den Brand des 2. Juni Pd, I. gewordenen Me« Brandschuttes; wobei, /was Vid auch Art abgebrannte Pfgrre anlangt, « Vergrößerung dieser und die Erweiterung de- sonst so ruhigen Gemüthem der Arbeiter aufstd- rm Gehöftes beabsichtiget wurde, wogegen wir chcln konnten, und dessen Tendenz nur dahin geht, jetzt nach 132 Jähren die Pfarre zusammen zu in kaltblütigem Grimme das Besitzthum des Rei- rücken und den überflüssigen Raum zu commer- cheren zu verwüsten und zu zerstören. Freilich citüen Zwecken'zu -Mützen beabsichtigen. war hier dar Elend in seiner gräßlichsten Gestalt armen Familie in dem Doxfe Reudnitz bei Leip zig, die ihre einzige Kuh vefloren hatt^nd nicht hoffen konnte, eine andere zü kMen. Edelmann nahm sich sogleich vor, den Armen den Verlust zu ersetzen. Er sparte deshalb heimlich für sie, darbte und entbehrte, bis er 40 Thaler zusammen hatte, was freilich lange dauerte, da er andere Arme, die er mit unterstützte, nicht auch darben lassen konnte, aber als er seinen Schatz nach Reud nitz tragen will, bemerkt er, daß — ihm daS Gel- gestohlen ist. Er verzagte trotzdem nicht, sondern sammelte, sparte und darbte von neuem, bis er «och ein Mal 40 Thlr. zusammen hatte und sie den armen Leuten übergeben konnte! Wieder etwas Neues und Gutes! Das neueste Gesetzblatt enthält eine Verordnung des Ministe riums des Innern über das Verfahren bei den Landgemeindewahlen ünd die dabei erwachsenden Kosten. Es hat sich nämlich ergeben, daß die Obrigkeiten bei den Verhandlungen über Gemein- beangeltgenheiten nicht immer darauf Bedacht ge» Hommen, unnöthige Kosten zu vermeiden, und die Verordnung sucht dies«« vebelstande durch spe- ckrlle Bestimmungen abzuhelfen. Am vergangenen Sonntage Abends 9 Uhr sind in dem Städtchen Pulsnitz 21 Häuser, mit al len Hinter- und Nebengebäuden, ein Raub der Flammen geworden. bern ist die Ruhe durch Waffengewalt wieder her- gestellt worden; leider werden aber die Nachwir kungen dieser traurigen Auftritte sich auch in wei teren Kreisen fühlbar machen und der gänzliche Ruin mehrer großen Fabrikanten wird einer gar nicht geringen Anzahl von Handelshäusem bedeu tende Nachtheile bringen. Diese Ereignisse haben aber auch noch eine ernstere und tiefere Bedeutung; wir begegnen hier unter der niederen Volksklasse nicht dem Verlangen nach politischer Freiheit, nicht dem so übel angeschriebenen Gelüste nach zeiAr- mäßen Reformen, qnt einem Worte nicht Besttr- bungen, die sich durch die herrschende Gewalt so leicht darniederhaltenlasse«; nein, wir finden hier die furchtbaren Folgen des Pauperismus, 'einen Kampf der Besitzlosen gegen die Besitzenden, den nur Hunger und hoffnungslose Verzweiflung in den
