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— W —. und der Lust verschlossenen Bchäktmsscn aufbewahren-, ihre krönten Kartoffeln häufig, durchsuchen, die kranken von den gesunden säubern unh erstere, Falls Fe noch zu wirthschastlichen Zwecken zu benutzen, schleunigst dazu ver wenden; 3) bei der Auswahl ihrer Satzkarteffrln mit der größten Vorsicht zu Werke gehen, sich dabei nicht über eilen, sie nicht in dunklen Kestern ohne Aufsicht vornehmen und unter allen Umständen darauf sehen, daß durchaus keine Kartoffeln dazu genommen werden, welche nur irgend beschädigt, mit schwarzen Punkten bezeichnet oder wohl gär schon mit der mehr und mehr ausgebildeten Krankheit befallen sind, und endlich 4) schweren thonhaltigen Boden gut lockern, mürben oder feuchten Boden trocken legen und dafür sorgen, daß zu starker und hoher Krautwuchs den Zutritt der atmosphärischen Einwirkungen nicht hindert. Bor Allem aber pflanzt nur ganz gesunden Samen aus, denu-„wie ihr säet so werdet ihr ernten!" Diese Warnung präge sich ein Jeder tief ein und ich habe die feste Ueberzeugung, daß dadurch nur allein die Krankheit ausgerottet werden wird, und daß sich das Sprüchwort be stätigen wird: „krvbntuii» est." Schließlich bemerke ich noch, daß von dieser eine andere, ganz verschiedene, weniger gefährliche, gewöhnlich nur in nassen Jahren vorkommende Kartoffelkrankhcit wohl zu unterscheiden ist. Diese ist eigentlich nur eine Hautkrank heit und äußert sich dadurch, daß sich auf der äußern Schale der Kartoffeln Schwämmchen bilden. Sie ist rein endemisch, rührt von unterdrückter Hautausdünstung her und entstehet an Kartoffeln, welche auf tiefliegenden oder nassen Feldern erwachsen, wenn der Boden von Natur zu streng oder Feuchtigkeit und Nässe denselben verschließt, hoher und starker Kvautrvuchs den Knollen Licht und Lust benimmt. Erkrankte Kartoffeln dieser Art haben wenig Nutzen, sie werden ihres Geruchs wegen von dem Biehe nicht gern ge fressen und gehen wegen ihrer Hautverlctzungen leicht in Fäulniß über. Sind die Erfahrungen, welche ich seit einigen Jahren in meiner kleinen Wirthschaft über die Kartoffelkrankheit zu machen Gelegenheit hatte, auch nur einseitig und sollten meine Urtheile über dieselbe vor compctenten Richtern des halb auch nicht bestehen können, so wird man mir eine schonende und nachsichtige Eritjk dürum nicht versagen, weil cs, wie ich im Eingänge bevorwortcte, nicht in meiner Absicht lag, die Sache von der gelehrten Seite aufgreifen zu wollen", sondern ich bloß die so sehr verschrieene Krank heit allgemeiner bekannt machen und unter Angabe der allein dagegen sichernden Schutzmittel warnend deren Weiterver breitung verhüten wollte. Bunt es. Berlin. Das Königliche Land- und Stadt gericht in Spandow läßt in hiesigen Blättern fol gende Warnungsanzeige ergehen: Der Bäckerge selle Johann Emanuel Weller kam am 30. Sep tember 1841, Nachmittags gegen 2 Uhr, von Ber lin nach Pichelsdorf bei Spandow mit dem Bor satze, die dort wohnhafte Eolonistenwittwe Klähme, eine Verwandte seiner Frau, um ein Darlehn an zusprechen, und falls er dieses nicht erhielte, sie zu erwürgen und dann zu berauben. Er traf die WW'Ä- zii Hause, Mg ihr fem.Ahlh-M vot, Und als dieselbe darauf nicht einging, benutzte er, wahrend Letztere^ mit häuslicher Ardelt besihas» ssigt, auf dem Flur des HaüseS auf einem Gar- tenkyrbe saß,' die Gelegenheit und. warf ihr einen Strick, den er zu diesem Zweck aus Berlin mit sich gebracht hatte, um den Hals, riß sie damit vom Korbe, zog sie einige Schritte den Flur ent lang, ergriff ein zufällig dort liegendes Handbeil und versetzte ihr damit mehrere Schlage auf den Kopf, in Folge deren sie den Geist aufgab. Hier auf nahm er aus einem Schranke in der 'StuHe in Obligationen und baarem Gelbe. 350 Ehlr^, entfernte sich damit nach Bertin, verkaufte hier die Obligationen, verspielte die Nacht darauf ei nen großen Theil des Geldes in einer Labagie und kehrte am folgenden Lage nach seinem Wohn orte Neuhönow bei Landsberg zurück. Mehrere Umstände machten ihn der That verdächtig, er wurde verfolgt, in Neuhönow ^ergriffen und legte sofort auch ein offenes, späterhin mehrmals wie derholtes, mit anderen erwiesenen Umstanden völlig übereinstimmendes Bekenntniß ab, Weller ist in Kirchberg bei Zwickau geboren, jetzt 27 Jahre alt, hat die Bäckerprofession erlernt, mehrere Jahre-.ge wandert, legte einen Victualienhandel in Berun an, ergab sich jedoch dem Spiel, mußte den La den schließen und lebte zuletzt mit seiner Frau in Neuhönow geschäftslos und in dürftigen Umstän den. Gegen Weller ist rechtskräftig erkannt, daß er wegen Raubmordes mit dem Rade von unten auf vom Leben zum Tode zu bringen, welche Strafe jedoch durch die Allerhöchste Cabinetsordre vom 28. December v. I. in die des Beils verwandelt ist. Diese Strafe ist am 10. Februar an ihm vollstreckt worden. Curiosum. Den Oschatzer gemeinnützigen Blättern, 11 1844, entnehmen wir folgende Danksagung, welche die'Redaction mit der Be merkung begleitet hat, daß sie solche zwar schon in der vorhergehenden d. Bl. mit nöthigen Abänderungen versehen, abgedruckt habe, auf die .ausdrückliche Erklärung des Einsenders aber — an dessen Geistesprodueten sie sich allerdings schwer versündiget haben mag — nun wörtlich aufnehmen müsse. ' „Unter dem Gefühlen Tiefer Trauer, und sä>nrerz- licher Wehmuthl folgten wir vor einigen Tagen; — Sontags den .3. NKrz — d. I.- — Nach- mitags, 2 Uhrl - der irdischen Hülle- unsers zu früh entschlafenen, Gatten — und Barersl — der