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die ärmere Bevölkerung kam diese reichliche und Wohlseile Nahrung sehr zu gelegener Zeit. C ob lenz., Einige Sensation erregt hier die Bekanntmachung eines hiesigen Kaufmannes im „Coblenzer Anzeiger", daß er keine unserer Kaffen» anweisungen als Zahlung mehr annehmen werde, weil, man ihm am hiesigen Hauptsteueramte bei Gelegenheit, daß er daselbst Zahlung zu machen gehabt, einen Fünfthalerschein als falsch mit Be. schlag belegt und ihm keine Vergütung dafür be» willigt habe. Auch voy dem königl. RegierungS» präsidio, an welches er sich deshalb gewendet, sei er mit seinem Gesuche abgewiesen worden, weil der Verfertiger noch nicht entdeckt sei und über haupt keine Verpflichtung zur Leistung eines Scha denersatzes bestehe. Da nun aber die falschen Kassenscheine oft so täuschend nachgemacht seien, daß sie der nicht gehörig Jnformirte von den ach ten nicht wohl unterscheiden könne, so werde er in Zukunft, um ähnlichen Verlusten zu entgehen, keine Kassenanweisungen mehr annehmen. fahren entdeckt haben, mittelst dessen jede Quanti tät Wassers, die unter den Wein gemischt ist, leicht uud sicher entdeckt werden kann. — Zu wünschen wäre es, daß durch ein Mittel dasselbe auch beim Bier entdeckt werden könne, eS würde dann viel leicht mancher unserer Schenkwirthe seine ihm zur Last werdende große Corpulenz, ohne erst Karlsbad zu gebrauchen, viel leichter von selbst verlieren» Kaiser Karl V. kommandirte eines Tages seine Armee und trug bei dieser Gelegenheit einen Hut von dem ersten verfertigten Sammet. Da es aber stark zu regnen ansing, so nahm er ihn unter sei nen Mantel, und kommandirte, um den Hut zu schonen, in bloßem Kopf. — Wie sich die Zeiten ändern! Heute sitzen Kutscher auf sammtnen Bock decken und lassen unbekümmert sie beregnen. In einer Münchner Zeitschrift war neulich ein Concert von Jammermusikern statt Kammer? musikern, annoncirt. Die Schuld trug der Sktzer, welcher das I fürs K ergriffen hatte. Die Holländer gelten für ausnehmend 'grobe Leute und doch dutzen sie Niemand, selbst ihx Vieh nicht. Luch wenn sie einen vierbeinigen Ml att- reden, brauchen sie das Pronomen Gy, d^h. Ihr. beklagen, ein Ver- B u n t^e s. Die armen Weinschenkrr! Sie der Professor Mrardin in Rou tus aufbewahrt, der staunenden Nachwelt als Sel, tenheit in einem zoologischen Museum gezeigt wer» den wird. Namentlich bemüht sich — unter be- ' reitwilliger Darbringung großer Opfer — Fürst Reuß k^XXlV auf Jankendorf für die Sache der Enthaltsamkeit vom Brantweingenusse, indem er auf seinen Besitzungen sowohl die Brennereien, als auch mehrere Schankstellen eingehen ließ. So wie der Fürst,-der hierdurch wesentlich baareNu» - tzungen verlöt, so beelfern sich auch eine Menge Prediger in Wort und Schrift lebhaft für die Sache des Vereines. — Von. Opferung von Einkünften von Seiten der Letzteren-ist uns indeß zur Zeit noch nichts bekannt worden, wir haben vielmehr Erfahrungen vom Gegentheil gemacht, was wohl mit dem bekannten Grundsätze in nicht ganz fer ner Verbindung stehen mag: „wir können un sern Nachfolgern nichts vergeben!"—Wir wissen nicht, ob es sich bestätigen mag, was uns jüngst versichert worden, ist, daß rühmlich die ganze Angelegenheit mit einem, in modernen Pietismus gefärbten, Mäntelchen umhüllt wäre, daß man kaum confirmirte Kinder ohne Vorwissen der El, tern durch Ueberredung in die Vereins-Dersamm» jungen ziehe und dadurch in die Rechte deS Fa milien »Oberhauptes einzugreifen sich erlaube und / oft durch allzugroße Hast der Sache selbst schade. So hat sich sehr zweckmäßig in Horcka, durch jene unzweckdienliche Hast abgeschreckt, die Wehe! über jeden ausruft, der noch nicht blind zur Par- j.theifahne geschworen, ein WirthschaftSverein ge» L'bildet, wo man über wirthschastkiche Fragen sich L gemeinschaftlich bespricht, und den Glauben hat, L Jeder könne und müsse für sich allein mäßig und k vernünftig sein — ohne Verein. Möge— dies D ist nun unser Wunsch — die so sehr achtbare Ver- ü'einigung für das Interesse der Mäßigkeit sich vor RUebereilungen, vor allem aber vor jener pfäfsischen Werketzerungssucht gegen Andersdenkende bewah- » ^en, die noch immer die Wiege der Zwietracht par und die nicht minder unter dem vorgeschrie- benen Barett und in der mittelalterlichen Hals» krause, als in der Jnful oder im Bonzenkleide mit L dein Glauben an die eigene Unfehlbarkeit sich um- 'hvlspreizt. ... . Stettin. An den Küsten von Pommern und s Rügen hat man in diesem Frühjahre so viele. Fische , (Hechte, Lachse, Heringe) gefangen, daß mau in ? Stralsund 80 Heringe für 3 Sgr. kauft, die ganze ^Umgegend von Fischen lebt und viele Kärüerführen davon in die Ferne gesendet worden sind. Für