Volltext Seite (XML)
— 2M Dieses Geheimnisses sei!" — „Ich kann Ew. Ma jestät noch bestimmter versichern, daß dieß nicht der Fall ist." . Der König wmdete sich jetzt ganz zu Böttcher, richtete die Augen durchdringend auf. dessen Gesicht und sagte: „Soll diese Rede Bescheidenheit oder ein berechneter Kunstgriff sein, mein Jnrereffe für Ihn zu steigern?" — „Keins von Beidem. Es ist nur die innige Ueberzeugung von Ew.. Maje stät getreuestem Unterthan." — -,Er hält also die Sache für nicht möglich?" — „Wenigstens haben meine angestellten Versuche mich belehrt, dieselbe durch mich für unausführbar zu halten. Soll ich Übrigens meipe Meinung offen aussprechen," fuhr Böttcher mit wachsendem Muthe fort, „so glaube ich, daß im glücklichen Kalle des Gelingens das Gold bald aufhören würde, das edelste und ge- stlchteste der Metalle zu fein." — „Er hat Recht. In den Hänpen von Privatpersonen allerdings würde es zum Mißbrauche führen, und eben da rum, glaube ick, hat die Vorsehung bis jetzt es ihnen vorenthalten. Aber bei einem weisen, für das Wohl seines Volkes besorgten Regenten dürfte die Entdeckung des Geheimnisses zur nie versiegen den Segensquelle werden, und Millionen dankba rer Menschen würden den Entdecker desselben prei sen. — Kühlt Er sich nicht von dieser Idee er- griffen — begeistert?" — „Wohl ist es ein erha bener Gedanke, würdig eines so großmüthigen, das Glück seines Landes befördernden Monarchen, wie Ew. Majestät," — „Er will sich also der Ausführung unterziehen, mein Vertrauen recht fertigen?" .. (Fortsetzung fplgt.) - Unpolitisches Allerlei. Leisnig, Heu 7. Januar 1846. Folgendes ist das Refiiltat der heutigen Wahl.eines Stell vertreters für den Landtagsabaeordneten des 3. städtischen Wahlbezirks (der Städte Döbeln, Leis nig, Mitweida, Mügeln und Waldheim). Die erste Abstimmung ergab 24 Stimmen für den Gerichtsdirector Wehner zu LeiSnig, 26 Stim men für den Rathmann und Advokat Scheuffler in Löbeln, 9 Stimmen für den Advokat Bern hardt in Mjtweida, 5 für Kaufmann Wiölice- ^nuS in Leisnig, 1 Stimme für Kaufmann Em merich in Mitweida und 1 Stimme für Kauf, man» Claußnitzer in Döbeln- Bei der z w ei te n Stimmensammlung fielen 28 auf GerichtS- direktor Wehner, 23 auf Scheuffler, 7 auf Bernhardt, I auf Emmerich, I auf WiS, licenuß.Diedritte Abstimmung endlich ergab! 29 Stimmen für Wehner- 23 für Schruffl e r, 7 für Bernhardt und I für Emmerich. - . So hat denn, trotz der traurigen Eifersucht der einzelnen Städte trotz derhöchst beklagettswerthe» Zersplitterung der liberalen Partei, doch die Letz tere in der Erwählung Wehners-den Sieg'davon getragen/ ' - - ' - - - Diese Wahl ist insofern von besönderer Bedeu-' deutung, als das Mandat Sch w äbeSj dessen' Stellvertreter Wehner geworden ist- mit l diesem Landtage erlischt, also für den nächste» eine Neue Abgeordnetenwahl bevorsteht, bei 'welcher dann wohl Wehner große Aussicht haben dürfte, gewählt zu werden. - -- - '/ / ' . Düngekraft des Guano. Um unsere Land- wirthschaft treibenden Leser auf die Vorzüglichkeit dieses Düngemittels hinzuweisen und sie bei Zei^ tcn zu den nöthigen Anschaffungen in Stand zu setzen, erzählen wir ihnen folgende schöne Geschich te: „Der Sohn eines Mannes, der mit Guano Handel treibt, ein Knabe von ist Jahren, legte sich kürzlich in der Niederlage auf GuaNosäcke und schlief da ein. Als er heraiMekommen, kannte sein Vater ihn nicht wieder und der Junge selbst vergoß die bittersten Thränen, denn währenddes Schlafes war et in Folge der gewaltigen Trieb kraft des Guano zur Größe eines zwanzigjähri gen Menschen herangeschossen. ' Bald wird es wenige Lebenskrekfe geben, auf welche die Eisenbahnen nicht Einfluß haben. Die Städte Magdeburg und Halle Haben Eine gemein schaftliche Schauspielergesellschaft, dietäg- lich hin und her fährt. Es soll auch Ehen geben, von denen die Frau in Leipzig, der Mann i» Dresden wohnt, und die von Zeit zu Zeit einan» der zum Kaffee besuchen. Berlinische Tanzboden - Galanterie. Herr Quaoder, ein Feilenhauergeselle, und Chri stiane, Kammerjungfer eines Bierabziehers, befin den sich als aufgezäumte Paradepferde in dem Tanzlocale „zum vorläufigen Eingang". Der Ge nannt« nähert sich der Holden mit einer tiefen Verbeugung: „Ich bin so frei, daß ich des Ber« jnrgtn habe, Ihnen zu sehen. Chnstijahnia, Haupt stadt von Rohrwegen; Unterthänigster von Sie, kann ich vielleicht ehrenvollen Kompot genieße», mit Sie ang Companie «ine HohenzoSem-Höch- ingnöse zu tanzen!" ' Christiane (lacht mit einigen possierlichen Kopf bewegungey). „Wenn Se sich »ich schenken, -H ich man eenen Handschuh habe, sonst aber wie