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laum. Da derselbe ein Ehrenmann im strengsten Sinne des Wortes ist, beglückwünschten ihn De- xutationey dH Stadtrathes, der MiMurer-BxL- OtrMaft, Wtz chiele Göstner.und Kreünde. Der- Zahle Knabe hat in diesen 50 Zähren 72M Leichen, '"zu' Grabe bestattet. tz 1 Unterhaltendes. Der golMd Kkopf. .Fortsetzung «nl^-Brschtuß.) ^' Betroffen trat die Menge zurück und zornglü- ^hend Böttcher zw dem herbeigecitten Wachoffizier. . NWHe«/"—' sprach er fest — „ich halte Sie für einen Ritter ohne Furcht und Tadel. Als einen, solchen bitte ich Sie, diese Kiste zu untersuchen und sich von ihrem gefahrlosen Inhalte M überzeugen." - Er schob den Deckel bei die« sen Worten auf, und muthig unterzog sich der Offizier dem Geschäft. Es schien dieser jedoch etwas ganz Anderes gefunden zu haben, als was er vermuthet. hattet Nicht sonderlich befriedigt schloß er bald seine Untersuchung, blickte zweifel haft in Böttchers Gesicht und schien zu fragen, ob es in dessen Gehirn etwa rappele, erklärte aber endlich lagt,, daß der Kasten ohne Bedenken pas- - firm dürfte, und verfügte sich- unverständliche Worte brummend, auf, sLt'nen Posten zurück. Oben wurde von einem hochnäsigen KaMmer- portier mit silberfunkelndem Stäbe Böttchern und seinem treuen" Blaseneck ein Winkel eines Seiten zimmers angewiesen, bis der Monarch geruhen würde,.ihn voHulsffen. Dieser sehntichst gewünschte /Augenblick schien jedoch noch fern zu sein, Stun den schlichen in peinlicher Langeweile dahin; schon begann die winterliche Sonne ihre Strahlen von den hohen Schloßfenstern zurückznziehen, und noch immer zeigte sich keine Aussicht auf Erlösung. Grimmiger Hunger und Durst lösten jetzt mit ih, .«n Plagen die Langeyreile bei dM Harrendem ab. Da wanderte vor. ihrem lüsternen Munde Hn,e. .Unzahl köstlich dampfender Gerichte in gol- - deheu Md silbernen Schüsseln vorbei; als räume man dm. ganzen Keller aus, schleppten, keuchende Diener zahllose- Flaschenkörbs dahiv; von dem einheimischen Borsdorfer bis zur überseeischen Ananas glänzten, qus goldgeflochtenen Körbchen, die versckyedenste^felhensten Früchte ihnen entgegey. Ein Feuykmeer «goß fick setzt durch das-ganze Schloß. AHdM-ZMstgllnen Lustres, von den spiegelbelegten Wandleuchtern flimmerten Tausende von Kerzen; durch die Zimmerreihe daher brausten die Töne der Tafelmusik; zur lecker bereitrten- Tafel eilte-das bunte GewiUmel der Pereitß iestGrutch dieMniM Saquäien PWMt den vvflH MeVerbleibsel« deb Tafel,-die wiÄW^ mene Beute in Sicherheit zu bringen. In Te eiNtz dei;-§writen, ausgepichten Seitentaschen des herumstolzierenden Portiers entleerten sich ebenfalls ein Paar Teller, in die andere rutschte eine un- berührt^ Vor den sichtlichen 'Augen der HcißhüNgnge'n begann der Unbefangene die kleinen, -süßen ärrvßchen, die gefüllten Krrbs- nasen, die fetten Kapaunkeulen in den schna^en- . ^'.^.Nu.Ä..zu..schie^ flasche sollte nicht verschont bleiben, und bereits" bemühten. Lie geschäftigen Finger sich, die Bande, so wie das Pech um den Stöpsel, zu entfernen, als ein herbeteilender Kammerjunker diese Beschäf tigung unterbrach. In die Tasche zurück Mt die Flasche und das Taschentuch vertilgte schnell von Mund und Händen die Spuren des gehal tenen Mahles. , . Während nun der Höfling den Gourmand an ein Fenster zog und hastig zu ihm sprach, 'erhob ein alter Stuvenheizer, der früher mit Böttchern Bekanntschaft gemacht hatte, sich von dem untz«- hcüeren Ofen, den er mit frischer Nahrung ver sehen hatte, und dem Goldkünstler sich nähernd, reichte er ihm mit bittender Geberde zwei ansehn liche Stettiüer Aepfell hin: -' Mit tief gefühltem stummen Dank ward das Geschenk angenommen, mit dem Gefährten getheilt und alsbald in aller Stille, verzehrt. , Jetzt sprang Böttcher von seinem Küsten/-der ihm zum Sitzmittel gedient hatte, hastig empor, der in vollem Glanz herfnntretenden Gräfin von Königsmark seine,Hhrfürch't durch eine tiefe beugung zu bezeigen und dadurch, die Aufmerksam keit der so viel vermögenden Frau auf sich zu M ob ihm Ließ gelungen sein würde, hätte nicht eine andere Person seine Absicht kräftigst unterstützt. Es war dieß eine junge Dome, die zunächst der Gräfin Mit hoher Anmuth daher schwebte. Aus dem glänzenden, dunkelbraunen Zobelkragen, der-siber-chle schwarze Mantiüe fick. rundete, strebte ein jugendlicher, - schneeiger Lilienhals empor< der dem niedlichArn Köpschenzur Basis diente. Die Frische, der De- cemberlu^t batte die Wangen in blühende. Rosm yeruümöelt, über welchen ein Paar Unschuld ver kündende Augenhervorblitzten. Das zierlich fil« sirte Haar beschattete ein schwarzer Castorhut, dessen