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"——7 ' ' ' ' ' " ' " ',/ — 456 — Das Trompeterschlößchen in Dresden, , .7 von F«Hi»8 M«MN»vr. / ' . (Forts e tz u n g.) . . „Mach', daß Du hinaüskommst, naseweises Ding," sprach er scheinbar grollend, „es hat Nie mand nach Dir verlangt; ich kann mit meinem werlhen^Gast schon allein fertig werden." Da- tnit «Wsi er sie beim Arm und schob sie brum» iüehd zur Thür hinaus. » „Nehmt's nur nicht übel, guter Herr," fuhr er dann fort, „das Mädel ist ein Gänschen und weiß nichts von Lebensart." „Hätte^ nicht übel Appetit, ihr die gehörige Fe» bensart über Nacht beizubringen," lachte der Kriegsmann und streckt«, sich gähnend in den gro ßen Lehnstuhl am Ofen. „Bor der Hand aber die Hauptsache — Essen und Trinken, und dann cheist mir ein gutes Lager qm" „Geht wahrlich nicht!" fuhr Andreas mit ei nem schweren Seufzer .heraus. „Geht mit dem besten Willen nicht, was nämlich das Nachtquar tier betrifft," ' „Himmelkreuzdonnerwetter!" schrie Jener- mit der Faust wild auf den Tisch schlagend, „verdirb mir nicht vollends die Laune, sonst will ich Dir zeigen, daß mein Säbelgefäß härter ist, als Dein verwetterter Glatzkopf!" Das lautete zwar deutlich genug, aber der Wirth war, wie dw Dresdener Würger oft sind, trotz seiner schmiegsamen Weise ein zäher Mann, der einen Borsatz nicht so leicht ausgab, wenn er auch Zeit brauchte, ihn auszuführem And er hatte sich vorgenommen, den Erpmpeter los zu werden, theils aus altem Haß gegen das Kriegsyolk, das er hinlänglich kennen gelernt hatte, theils aber auch, um seine Tochter, Pie sich unvorsichtiger Weise hatte sehen lasten, vor etwaiger Unbill zu schützen. Mit offenem Widerstand war hier jedoch nichts auszu- rjchten, zumal da es schon stark auf die zehnte Stunde ging; er machte also gute Miene zum bösen Spiel und entgegnete : „Nun, nun, werdet nur nicht gleich wild ! Ich würde Euch ja gern Euern - Willen thun, wenn ich nur wüßte, wie ich es möglich machen könnte, Euch eine anständlge^ Schlafstatte zu bereiten. Denn seht," fügte es'leiser hinzu und zeigte »us einige z eHu achte GeffM einem finHeh»; Winkel döS Gemachs, wo sie ihr kärgliches Abend-, brot verzehrt hatten, zusammenhockten, „mit deD Schiffsziehern dort mochtet Ihr doch mcht auf ei*i «er Streu Mkäfeni" , -i „Laßt das Volk im SgMall liegen," brummte" der Soldat zwischen den Zähnen, denn Hse- Aeu- ßerung läut zu thun, mochte ihm doch wohl nicht rathsam dünken. Nachdem Herr Andreas seinem Gast zuvörderst frisches Brot mit geräuchertem Fleisch und einen großen Krug Bier vorgesetzt hatte, sprach er, ne ben ihm Platz nehmend, mit geheimnißvvller Stimme weiter: „Ich wüßte wohl noch ein Äus- kunftsmittel, aber freilich, es hat seine eigene Be- wandtniß damit. Versteht mich recht, ich möchte nicht Jedem rathen, doch Ihr — Ihr habt Haas« auf den Zähnen — Ihr könnt's schon wagen-", „Das klingt ja, als wolltet Ihr mir den Leib, hastigen auf den Hals Hetzen," versetzte der Trom peter, den Krug, aus dem er einen langen Zug g.".han, auf den Lisch stampfend. „Behüt' mich Gott vor solchem Hetzen! Aber — was das Wagestück betrifft, das ich im Sinye habe, so könnt' es allerdings auf einen Lanz mit dem Gottseibeiuns hinäuslaufen." „Das wäre doch lustig! Treibt Ihr Euren Spaß mit mir?" „Nicht im Entferntesten! Mein Vorschlag, den ich Euch machen will, ist ernsthaft gemeint, und Ihr sollt gleich vernehmen, warum gerade Ihr mir Ler Mann dazu bedünkt —" „Aber wozu denn in Teufels Namen? Thut doch endlich das Maul ordentlich auf und redet, daß man's verstehen kann!" ' „So hört denn," fuhr Andreas, vertraulich näher rückend, fort: „Da drüben querüber in. dem stattlichem großen Hause hatte ich sonst meine Wirtschaft, und es ist leider Gottes noch immer mein EigenthuH, denn so oft ich eS auch ZUM Verkauf aüsgeboten, es will's Niemand, obgleich ich ein wahres Spottgeld dafür verlange. Kan« sich auch Keiner darauf einlaffen, mir es abzu- miethen oder abzukaufen, er würde es doch nicht lange d'rin aushaltey,. weil es, wie alle Welt, weiß," — Herr Andreas machte hier eine Papse und sah sich um; dann fügte er leise hinzu: „weit es in dem verwünschten Neste nicht geheuer ist." „Oho," lachte der Soldat, „schreckt mit Eu ern Mährchen Kinder und alte Weiber! Wei mir kommt Ihr nicht au." - s - „Das dacht' ich ja eben," nickte Andrea-, „nämlich, daß Ihr ein unerschrockener Wann wä, ret, der keine Furcht vor Gespenstern kennt. Hör. nun weiter, denn die Sache ist richtig,, -wie/ich Euch sage. In der großen Ober stutze Mt /em Erker — Ihr könntet chn durchs Fenster voy hier sehen, wenn's nicht zu dunkel wäre — trejA .E