Volltext Seite (XML)
schloffemn Räume» bringt ebenfiMl Lerunreini- gung der Luft und Schwängerung derselbe» mtt schädlichen Ausdünstungen hervor und muß we nigstens nicht ohne die sorgfältigste Lüftung vor und nach dem Ausamnisikommen und unter hin, länglichem Abzüge der unreinen Lust während der Versammlung stattßnden.^ .^ Eben so sicher hat sich bei den früheren Cho« lera-Epidemieen die Erfahrung aufgebrängt, daß die Bekleidung des Körpers wesentlich zur Abwehr und zur Milderung wie zum Ausbrüche und zur Verschlimmerung der Seuche beigetragen habe. Es ist somit auf öfteren Wechsel der Bett- und Leibwäsche, auf hinreichend warme und tro ckene Begleitung, auf Vermeidung von Erkältung, besonders der Füße und des Unterleibes mit der möglichsten Sorgfalt zu achten, dagegen aber die bei ängstlichen Personen unter dem Hrrannahen seuchenartiger Krankheiten oft auch wahrzuneh mende übermäßige Einhüllung des Körpers in wol lene Kleider und Pelzwerk zu vermeiden, damit nicht hierdurch eine Verzärtelung der Haut herbei- gesührt werde, welche den Menschen der Erkältung und ihren Folgen am allermeisten blosstellt. Eine Erkältung gefährlicher Art wird auch da durch oft hervorgebracht, daß man eine gewohnte warme Kleidung nicht nach dem von der Luftwärme und Witterung hergenommenen Bedürfnisse- son dern nach der vom Kalender angedeuteten Jahres zeit ohne Rücksicht auf jene ablegen zu müssen glaubt. . Die Fkeinhaltung des eigenen Körpers, das vorsichtige Baden und Waschen nicht nur der Hände und des Gesichtes, sondern des ganzen Körpers wird um so weniger zu versäume» sein, jemehr die Bäder für die Erhaltung der Gesund heit überhaupt von Wichtigkeit sind. Da die Erscheinungen der Cholera sich vorzugs weise in den Verrichtungen der VerdauungSwerk- zeuge äußern , also in diesen, wenn auch nicht der Ursprung, doch die hauptsächlichste Entwickelungs stätte der Krankheit gesucht werden muß, so ist allerdings vorzugsweise Rücksicht auf die Nah rung s m it t e l zu nehmen. Im Allgemeinen halte man sich auch hier an diejenige Kost, welche man bisher als seiner Gesundheit zuträglich befunden hat, vermeide aber jetzt um so sorgfältiger Alles, was von diesen Genüssen als die Verdauung und Eßlust störend oder überhaupt die Gesundheit, wenn auch nur vorübergehend und im minderen Grade beeinträchtigend, somit als weniger zusa gend, erschienen ist. Dagegen wird eine plötzliche Uwästerutig brr bisherigen Kost m «MygLHfi- verschiedene, Verminderung derselben bis gum Wt» genügenden, Entziehung der gewohnten trnsttzädK chen Genüsse aus bloßer BefürchtMg per heran« nahenden Seuche weder nöthig noch auch rath« sank sein, da hierdurch am ersten ein« Krank heitsanlage begründet oder rege gemacht wer«« kaum s , - (Schi«- folge.) B er mi s ch t e S. KoloMLe Thorheit. In Leiten politisther Aufregung und zumal in der gegenwärtige» Zeit kommen manchmal rechte Dummheiten zum War* schein. Da sagen die Reichenr. „Wenn wir Nichts arbeiten lasse», fö^ werden eS die.«tyufries denen Arbeiter schon empfinden." Unddre Ar beiter, sagen wiederum: „Wenn wir uicht^arbei« ten wollen, so sollen es die Reichen fthon empfin den." Die Bauersleute haben auch mitunter ei nen solchen Einfall: „Wenn wir, drohen sie, unser Getraide, unsere Butter und unseren Käse nicht zu Markte brächten , da sollten es dir Städ ter schon empfinden;." und diese erwidern daraus: „Da mögen sie es nur selber essen, Und waS sie nicht essen können, das mögen fie verderben lassem Wir holen es alsdann aus der Kerne." Solche Redensarten sind Unsinn, wir brauchen einander so nothwendig, wie eine Hand die andere, wemß eS gut gehen soll. Der Bauersmann braucht de» Städter ynd umgekehrt, der Arme den Reichen, der Reiche den Armen. . Zm Grosse», zwischen» den Völkern ist es auch nicht anders. Wohin «K führt, wenn man dieß außer Acht lässt, -at dv- weist ein Beispiel der letzten Lage. 3m Post»» schrn herrscht bekanntlich zwischen der polnischeuk und der deutschen Bevölkerung die bitterste Feäw» schäft. Um den Deutschen zu schaden, hatten fichl die Polen verabredet, Nichts mehr bei deutschem Kaufleuten zu kaufen, und diese merkten: bald den Schaden. Aber fie waren- nicht und ergriffen Repressalien. AS die Bauer» daN nächste Mal nach der Stadt Posen mit: WM Getraide, ihrem Heu und Ströh gekommen MM: ren, ließ sich kein einziger KLustr sAn. -EWWM' und verdrüßlich lehnten fie fich Da wurden Zettel unter ste vertheilL,w»iMs^die Ursache mit wenig Worten angegebmmar.» Brum mend fuhren die Baurrn mit ihren vMe» Wagen wieder nach Hause. Aber her Adel und die Gaff»