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Mit Aönigl. Sachs. Aücrgnä'oigstcr Concession. M 47. i 1846. Sonnabends, den 21. Novbr. Jeden Sonnabend enLeinl eine, I'Bogcn starke, Nummer diejes Blattes. Preis: jährlich I Thlr., vierteljährlich 7 Ngr. 5 Pf., wöchentlich 0 Pf., wofür es Auch durch sämmtliche Königl. Sachs. Post-Expeditionen zu erhalten ist. Anzeigen aller Arc werden in demselben gegen die Gebühr von 5 Pf. für die gespaltene Eorpuszeile oder deren Naum ausgenommen und Beilagen möglichst billig berechnet. Euch lenke frei des heüt'gen Tagens Feier Den Blick auf Worms, auf Augsburg und auf Speiet, Wo eure Väter glaubensfest und, treu . . Den Wahn bekämpften ohne Menschenscheu! Denn todt ist jetzt in Tausenden det Glaube, ' Der Glaub' an Christum, und^ sein Gvttesreich; Drum knie'n vor ihrem Götzen sie im'Staube, Drum macht sie eines Herrschers Mick schon feig. Der Eine schöpft nicht mehr aus heil'ger Quelle;' ' Er rühmet sich der eignen Geisteshelle, Der Andre hangt, ein Sclav aus blindem Wahn, Noch längst verjährter Mensch ettsatzung an. Ihr Enkel aber sollt, wü ich begonnen, Fortbauen auf der'Bibel stcherm Gnind, Nicht, was durch reges Forschen ich gewonnen, Noch heute mir na^hbeten mit dem Dlund. ' So lang' ihr hangt an alten Glaubensnormen, ' Die Geister bannen wollt in todte Formen, - Wer fühlte da wohl noch in sich den Drang Nach einem Glauben mit Gewissenszwang? Doch wollt ihr euch als ächte Christen zeigen, Dann seid in Glaub' und Liebe nimmer lau, Der Wittwen Schersiein, wir das Gold der Reichen, Sei'n Steine zu dem großen Gottesbau, Ach, wißt ihr's nicht? Bedrängte Glaubensbrüder, Sie darben längst der Kirche heil'ge Güter, Und rührend ist's, wie sie voll Gottvertrau'n Im schwersten Druck auf eure Hilfe schau'n! Q kommt, die heil'ge Schuld nun abzutrggen^ Ermüdet nicht, ou muh Berlin verbannt; - Intelligenz - und Wochenblatt , - - -fü r , . ... , " Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. Luthcr's Stimme an die evangelische Kirche unserer Tage. Zum Gruß euch, Erdenbrüder, Gottes Frieden! Wie viel schlug heul die große Weltenuhr? Und wo sind die Geschleuster, die einst blühten? Verweht die Zeit so bals der Mächt'gcn Spur? Ja, ja, was irdisch ist, muß untergeben, . Doch ewiglich wird Christi Reich bestehen; Denn Gett beschirmt's und hilft zur rechten Zeit Gar wunderbar der armen Christenheit. Hell war auch meiner,Zeit schon aüfgegangen Nach banger Nacht des reinem Glaubens Licht, Durch Stadt' und Länder sah' man's fröhlich prangen, Das'Weltmeer hemmte seinen Fortgang nicht. Leicht ist's von Pol zu Pol nun vorgedrungen, Wenn auch der Enkel Geist nach Licht gerungen, ' Stets mir nachschreitend auf der Forschung Bahn, Die in der Schrift sich-ihnen aufgethati. Doch wie, dieß Licht ist noch beschränkt, auf Granzen, Wohin es bald, nach seinem Aufgang, drakg? Man sieht sogar ein neu Gestirn erglänzen, Das kühn mit-Rom schon , um die Herrschaft rang? Ach, bei den innem Kämpfen der Partheien Kann eure Kirch, ihr Enkel, nicht gedeihen! Schon lächelt Rom, durchschaut mit klugem Sinn: Ihm bringen eure Wirren nur Gewinn. 2 höret, höret denn, ihr Protestanten! Noch aus der Ewigkeit ein ernstes Wort, Und laßt es wiederhall'n in alten Landen Zum fernen Ost und West und Süd und Nord!