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106 sich zu erhalten, nun, das ist eine Sache, die sich wohl von selbst versteht. Also vom Wetter! Das ist nichts Politisches, nichts Verfängliches. Das wird höheren Orts nicht übel vernommen, und Ke«! Rothstift des Herm CenforK bleibt dabei ruhig knt Kästchen, da wir nur mildes'Frühlingswetter im Sinne haben, Und an die diversen politischen Don nerwetterchen gar nicht denken mögen.---Damm vom Wetter. Die Staarmätzchen und Lerchen habt Ihr Alle gesehn und gehört, den Finkenschlag habt Ihr vernommen und seit Wochen schon setzt der Landmann sein Ackerzeug in Stand. Za selbst auf unsern lieben frischen Bergen sieht man ihn fast überall schon thätig Hinterm Pflug. Veilchen und Anemonen pflückt die liebe Dorfjügend zum Strauß, kurz Alles deutet auf Frühling! — Die vom Acten- und Bücher-, vom Werkstatt- und Schulstaube gedrückten Städter eilen hinaus in's Freie und trinken mit Lust Frühlir^sluft Za, es ist— nach allerhöchster himmlischer Ver ordnung — Frühling, worden. Wie nun aber ein mal die Gelehrten zu allem Dinge den Grund haben müssen, wie sie nun einmal der Natur um jeden Preis hinter die Schliche kommen möchten,' so haben sie sich denn auch mitten im Ahnungs wehen des Frühlings darauf ersetzt, zu erfahren, was uns Heuer so früh den lieben Gast zuführe, und siehe^ mit Einemmate schrieen sie im Chorus: „Wir haben's!." Und der Hekla aufJsland, der Feuerspeiende, sollt's gethan haben. Seine Feuerausbrüche sollen den Kürschnern die Nahrung verdorben und ein neuer Komet ihm dabei wacker geholfen habenn Da nun alle Wissenschaft ein Gemeingut der Welt ist, so möchten wir Euch, lieben Leser, den Grund auch nicht verschweigen, und Ihr wißt nun, woher Heuer die zeitige Früh lingslust. — Sollten aber etwa etliche Adreßlustige unter Euch gemeint sein, dem isländischen Hekla oder dem neuen Herrn Kometen eine Dankadresse oder Petition für die Zukunft zuzurichten, nun, wir unterschreiben sie mit Vergnügen. — Für Ge genpetitionen wird schon jene bekannte kleine Par. thei sorgen, der selbst in den Hundstagen der GelsteSirühling der Menschheit immer noch zu früh gekommen wäre. Mein 'T emp e l. Hier seh' ich Gotteshäuser stehn, auf hohem Säulenstamm', Und drinnen Weihrauchdüfte wehn um Opferkerzenflamm'. Und sehe Lempelhallen dort mit leerer, kahler Wand, Und seh' noch andre fort und fort mit allerlei Getand. " Und immer hcft'gcr Streit ncch währt, ob besser hier als dort Geglaubet werde und gelehrt das wahre Gotteswort. Was kümmert mich des Baues Pracht, was Schnitzwerk, Purpur, Gold? Der Geist ist's, der lebendig macht, der läuternd uns . s " durchrollt. Mein Andachtshaus, das ist Natur, mit Wundern ohne . '> ' Sahl, Mein Stuhl die Scholle auf der Flur, mein Buch sind Betg und" Thal. —. Und fragt ihr, wo mein Glockenthurm mit stolzer Sknne ' sicht', ' - Durch grüne Mauern braust der Sturm, und rüst Mch zum Gebet. Die goldne Sonne sieht mich am, als hehres Gottesbild, Und Gottes Odem weht mich an, wie Frühlingsluft so mild. . Und wenn der Donner zürnend dröhnt, und zischend Blitze sprühn. Hör' ich, wie seine Stimme tönt, und seh' der Liebe Glühn. Nicht banger Zweifel hält das Herz mit Fesseln dann um strickt, Der Glaube lebt und himmelwärts mein gläubig Auge blickt. Da ist nicht Wittenberg, nicht Nom, nicht Lüge dort, noch Trug, Dort wölbet sich ein freier Dom, dort tönt ein wahrer Spruch. Zn diesem Tempel betet an, ihr Völker, gottbcwcgt. Dort störet euch kein Dogmenwahn, kein bliyder Zi, o ns knecht. Das ist die Kirche, frei und groß, dem ganzen Erdcnball, Sic faßt in. ihrem Mutterschooß die ird'schen Wäller" all ! Unterhaltendes. Die Tobten Hand. (Fo rt 1 e - u n g.) , - ' David erwiderte die unverstellte Liebs uüd Freude seiner Anverwandten mit kalter Förmlichkeit, und suchte sich bald von ihren Liebkosungen loszuma, chem ErverlanMemeUebersicht von deS Ba» ters Verlaffenschaft; und da ihm Thomas ver. sicherte daß diese nur in den wenigen Mobilien, dem einjährigen Pachtgeld« und dem Gute selbst