Volltext Seite (XML)
U e r h a l -t e- n h t Der Schein trogt. / (Fortsetzung.) ' Er riß mit ungestümer Hast das-Felleisen auf und »«ersuchte desseuJnhall; er sah die Papieredurch und packte Alles wieder zusammen, da^er nichts von Werth vorfand. Dvs Tälglicht-war tief herab gebrannt und der lange Docht dampfte die Flamme der Kerze, welche einen röthlichen Schein auf die nächsten Gegenstände werfend, den Hintergrund der Stube im Dunkeln ließ. Aufs Neue trank fr einige Gläser und immer wilder tobte sein Blut, seine Seele schauderte nicht mehr zurück vor Am Blutgedanken. Bald war es Mitternacht und mit ihr der Entschluß zur Reifegelangt; sein Herz, längst keinen andern Gefühlen als der Habsucht und dem Geize zugänglich, hatte den furchtbaren Gedanken gefaßt und bebte nicht mehr. Er . nahm aus dem Wandschranke ein Messer mit einem Griffe von Horn, wie es'die Jäger zu tra gen pflegen neben dem Hirschfänger; es war haar scharf,. an de/Spitze mit doppelter Schneide. Bei einem Gange ins Holz hatte er es vor einiger Zeit gefunden, nun schien ihm biW Gund" «in Finger zeig deS Schicksals. Noch eknutiil' stärkte er sich aus her Flasche, dann steckte er das Messer in die Rocktasche, zog die -schweren Stiefel von den Fü ßen und bliS daS Licht aus. Er trat in den Hof. Der Vollmond stand am Himmel und goß sein Silberlicht in vollen Strahlen herM; leise murr ten die Hunde, aber bald ihren Herren erkennend, drückten sie wieder den Kopf zwischen die Vorder pfoten und schlummerten; die Ruhe der Gegend wurde durch nichts unterbrochen, waS ihre Auf- 'merksamkeit erregen, ihre Wachsamkeit in Anstwuch nehmen konnte, — nur der Bach fiel rauschend Mur die Wehre, M» Hollundergebüsch« des Gar- tkns schlugen zwei Nachtigallen. — Eine^Weile lauschte der Muller, ob kein Geräusch vor der Hof« thür her die Zurückkunft des Knechtes verkünde. Die alte Magd war schon vor einigen Stunden zurückgekehrt und schlief in einer Stube des Erd geschosses, ohne von der Gegenwart dK Reisenden «ine Ahnung zu haben. , Leise schlich der Müller die Treppe hinauf zur Bodenkammer, die Stufen ächzten unter seiner Last; aber vorsichtig verfolgte er seinen Weg. Er probirte leise den Drücker der Thür, sie war, von innen nicht, verschlossen, wie er es anfangs gefürch tet. Einen Augenblick hielt er an — seine Brust, keuchte — noch war die That nur GedaüOe, »och das Sastrecht Nicht verletzt, daS selbst, der Wilde achtet; aber der Gedanke an den verfiuA ten Mammon fachte seiyeGelüße wieder an in den fernsten Winkel des Herzens flüchtete sich das Mitleid. Er trat ein. Der Mond schien durch's geöffnete Fenster und verbreitete Tageshelle im kleinen Stübchen; der Gast lag ausgestreckt auf dem Lager unff süne laO» gen Athemzüge verkündeten den gefunden, feste» Schlaf des Ermüdeten. rDer Müller trat härt an s Bett und beugteifich über den Fremden, sein» Hand hatte krampfhaft den Triff des Messers um» klammert, sein Auge stiert«-»H und blutunter laufen nach dem Opfer ; sei» Aüttitz deckte Leichen« bläffe, die Haare sträubten sich Wd die Lippen hatten eine Bleifarbe. Mit halbgeössMem Munde, den Athem an sich gehalten , ladschte^ex einige Se» künden, sich von dem wirklichen Schlmtzmer deS Wanderburschen zu vergewissern, dann s^W er mit des Tigers Mordgier nffch einer SktM, chv der Todesstoß am besten treffe. Der Fremde «achte eine Bewegung, er seufzte tief^und sprach ich Schlafe unverständliche Worte. Der Müller trat einen Schritt zurück, dar Messer wEerasch wie» der in die Tasche geschoben und er harrte n«» aus das Erwachen des Gastes. Dieser aber hattdkür feine Lage verändert und schlief ruhig sott. Die gleichförmigen Athemzüge überzeugten bald dm Harrenden davon und er trat wieder an's Bett. Der Fremde lag auf dem Rücken»! haS Bttttuch war zurückgrschoben, die breit« entblößte Bruss h-t dem Todesstoße eine sichere Zielscheibe. Einen Augenblick des NachsinnenS, — leise legte der Müller die Hand aufs Herz deS Schlafenden, um sich die Stelle zu befühlen, wo sein Dpfch am verwundbarsten sei, dann blitzte die Klinge im Mondstrahle und fuhr bis an'S Heft im dtp Bruß des Opfers. Ein dMpfer Schrei — daS BM quoll tropfenweise aus der Wunde, i» «A» cher der Stahl stecken geblieben war; der MAM warf sich wie «ine Hyäne auf den Köchelnde»,' seine Fäuste ten sie fest zusammen.- Leiser wsrde daß SWWA heftiger die Zuckung*,; ihm lag—eine Li^e^ — Di« EhtchHmtWMrchDk EiMtanger Seufzer entl-W^W MMW MördttS, SchwesA drang M unwillkührlich brachen ihm dir^^Mh zuOmnen. Einig« Minuten brachte er erschöMvoa heL hef tigsten Aufregung in knireMerStMing am Hager