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Frankenberg, den i. 1844. Der Stadtrath daselbst. Pörzler, Bürgermstr. Heller schimmert's in den Lüsten Auf tKs Todtcnfeld hinnb. Forschet, suchet bei den Grüften Leder das ihm thcure Grab, Frische Blumen drauf zu schütten; Schmückr umher den Raum zum Garten. Ehret so die letzten Hütten, Die uns allesammt erwarten. Säusle du mit wcicherm Flügel, Wie ein Liebeshauck, o Luft, - Ucber diesen jüngsten Hügel Einer vielbcweinten Gruft. Ruh' hat hier, ein Herz gefunden, Ruh' van schnöder Weltbeschwerde;' O, das Brennen tiefer Wunden Kühlt und heilt die frische Erde. Friede nun der weichen Seele, Deren Hülle da zerfällt; Abgethan sind ihre Fehle, Dieser Reisestaub der Well. Von des Lichtreichs Hellem Throne Kam in rauhen Erdenwegen Mit dem Ucbcrwinderlohne Gottes Engel ihr entgegen. Harten Kampf hat sie gestritten; Ach, wer mag dem Kampf entfliehe? - Biel getragen, viel gelitten, Viel Verschuldung hier verziehn. Friedsam ging ihr frommer Glaube Zum Gericht der Thatcnkrönung; Wiel Versöhnung-hier im Staude Findet dort auch viel Versöhnung. Heilig weht es in den Hainen! Unser Osterfest erwacht. Seines Tages Lichterscheinen Kämpft noch mit dem Geist der Nacht. Helle Morgensterne strahlen Rieder in das dunkle Leben, Unsern Blick aus Pilgerthalen Zu der Heimath zu erheben. Debt's nicht wie von Weltgewittern Durch die weite Strahlenflur? Weihevolle Schauer zittern Durch die schweigende Natur. Als noch unser Fest verborgen Tief mit Nachtluft lag umschleiert, Hat den großen Ostermorgen Schon die Sterncnwclt gefeiert. Morgenwinde, wehet milder, Unser Ostertag begann; Weht die Auferstchungsbilder, Blumen auf den Gräbern, an. Leise Engelstimmen riefen Und aus dunklen Todesbanden Sind die Keime, so da schliefen, Freudig blühend auferstandcn. Auferstehung! Blumen schmücken Dir zum Tempel ihre Flur. Auferstehung, dein Entzücken Schlägt im Pulse der Natur. Fern von unsern Todtenmalen, Dort, wo tausend, tausend Sonnen Durch das Weltgewölbe strahlen, Jauchzen Auferstehungswonnen. Wer Oslermorgen. Doch der Sehnsucht Thränen fallen, Wunden Herzen wohlzurhun, Laßt uns zu den Gräbern wallen, Wo geliebte Herzen ruh'n. Die da sind im Herrn entschlafen, O, die Todten sind geborgen; Heilig grüßt den Friedenshafen Ihrer Ruh' der Ostermorgen. Weihe sich denn Sinn und Wille, Fühlt euch, Brüder,, fromm und gut! Seht, wir nah'n uns hier der Stille, Die um Todtenmale ruht. Weg, hinweg mit jedem Bilde Eitlen Sinns aus diesen Räumen; Uns umfangen die Gefilde, Wo die Saaten Gottes keimen. Eine Morgcnsonne schauet Still und mild auf jedes Grab, Das ein Himmel Nachts bethauet, Wie Unsterblichkeit herab. Denen, die sich müde quälten, Sind die Gräber roch beschienen Wie den Schwachen, die da fehlten, Gottes Fried' ist auch mit ihnen. Laßt die Hügel uns .umwandern; Hier ist eine stille Welt; Keiner dränget hier den Andern, Friede weiht das Todtcnfeld, Heiligt diese Schlummerstätten, Daß, wenn Kraft und Freude schwinden, Stille, kühle Ruhebetten Müde, matte Pilger finden. 3tes Stück. Ho. 9. Verordnung zu Ausführung deS Gesetzes vom 6. Novör. 1843, die Grund- und Hypothe kenbücher und daS Hypvthekenwesen betr., vom 15. Febr. 1844. Ito. 19. Verordnung, die Aufnahme der Viehtest-ndslisten betr., vom 2. März 1844- Ho. 11. Verordnung, Mehrere durch das Gesetz wegen Einführung des neuen Grundsteuersystems vom 9, Septbr. 1843, und das Gesetz wegen der Theisbarkeit deS Grundeigenthums v. 30.' Novbr. 1843, bedingte Modifikationen rücksichtlich deS bei Abtretung von Grundeigenthum für, Eisenbahnzwecke stattfindenden Expropriationsverfahren betr., vom 5. Marz 1844. Mo. 12. Verordnung, tzie weger? des arbeitslosen Umherziehens Wandernder, in §. 129, Punct 6. der Armenordmckg vom W. Octbr. 1840 enthaltenen Vorschrift betr., vom 9. März 1844. . 4tes Stück. Mo. 13. Versrdnung, wegen Veröffentlichung zweier von dem ständischen Ausschüsse zu SHMl- tung der Staatsschuldenkasse unterm 11. und 12. d. Mts. erlassenen Bekanntmachungen; v. 15. März 1844. , Mo. 14 Verordnung, die Auflösung der Centralcommission betr., vom 21. Marz 1844, welche sämmtlich, zu Jedermanns Einsicht und Kenntnißnahme, vor der Rathssessionsstube auf dem hiesigen RatAause, öffentlich angeschlagen, sowohl,-als auch in den Schenkstätten Herrn Wcinholdts, Herrn Wagners und Herrn Sohrs, noch besonders ausgelegt sich befinden, was hiermit bekannt ge macht wird.