Volltext Seite (XML)
Ä2 gener Art marschlrte. Hier half kein langes Be sinnen. Mit einigen Sätzen war mein braver Falbe bei ihnen, und unter feinem Hufschlaze stürztm mehrere Grenadiere. Ich half mit meinem Sabel wacker nach, doch mein Thier stürzte , durch einen Hieb von der Axt des Sappeurs auf den Hirn- schädel getroffen, todt unter mir zusammen. Schnell raffte ich mich auf, drang auf den ge waltigen Kerl ein, und gab ihm einen Hieb, der, zwar durch die Bärenmütze geschwächt, doch seiner Stirn eine tüchtige Wunde beibrachte. Aber ein Streich seiner Axt, der glücklicherweise das rechte - Fleckchen verfehlt, streifte meinen rechten Arm. Jetzt warf ich die Klinge in die linke Faust und suchte mich gegen mehrere kleine Voltigeurs zu ver- theidigen. Ergebt Euch, wackrer Preuße, rief der Sappeur mir zu. -Es ist der Ehre genug, und damit hatte er nur den Säbel entrissen. Zwar wollte mich einer der habsüchtigen Vol tigeurs, da er mich entwaffnet sah, noch durchboh ren, um Beute zu erhaschen, allein der brave Sap- Peur schleuderte rhn bei Seite und drohte, Jeden der sich nahe, mit der Axt niederzuschmettexn. Ich war gefangen mit allen meinen Kameraden. Die Escadron zog sich zurück, von dem Feuer der "Franzosen verfolgt, die jetzt lustig über die für - Fußgänger schnell eingerichtete Drücke sprangen, und in dem hügeligen mit Gestrüppe hesetzten Ter rain die Reiter mit sichern Schüssen begleiteten. Das Gefecht war zu Ende. Ach! welchen Wech sel des Glückes, welche Aenderung der Dinge hat ten einige blutige Momente herbeigeführt! (Fortsetzung folgr.) - Gesellschaftliche Zustände. Partheie« und Staude. Die Spaltung eines Volkes in politische Par, theien ist weniger nachtheilig, als die widernatür liche Trennung der Stände, oder, nach einer neuen Redensart, die, „historisch begründete Glie derung der Gesellschaft,^ wo Adelstolz, Bürgerneid und Baüernhaß gegen einander feindlich auftreten und zwar ohne alle Rücksicht auf Erhaltung und Erweiterung der Verfassung und vielmehr dazu die Unterstützung des Beamten thums zu erlangen strebt. Die Geschichte lehrt, daß, in allen Landern, wo der Kampf zwischen den Ständen begann, zwischen Adel und Gemein den (in Spanien, Frankreich, Deutschland), die allgemeine Freiheit nnterging, und daß sie sich nur da ausbildete, wo EiniAeit unter den Ständen bestand: in England. Die jetzigen deutschen Ständeverhandlungen gellen leider immer noch oft ein unerquickliches Bild von bittern Kämpfen der genannten 3 Stände wider einander, die nur durch eine möglichst gleichmäßige Herbeiziehung aller zu dem StaatspflichteN an Herbe verlieren werden. Möge der Ständezwist zwischen Bauern, Städtern und Rittern bald aus den Ständekammern in die Rumpelkammern verwiesen werden, die Ritterschaft zum Begriffe des Staats b ü rg e r thums sich gnädigst herablassen und der Bauernstand zu demselben sich muthig erheben. Gleiche Pflichten! Gleiche Rechte! und im Ktaate nicht das wüste Durcheinandermen gen von Geburtsstand (was doch der Adel sein will) und Berufs ständen (was Bürger- und Bau ernstand sind). Die Philosophie des 19ten Jahr hunderts stellt einmal den Glauben an geborene Vorzüge mit. dem Glauben an den Teufel auf eine Linie. Wer daran glaubt, für den ist er da. — Buntes. . Dem National ^Institut zu Washington in Nord- Amerika war von dem Damast-Fabrikanten Ernst Schiffner zu Neu-Schönau eine allegorische Da mast-Serviette „das Capitol" gewidmet worden. — Dieses Kunstproduct hat allgemein außerordentliche Bewunderung gefunden und es ward einstimmig beschlossen, dem Verfertiger den Dank des Insti tuts darzubringen, auch den Beschluß der Versamm lung zu veröffentlichen. — Es ist dies allerdings eine große Ehre für die sächsische Damastweberei überhaupt, wie-für Hrn. Schiffner insbesondere; nur ist zu wünschen, das für sein patriotisches Opfer auch recht viele Aufträge mit soliden Rimes sen'aus Nord-Amerika einlaufen mögen. Am 20. Jan. erhob sich im Triester Hafen plötz lich ein Orkan. Die Wellen waren in der größ ten Bewegung und gingen so hoch, daß hie dort ankernden Schiffe in sichtbarer Gefahr schwebten. Viele Fahrzeuge haben mehr oder weniger gelitten. Eine griechische Brigantine, mit Holz und ver schiedenen Waaren beladen und nach Messina be stimmt, ging, da sie vom Kapitän verlassen wurde, unter. Hin gleiches Schicksal hatte ein mit Zucker, Oel und Knochen beladenes Fahrzeug. . In der Bretagne werden die Bauern mit ver fälschtem Branntwein vergiftet. Die Schnapshänd-