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1078 Stahl und Eisen. Bücherschau. 28. Jahrg. Nr. 30. Von der Gesamtumlage für 1907 betragen: M ¥. H. 1. Die Entschädigungen usw. . . 2. Dar Reservefondszuschlag, ab züglich der Zinsen des Re servefonds 3. Die laufenden Verwaltungs- kosten, abzüglich der Verwal tungseinnahmen und der Ab findungen 5. Die Unfalluntersuchungs-, Schiedsgerichts- und Unfall- verhütungskosten 5. Die Ausfälle 6, Der Erneuerungsfonds . . . 7. Die Ergänz, des Betriebsfonds 2 757 146,15 84,39 224 986,17 6,89 144 333,03 4,42 128 997,54 10 330,76 750,00 406,48 3,95 0,32 0,03 Summe 3 266 950,13 100,00 Der Abschluß des Betriebsfonds ergibt 3 057 046,84 46, der des Reservefonds 5 207 560,88 Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Bessemerstahles. Am 18. Juli konnte der Bessemerstahl sein 50 jäh riges Jubiläum feiern; an diesem Tage war gerade ein halbes Jahrhundert verflossen, seit es dem be kannten schwedischen Eisenhüttenmann Goran Fre drik Göransson, der einen Teil der schwedischen Bessemerpatente erworben hatte, nach mühevoller Ar beit geglückt war, in seinem neuen Bessemerwerke zu Edske vollkommen einwandfreies Material herzu- stellen, daß sich sowohl zu Messern, Scheeren und Werkzeugen als auch zu Blechen verarbeiten ließ. 15 t von diesem Stahl schickte er an das Stahlwerk von Bessemer & Co. in Sheffield. Dies war somit der erste Triumpf, den das Bes semerverfahren zu verzeichnen hatte. O. V. Bücherschau. Preise, Dr.-Ing. F.: Vorkommen und Verbrei tung der Steinkohle. Mit 12 Textabbildungen. Stuttgart 1908, Ferdinand Enke. 1,60 .6. Das kleine Büchlein bringt in gedrängter Form eine Uebersicht über die geologische, stratigraphische und topographische Verbreitung der Steinkohle und soll dem Studierenden der geologischen Formations kunde eine Ergänzung zu dem ihm von Lehrbüchern der Geologie gebotenen Stoffe bieten. Dieser Zweck wird vom Verfasser unstreitig erreicht; er hat es verstanden, auf etwa 50 Seiten die geologischen usw. Hauplmomente der vorhandenen Steinkohlenlager unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands und Eng lands kurz zusammenzufassen und übersichtlich vor Augen zu führen. Es wäre sehr zu wünschen, wenn auch andere Kapitel der speziellen Geologie, z. B. die Eisenerzvorkommen in ähnlicher Weise behandelt würden. Gerade der angehende Eisenhüttenmann kann derartige kurze Zusammenfassungen sehr gut verwerten. Leider hat der Verfasser nicht überall die neueste Literatur benutzt. So ist das flötzführende Karbon im niederrheinisch - westfälischen Steinkohlenbecken bisher schon auf einer Fläche von rund 3000 qkm aufgeschlossen worden (statt 1900 bis 2000 qkm S. 21); ferner geht die Statistik der Steinkohlenerzeugung Rußlands doch schon über die Jahre 1893 bis 1898 (S. 42) hinaus! Bei einer zweiten Auflage wäre dies zu berücksichtigen. Oskar Simmersbach. Peters, Professor Dr. Franz, Dozent an der Kgl. Bergakademie zu Berlin. Thermoelemente und Thermosäulen. Ihre Herstellung und Anwendung (Monographien über angewandte Elektrochemie. XXX. Band.) Mit 192 Ab bildungen. Halle a. S. 1908, W. Knapp. 10 •K. Die Monographie über dieses begrenzte Spezial gebiet behandelt nach einer Uebersicht über die 4‘hermoströme die chemische Beschaffenheit des Elek trodenmaterials, die mechanische Gestaltung der Thermoelemente, ihre Zusammenstellung zu Säulen und die Anwendung von Thermoelementen und Thermo säulen. Der Zweck des Buches ist, eine umfassende Zusammenstellung der in Patent- und Zeitschriften vorhandenen Vorschläge zn geben und damit ein zu verlässiges Nachschlagebuch für Erfinder, Patentan wälte, Physiker usw. zu schaffen. Die Durchsicht zeigt, daß die vorliegende Monographie eich für den gedachten Zweck, d. h. als Nachschlagebuch, jeden falls ebenso bewähren wird wie die Elektrochemie von Peters. Was nun die Ansicht des Verfassers be trifft, nach der es „nicht ausgeschlossen ist, daß die Thermosäulen eine Quelle zur Erzeugung elektrischer Energie werden, mit der in der Praxis auch für großen Strombedarf gerechnet werden muß“, so wird diese Hoffnung, wie sich leicht beweisen läßt, für immer nur ein frommer Wunsch der Erfinder bleiben. B. Neumann. Haase, E.: Lötrohrpraktikum. Leipzig 1908, Erwin Nägele. Kart. 1,20 .6. Das vorliegende Büchlein bringt in ganz schlichter Weise die Beschreibung der wichtigsten Arbeiten mit dem Lötrohre. Irgendwelche Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Die Anweisungen sind in großer und sorgfältiger Ausführlichkeit gegeben und nehmen sich in ihrem zwanglosen Stile fast wie das Steno gramm einer im bequemen Laboratoriumstone ge gebenen mündlichen Anleitung aus, so daß sie sich wohl als Ersatz dafür eignen. Besonders scheint dem Berichterstatter das kleine Buch für Schüler emp fehlenswert, die ihr erwachendes Interesse für Chemie und Mineralogie durch erstes eigenes Handanlegen nützlich betätigen wollen. Die Anweisungen schließen sich an die Untersuchung einfacher, zweckmäßig ge wählter Mineralien an, wie Bleiglanz, Brauneisenerz, Roteisenerz, Gips, Cölestin, Schwerspat, Kalkspat, Ton, Zinkblende und einige gesteinsbildende Mine ralien. ' Den Schluß bilden einige zum Teil mehr systematische Uebersichten. w. Biltz. Gröl del, Paul, Bauingenieur: Die Praxis und Theorie des Eisenbetons. Berlin (NW. 21) 1908, Verlag der Tonindustrie-Zeitung, G. m. l>. H. Geb. 8 .%. Das Buch zerfällt in zwei ungefähr gleich große Hauptabschnitte: die Praxis und die Theorie des Eisenbetons. Der erste Teil enthält die geschichtliche Entwick lung sowie die Besprechung und Erläuterung der hauptsächlichsten Formen des Eisenbetonbaues nebst Anwendungsbeiepielen der einzelnen Bauformen. Im zweiten Teile sind die zur Ermittlung der Konstruktionsstärken erforderlichen Formeln und Be- rechnungsweisen auf der Grundlage der diesbezüg lichen preußischen ministeriellen Bestimmungen ent wickelt und zahlreiche praktische Beispiele durch gerechnet. Bei dem Umfange des Buches hätte m. E. auch das Berechnungsverfahren nach der sehr be liebten und praktischen Koeffizientenmethode, die nach der allgemeinen Form h=Koeff. V M bezw. fe = Koeff. V M für beliebige Materialbeanspruchungen