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1062 Stahl und Eisen. Verbessertem Herstellungsverfahren für Kokillen. 28. Jahrg. Nr. 30. Die Hauptmerkmale des Verfahrens bestehen in der Verwendung von zusammenklappbaren Kernspindeln und einer vervollkommneten Ab streifvorrichtung. Die Konstruktion dieser Kern spindeln ist aus der Abbildung 1 zu ersehen. Sie bestehen aus einem mittleren gußeisernen, hohlen Konus und vier durchbrochenen Guß platten, die auf der überstehenden Fußplatte des Konus ruhen und sich gegen ihn anlegen. Sie kommen nur durch die Längsrippen mit dem Konus in Berührung, wie deutlich aus der Abbil dung ersichtlich, so daß ein schmaler Luftspalt zwischen den Platten und dem Konus gelassen fernung der Kernbüchse wird der Kern ge schwärzt und im Kernofen getrocknet. Ein fertiger Kern ist auf Abbildung 1 im Vorder grund wiedergegeben. Eine besondere Eigenart des Verfahrens besteht in der Bestreichung der Spindel mit Lehm an Stelle des üblichen Mehl breies, was eine wesentliche Ersparnis bedeutet. Der Kasten wird in der üblichen Weise aufge stampft und ebenfalls gründlich getrocknet. Die zusammengebaute Form zeigt Abbildung 2. Als Material für die Kokillen dient Roheisen, und ist die Lackawanna Steel Company in be vorzugter Lage, da sie das beste fallende Eisen Abbildung 1. Kernspindeln und fertiger Kern für Kokillen. ist. Die Platten werden durch eiserne Bänder zusammengehalten. Wenn sie sich in ihrer richtigen Lage befinden, so berühren sich ihre Längskanten nicht, sondern lassen auf die ganze Kernlänge eine Lücke, um die gründliche Luft abführung in den Ecken der Form zu ermög lichen und das Zusammenklappen beim Ent fernen der Kernspindel zu erleichtern. Bei den neuesten Anlagen sind die Kernspindeln und der Boden der Form fest verbunden und werden niemals wieder voneinander gelöst. Dies sichert ein vollkommenes Zentrieren des Kernes und verhindert ungleiche Materialstärken in den Ko killenwandungen. Die zusammengebaute Spindel wird in die Formgrube gesetzt, mit einem guten Lehmstrich versehen und mit der Kernbüchse umgeben; dann wird der Kern aufgestampft. Nach Ent- von jedem ihrer sieben Hochöfen verwenden kann. Um das Eisen dem unteren Teile der Pfanne entnehmen zu können, werden Ausguß und Stopfen, wie beim Stahlguß üblich, (Abbil dung 2) angewendet. Auf diese Weise kommt nur das beste Eisen in die Form, verunreini gende Ausscheidungen sind ausgeschlossen, was wesentlich zur Güte des Erzeugnisses bei- trägt. Sobald das Gußstück hinreichend erstarrt ist, wird die Spindel mittels der Abstreif-, zu gleich Ausdrück-Vorrichtung entfernt, deren Wirkungsweise aus Abbildung 3 zu erkennen ist. Die Haken greifen unter den Oberrand des Formkastens, durch das Aufwärtsziehen des Kranes wird ein Niederdrücken der Spindel in folge der Hebelwirkung der Arme bewirkt. Der Kasten mit Inhalt wird angehoben, während