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daten der Maschine, wie Abbildung 2 zeigt. Die Rückseite der Karte enthält eine Liste der Reserveteile. Der Hauptkarte folgen die Neben karten, welche am Kopfe eine kurze Bezeich nung der Maschine tragen und im übrigen unter Angabe des Datums zur Aufnahme kurzer No tizen über alle wesentlichen Reparaturen, Fehler, Revisionen usw. dienen. Da die Verzeichnisse umgeklappt oder die Farbe durch eine auf geschobene Hülse verdeckt. Selbstverständlich muß für sofortige Beseitigung der durch die Revision aufgedeckten Mängel gesorgt werden. Zeigt es sich bei der Revision, daß der Zustand der Maschine eine frühere Wiederholung der genauen Untersuchung erheischt, als im Turnus vorgesehen war, so gibt man der Karte einen auf Karten geschrieben und in Kasten gesammelt werden, kann man leicht jeder Gruppe ohne Beeinträchtigung der Ueber- sichtlichkeit Karten für neue Maschinen beifügen. Nach Fertigstellung der Karten Verzeichnisse, welche die Grundlage für eine systema tische Ueberwachung darstel len, ist man imstande, dem Charakter und dem Anstren gungsgrade der einzelnen Ma schinen entsprechend im regel mäßigen Wechsel eine ein gehende Revision der Maschi nen vorzunehmen, ehe dieselben betriebsstörende Schäden erlei den und zur Reparatur zwingen. Durch gewissenhaft ausgeführte Revisionen wird man mit ge ringer Mülie und wenig Kosten Mängel beseitigen, die vernachlässigt schwere geldliche Opfer fordern. Es ist lediglich eine Erfahrungssache, wie oft die Revisionen wiederholt werden müssen; eine feste Norm kann man dafür nicht auf stellen. Im allgemeinen genügt z. B. für einen Kran eine jährliche Revision, während eine Dampfmaschine deren wenigstens zwei bis drei verlangt, unter Umständen mehr, je nach ihrer Größe und Bedeutung. Dementsprechend erhält jede Hauptkarte an ihrem oberen Rande eine verschiebbare Klammer, „Reiter“ genannt, an derjenigen Zeitmarkierung, zu der die Revision stattfinden soll. Um die nebeneinander liegenden Wochen besser unterscheiden zu können, ver wendet man Reiter von etwa zehn verschiedenen Farben. Auf diese Weise kann man die Re visionen über ein ganzes Jahr verteilen, ohne Gefahr zu laufen, daß eine Maschine vergessen Würde. Nach erfolgter Revision wird der Reiter Jf.af.352. Abbildung 2. Hauptkarte. weiteren Reiter an der gewünschten Stelle in entsprechender Farbe. Durch solche regelmäßige Untersuchungen ist man in der Lage, Betriebs störungen auf ein Mindestmaß zurückzuführen. Gelegentlich der Revision sind auch die Reserve teile auf ihre Zahl und Beschaffenheit zu prüfen. Die sorgfältige Handhabung dieser Verzeich nisse wird reiche Früchte tragen. Sie geben Aufschluß über die Pflege, die die Maschinisten ihren Maschinen angedeihen lassen, und über die Güte der Arbeit des Lieferanten. Man kann dieses Bild vervollständigen, wenn man die jähr lichen Reparaturkosten unter einer Kommissions nummer sammelt und auf einer besonderen Karte aufzeichnet. Alle diese Resultate werden bei Neuanschaffungen wertvolles Material liefern und vor minderwertigen Fabrikaten schützen. Ferner ist der Umstand nicht zu unterschätzen, daß man sich jederzeit unabhängig vom Personal über eine Maschine unterrichten kann. Inoxydation des Eisens.* Von Zivilingenieur G. Weigelin in Stuttgart. I n meiner Abhandlung „Der Inoxydationsofen" ** - habe ich darauf hingewiesen, daß dieser Ofen in seiner ursprünglichen Form noch unvoll kommen entwickelt war, und zugleich die Mittel * Vortrag, gehalten im Württemberg. Bezirks- Verein Deutscher Ingenieure. ** „Stahl und Eisen“ 1904 Nr. 24 S. 1443. gezeigt, durch welche er verbessert werden kann. Da das ganze Inoxydationsverfahren wenig be kannt ist, so dürfte es nicht unnötig sein, im Nachstehenden weitere Mitteilungen über diesen Gegenstand folgen zu lassen. Ich erinnere kurz daran, daß durch das Inoxydationsverfahren das Gußeisen sowohl als das Schmiedeisen ohne