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30. Oktober 1907. Eisenerzvorkommen in den Gemeinden Jukkasjärvi und Gellivare. Stahl und Eisen. 1573 Landeshauptmann 16 „ 60,92 » 69,45 „ Ee 2,30 „ 0,047 » P Professor ... 16 „ 66,13 „ 69,90 „ Fe 1,03 » 0,022 » P Da der Phosphorgehalt, wie gesagt, ein äußerst wechselnder ist und die verschiedenen Erzquantitäten sehr häutig ein gleichartiges Aus sehen zeigen, so kann man sie nicht durch Scheidung oder Sortieren von einander trennen. Um die gewünschte Erzqualität zu erhalten, geht man daher so zu Werke, daß man in dem Maße, wie der Abbau fortschreitet, Phosphorbestim mungen in großer Zahl ausführt und die Er gebnisse dieser Analysen in eine Karte einträgt, welche den fraglichen Arbeitsplatz umfaßt. Durch Verbinden der Punkte von gleichem Phosphorgehalt erhält man Kurven, welche die Größe des Phosphorgehaltes innerhalb des be treffenden Gebietes anzeigen. Mit Rücksicht hierauf leitet man den Abbau so, daß durch Losbrechen verschiedener Mengen Erzes mit einem gewissen Phosphorgehalt und durch Mengen derselben in bestimmtem Verhältnis der ge wünschte Durchschnittsgehalt an Phosphor er zielt wird. Was die Erstreckung der Erzvorkommen von Kiirunavaara betrifft, so ist dieselbe zum größten Teil genau bekannt, da das Erz fast auf dem ganzen Bergrücken zutage tritt. Es bildet eine langgestreckte, in ihrer Mächtigkeit wechselnde stockförmige Masse mit dem gene rellen Streichen in NNO-SSW-Richtung und ver schiedenem Einfallen gegen Osten. Da die Frage nach den Erzvorräten in Kiirunavaara namentlich in den letzten Jahren Gegenstand lebhafter Meinungsäußerungen ge wesen ist, wobei sich verschiedene Ansichten geltend gemacht haben, hat Petersson die Ergebnisse der bisher ausgeführten Untersuchungsarbeiten zu sammengestellt. Aus dieser Zusammenstellung, die zum großen Teile auf Angaben beruht, welche H j. L u n d b o h m zur Verfügung gestellt hatte, geht hervor, daß das Beobachtungs material innerhalb gewisser Teile ungeachtet der zahlreichen und umfassenden Schürfarbeiten noch ganz unvollständig ist. Es ist klar, daß ein so weit ausgedehntes Vorkommen wie das vorliegende außerordentlich weitläufige und zeit raubende Untersuchungsarbeiten erfordern würde, um gründlich erforscht zu werden, namentlich deshalb, weil die Ansichten der Geologen über die Bildungsweise der Erzlager sehr weit aus einander gehen.* Immerhin kann man aus dem vorliegenden Material schon mehrere wichtige Schlüsse ziehen. * Im Hinblick auf den kürzlich in dieser Zeit schrift erschienenen Artikel von Dr. O. Stutzer über die Entstehung der lappländischen Eisenerzlagerstätteu („Stahl und Eisen“ 1907 Nr. 37 S. 1322) wollen wir von einer Wiedergabe des geologischen Teiles der Abhandlung von Petersson hier Abstand nehmen. Was die Erstreckung der Erze nach der Tiefe zu betrifft, so haben die umfassenden magnetischen Untersuchungen und die darauf begründeten Berechnungen, welche in den Jahren 1900 bis 1906 an Ort und Stelle von Dr. V. Carl- heim-Gyllensköld ausgeführt worden sind, ge zeigt, daß man mit Sicherheit eine Erstreckung der Erzmassen bis tief unter das Niveau des Luossajärvi-Sees annehmen kann. Durch Tief bohrungen wurden folgende Zahlen ermittelt: Bohrloch Hangen des (H) Liegen des (L) des Erzes m Tiefe, bei welcher das Erz unter ( —) oder über (4-) dem Luossajärvi-See angetroffen wurde ni Professor 1 l H L 165 228 + + 72 9 Kunigunde . H 307 70 Volter . H 220 15 Hjalmar H 207 28 Staatsrat II . 1 l H L 105 190 132 47 Stoll 160 III L 178 59 Stoll 160 II L 207 30 Bismarck H 300 63 Stoll 160 I . L 200 + 37 Brynolf . { H L 237 350 0 113 W achtmeister 180 l H L 205 345 + 32 108 v 1 H 184 + 53 n l L 255 18 190 1 H 195 + 42 » 1 L 252 15 I H 230 + 7 n l L 320 83 Max . . H 385 148 Kiirunavaara 70 . H 440 203 Wie man aus vorstehender Zusammenstellung sieht, hat man sowohl im nördlichen als auch im südlichen Teil des Feldes Erze in Horizonten, die unter dem Spiegel des Luossajärvi-Sees liegen, gefunden. Die größte Tiefe unter der Oberfläche jenes Sees, welche bisher in den be bauten Feldesteilen untersucht worden ist, war 222 m. Aus den bisher gemachten Angaben geht hervor, daß, mit Außerachtlassung der von Erde bedeckten Teile des Vorkommens nördlich und südlich vom Erzberge, die zutage aus gehende zuverlässig ermittelte Erzfläche rund 286 000 qm beträgt. Hierzu kommt noch ein großes Areal, in welchem Eisenerze zum Teil durch magnetische Messungen nachgewiesen und durch Diamantbohrungen festgestellt sind. Zur Beurteilung der Erzvorräte ist es notwendig, das spezifische Gewicht des Erzes zu kennen; dasselbe wurde von Lundbohin im Jahre 1897 im Durchschnitt zu 4,5 angegeben. Dem gemäß entspricht jedem Meter Absenkung bei der oben genannten Fläche eine Menge von 1 287 000 t, welche Menge natürlicherweise etwas geringer wird in dem Maße, wie die Erzfläche infolge ihrer Verschmälerung nach der Tiefe zu