D mitrij Kitajenko gehört zu den großen Dirigenten persönlichkeiten unserer Zeit. Er wurde in Lenin grad geboren und studierte Musik an so berühm ten Ausbildungsstätten wie die Glinka Musikschule und die Konservatorien von Leningrad und Moskau. Insbesondere der Unterricht bei Frau Prof. E. Kudriavtseva (1958 - 1963) war prägend für seinen Lebensweg. Nach erfolreichem Stu dienabschluß folgten weiterführende Studien in Moskau bei Prof. LGinzburg, später in Wien bei den Professoren H. Swarowski und K. Oesterreicher, die er mit Auszeichnung abschloß. 1969 gewann Dmitrij Kitajenko den ersten internationalen Herbert-von-Karajan-Wettbewerb in Berlin. Ein wichtiges Ereignis am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn war die Zusammenarbeit mit Walter Felsenstein. Die gemeinsame Produktion von Bizets »Carmen« gilt als Meilenstein in der Operngeschichte. Schließlich wurde Dmitrij Kitajenko, erst 29jährig, Chefdirigent am Moskau Operntheater. Anfangs der 1970er Jahre dirigierte Dmitrij Kitajenko sehr erfolgreich Opern - in Moskau und in Zentren wie Wien, München oder Brüssel -, gleichzeitig aber auch Konzerte - in seiner Heimat und im Ausland. Ein Wiener Kritiker schrieb über ihn, daß »sein Umgang mit dem Orchester sehr einfach und freundlich war. Er läßt die Musiker frei atmen und spie len, und er beschränkt seine dirigentischen Anweisungen auf ein Minimum, um den gewünschten Effekt zu erzielen.« Er dirigierte die besten Orchester der Welt, so die Philharmoni ker aus Wien und Berlin, das Leipziger Gewandhausorchester, die Prager Philharmonie und das Philadelphia Orchestra. Amerikanische Zeitungen schrieben begeistert über den großartigen Eindruck, den der russische Dirigent hinterließ. Sie nannten ihn einen »der stärksten und vornehmsten Mu siker, der in jüngster Zeit Philadelphia besucht hat, ein Mann von verblüffender Individualität«. 1976 übernahm Dmitrij Kitajenko die Chefdirigentenposition des Moskauer Philharmonischen Orchesters. In den 14 Jahren unter seiner Leitung etablierte sich das Orchester zu einem der besten der Welt. Mit ihm trat er in den wichtigsten Mu sikzentren Europas, den USA und Japans auf, einschließlich so prestigeträchtiger Musikfestivals wie in Salzburg, Edin burgh oder Schleswig-Holstein. 1990 ging Dmitrij Kitajenko in den Westen und übernahm Chefdirigentenpositionen beim Radio-Sinfonieorchester in Frankfurt (1990 - 1996) und im norwegischen Bergen (1990 12