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Weisage zum Grzgeß. IslkssreMd Dienstag, den 21. Oktober Nr. 245. 1S13. len en. ^vl Liv Gew.- Ochsen! Bullen: »rn. Kälveit vi» Kälber! Schafe: Schweins' öp 2 Heitnat - Musenin Ncnstädtel, Gartenstraße Nr. 22» Geöffnet: SonMag» 11—4 Uhr. — ——7^ 8!« siToZrLLL LrkMMcd del 6er Oasanstnlt unä in all«, Vessvrea lnttnllst1ons8s»c1i4ii«n in le Zer« und nen llen »nr. 'sen. 78 7S-7?? 75 50 4» 40 Är Uets ^n- mit- 0n Bezirksa«ssch»stsiy«ttg der KSniglichen NmtShauptmanuschast Zwickau am 17. Oktober 1913. . ur rten daß ibr. ück) » » l.08 ro. !3. er lhk )vm Gew. rk so 8«^90 86 80-84 50-75 ») vollfletschige höchsten TchlächtwerteS ' d) vollfleischige jüngere o) nläßig genährte jüngere und gut genährte ältere ä) gering genährte Kalben und KM d) vollfletschige, auSgemästet« Kühe höchsten SchlachtwerteS bi» zu 7 Jahren v) ältere ausgemästete Kühe Und güt ent wickelte jüngere Kühe und Kalben ä) gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben . - . v) mäßig und gering genährte Kühe und . gering genährte Kalben Gering gebahrtes Jungvieh im Alket von 3 Monaten btS zu einem Iahte »1 Doppellender W beste Mask und Saugkälber , , v) mittlere Mäst-und gute Saugkälber ä) atringi Kälber ' ») Mastläininit und jüngere Masthannnet dj ältere Masthammel «) mäßig genährte Hammel und Schafs äl Böcke' vollfleischi der feineren Rassen w deren Kreuzgn. tm Alter bis zu 1'/, Jahre» d) Fettschweine o) fleischige ä) gering entwickelte o) vollfleischige, auSgetnSstete höchsten , Schlachtwertes bis zu 6 Jahren d) junge fleischige, Nicht auSgemästew — ' ältere ausgemästete v) mäßig genährt, junge — gut genährte ältere , wie sie ein so häufiger und zwangloser Verkehr, wle der unsrtae es war, erfordert. Zu Mine Altmann ging ich nicht sehr häufig. Sie fragte mich natürlich über mein Leben, meine Tages« einteilung au» — sie war ärgerlich, daß ich „nicht- ReesleS mehr lernte", daß ich nicht für mich allein fortstudlerte, — daß ich so viel mit der „Rasselbande" zusammen war pnd nicht in Ausdrücken de» Abscheu» davon sprach, sondern unumwunden zugab, daß ich zu« weiten Spaß daran hatte. Wie ich e» hätte anfängen sollen, ein anderes Leben zu Hause zu führen, ohne in offene Auflehnung gegen meinen Vater und dessen zweite Frau zu geraten — da» freilich konnte mir meine Getreue auch nicht sagen — ebensowenig wie ich, die ich nicht über eine einzige Stunde meiner Zeit eigenmächtig verfügen konnte, mir eine feste Tageseinteilung und Muße zu ein gehenden Studien verschaffen sollte. — Immer gemaßregelt zu werden, war mir nicht angenehm, — so ging ich denn nur selten in da» kleine Häuschen 8er Plättfrau- der sorgenvolle Blick in Mine Altmann» Augen und ihr viele» Fragen und Kritteln war mir unbequem. So war der Sommer gegangen — der Herbst ge kommen — ein schwüler, wunderlicher Herbst mit frühem Blätterfall und sehr warmer Luft. Nicht» Stählende», Erfrischendes lag darin, im Gegenteil, e» war eine seltsam erschlaffende Atmosphäre, die dennoch heimlich das Blut aufwühlte und unruhige Nächte schuf. An einem dieser Tage hatte ich in der Stadt «ine Begegnung, die mich sehr erregte. Ich hatte eine Ver abredung mit Bella in der uns bekannten Konditorei, und auf dem Wege dorthin traf ich bei einer Straßenbieguya meine Freundin Ursula Fischer mit ihren Eltern. Ich hatte sie in all' der Zeit wohl einmal von weitem flüchtig gesehen — jetzt standen wir Äug' in Auge, und Ursula mochte bei diesem so unerwarteten Zusammentreffen ihrer Eltern Verbot und Verhaltungsmaßregeln vergessen haben . . . genug, sie streckte mir impulsiv die Hand entgegen, ihr kleines, gelblich blasses Gesicht wurde rot, p»d sie fragte, ganz wie früher, mit ihrer lieben, warmen Stimme: „Ach, Adi — liebste Adi, — wie geht e» dir?" Aber ich hatte nicht vergessen — ich erinnerte mich — tat dies angesichts der verlegenen, ja bestürzten Minen von Ursulas Eltern ..... so zog ich meine Hand aus der meiner ehemaligen Freundin und sagte, während mir Tränen de» Schmerzes und de» Zorne» sn die Augen stiegen: „Was geht dich da» jetzt noch an 9" und damit ging ich weiter. Aber mein Herz ging nicht weiter mit Siir. D«s blieb bei Ursula zurück — bei der kleinen, lieben, schüch ternen Ursula, die ich immer dirigiert und protegiert hatte, was sie m<t Wonne duldete, — bet Ursula, die Kranken pflegerin werden wollte und jetzt schon wie ein Nönnchen auSjah — die immer noch ihre staunenden Kinderaugen hatte — diese Augen, die eben noch so erschrocken, so traurig in die meinen geblickt.... Und traurig hatte auch Ursulas Vater auSgesehen und bekümmert die Mut ter, — ich hatte e» mit einem letzten raschen Blick gut genug wahrgenommen. Staatsanwalt Fischers Hau» — und da» unsrige! — Staatsanwalt Fischers Ehe — und die meines Vaters! — Ursulas Verkehr — und der meine! — Dazu fand ich ein paar Stunden später in meinem Zimmer einen Brief vor — er kam auS Berlin und war von einer meiner Genossinnen aus der Theater schule. Sie war Neben mir wohl die begabteste von uns allen gewesen — einige Jahre älter als ich, nicht schön, aber ein interessante» Gesicht und ein ernstes, ztelbewußter Wesen, gehoben und getragen von echter Kunstbegeisterung. Sie hatte mir noch nie geschrieben, war sehr eifrig beim Studium, sollte bald auftreten und war ziemlich zurückhaltend gegen ihre Gefährtinnen ge wesen. Jetzt schrieb sie mir, e» habe sich ein ganz günstiges Engagement für sie an einem größeren Provinztheattr ge funden, und «he sie von Berlin scheide, müsse sie sich noch einmal zu mir aussprechen, — e» lasse ihr keine Ruhe- — sie müsse erfahren, wa» aus mir werde! Ob ich denn auch wirklich wüßtet welch' ein viel- versprechendes Talent ich sei? Ob ich e» auch gemerkt hätte, niit welche« Bewunderung — bet manchen sei e» ja Neid gewesen! — die Mitschülerinnen zu mir auf gesehen Hütten! Ob ich es erfahren hätte, daß der „Mei ster" heute noch den Kunstnovtzen von Adelheid Roland spräche? Da» sei eine echte Künstlernatur gewesen — eine starke Individualität, die aber dennoch verstanden habe, sich Zügel anzulegen — die wir un» alle zum Bei spiel nehmen könnten, wa» Lerneifer und Selbstzucht be treffe, — der er das beste LoS prophezeie und wünsche, falls ihre Verhältnisse es ihr gestatteten, weiter zu stu dieren, und an deren Laufbahn er, der Meister, jeder zeit bas lebhafteste Interesse nehmen werde. — (Fortsetzung folgt.) Vorsitzender: Hr. Amtshauptmann Or. Jani. Genehmigt, bedingungsweise g«, nehmigt oder zur Ge n e h m i g u n g emp foh' wurden die Abtrennungen von den Grundstücken Blatt SH de» Grundbuches für Oberplanitz und Blatt 14 dtt Grundbuche» für Schis del, das OrtSgesetz, di« Fest- stellung der Baufluchtlinie bei Bauten an der Dorfstraße in F r t e* t ch s g r ü n, das allgemeine O isgesetz für die Landgemeinde Hartmannsdorf n Werdau, die FeuerlöschverbandSsatzungrn Reuth, Ruppert»« gr ü n und Voigtsgrün, der III. Nachtrag zur Feuerlöschordnung für L a n gen bernSd 0 r f, di« Gesuche Weller» in H a a r a um Erlaubnis zur Erricht ung einer Groß- und Klelnviehschlächterei-Anlage, Stobelt» in S t e i n p l e i» und Hölzels in Cuner-dorf zur Errichtung einer Kletnviehschlächterei-Anlage, Lofing» au» Mylau um Erlaubnis zum Fortbetrieb des Hari, «Hauer Gasthofes, Tautenhahn» in Wilkau um Er laubnis zum Jortbetriebe de» Restaurants ^Schweizerhau»" in Culitzsch, der verw. Otto in Wiesenburg um Ausdehnung der Schankkonzession auf ei» Erdgeschoß- zimmer ihre- Gasthofe», Hallbauers aus Zwickau um Er laubnis zum Welterbetriebe der Krieger'scheu Schankwirt- schäft in O b e «Planitz, sowie die Ausbeztrkung von Flurstücken au» dem GutSbezirke Car«Haus« und Einbezirkung in den Gemeindebeztrk Neukirchen. MetchSner in EberSbrunn wurde di« Erlaubnis znm Ausspannen und Krippensetzen in AnSflcht gestellt. Die Rechnung der Richard Schelker-SttftuNH in Oberer initz für 1912 wurde unter Vorbehält richtig gesprochen und dem Vorschläge zur Berechnung 'der Ort»» preise kür die Ang«stelltettverstcherung M stimmt. Hinsichtlich dtr Gesuch« Meyet» in RN Nm Um EtlaubNt» zur Abhaltung von jährlich 4 KoNzetteN Mit darauffolgendem öffentlichen TäNz und Schuberts in Ober Planitz um Erlaubnis zür WirderaüfNahstie det Gewerbebetriebe» als Rechtskonsulent sprach sich btt Bet zirtsäu-schüß gegen die Genehmigung UUS. Zwei Ge» meindeanlagen-Rekurse wurden zu« nochmaligen Entschei dung an den Gemeinderat zurückvermesttr. Fittitt wE über M der Hebamme Seidemann in OveIarüNVLtt zü gewährende MiMstMtdMmen uNV über ErWuM bei Dispositionsfonds btt Aufstellung de- neuen HaMaWW für da» Be-itks.W^Zatzo^,.sowje über Mehrere MB» ztrttheiM in Wies«« betreffendeAngelegeüheireÜ MfHkUß gefaßt. ' Städtischer Schlacht- «ad Biehhof za Ane (GSMG.A Bericht über den Marktverkehr am SO. Oktbr. 191L. ' Auftrieb: Ochsen —. Bullen 2, Kühe und Kalben 7S, Kälber Sih — . Schafe Kl, Schweine 218., . Adelheid Rolands Schicksal. Roman von M. Bernhard. (Nachdruck verboten.) (57. Fortsetzung.) Auch Bella erwies sich zuweilen liebenswürdig, ja selbst zärtlich gegen mich, wenn ihr gerade di« Laune danach stand. Sie konnte unerwartet de Treppe herauf- stürzen, wle ein Wirbelsturm in mein Z mmer etnbrechen und über mich herfallen. Jetzt wünschte sie, schleu nigst mit wir auszufahren, und ich hatte mich in zehn Minuten umzuziehen — „fix, fix, — fällt, was fällt!" — jetzt wieder fiel es ihr ein, Toilettenrevision bet mir zu halten, Schränke und Kommodenfächer auf- zureißen, alle-, was diese an Inhalt Hergaben, über- und durcheinanderzuwerfen auszusondern, zu prü fen, zu looen oder zu verurteilen. Dann wieder tonnte sie ein paar Stunde« bet mir sitzen und mich heraus putzen wie eine Puppe. Ich mußte mich, was mir immer, und immer wieder peinlich war, vor ihren Augen aus- und ankleiden, mußte mir von ihr oder von Jeanette das Haar bald so, bald so arrangieren lassen, denn in mein volle», weiches und duftige» Schwarzhaar zeigte sie sich ganz vernarrt. Immer von neuem betonte sie eS, ich hätte keine Ahnung da von, wie ich überhaupt aussähe, ich verstände nicht die Spur davon, mich zur Geltung zu bringen und mit meinen „Mitteln zu wirken", ... ich sei und bleibe in der Beziehung ein unverbesserliches dumme» Bäh- Lamm! Lachen konnte sie wie ein Kobold, wenn ich mich vor ihr schämte, wenn ich hinter den Wandschirm trat beim Umkleiden oder meine nackten Arme und Schultern vor ihr versteckte. Ein paarmal hatte sie mich bei derartigen Totlettenszenen stürmisch geküßt und meine feinen, schlanken Glieder, meine weiße, weiche Haut gepriesen .... das war mir schrecklich unangenehm ge wesen, und ich war fortan auf meiner Hut, damit sich die» nicht etwa wiederhole. Oft aber, wenn wir abends in animierter Gesellschaft beisammen waren, kam eine seit- same wilde Stimmung über mich: ich wollte mich amüsierren, wollte mein Leben genießen, wollte nicht beständig in Meinem Innern tadeln und kritteln an den Mensche«, aus denen meine Umgebung bestand! Sie nehmen, wie sie waren, — das Beste aus ihnen machen — mich ihnen Unpassen — so sein, wie sie waren . . . . das kam dann wie ein Rausch Über mich, und wenn ich so war, dann gefiel ich Bella- dann behauptete sie, mich sehr zu lieben und meine beste Freundin zu sein. — Jetzt weiß ich, daß ich in solchen Stunden die ersten Schritte nach jenem Abgrund tat, den ich immer noch mehr ahnte als kannte . . . . damals aber verschloß ich mich dieser Einsicht, und es war mir nur peinlich, daß, wenn ich zü später Nachtstunde auf mein einsames Zimmer kam, meiner Mutter schönes, großes Bild, da» man mir auf meine Bitte heraufgegeben hatte, von der Wand zu mir niedersah mit ernsten, schöne« Augen und zu fragen schien: „Woher kommst du? Mit wem warst du? Kannst du mir ins Gesicht sehen und e» mir sagen?" Nein — ich konnte nicht — und hastig löschte ich -aS Licht und tappte mich im Finstern zurecht, um die» Bild, um dieses Bildes Augen nicht zu sehen! — Kamen dann die stillen Tage, an denen niemand sich um mich bekümmerte, dann schämte ich mich wohl und trat vor das Bild hin und sah zu ihm auf, bt» heiße Reueträne« meinen Blick trübten, — ich faßte güte Vorsätze und haßte die Sünde und das Laster... um wenige Tage später mich verwundert zu fragen: „Aber ist «S denn Sünde? Ist es denn Laster? Sicher, sicher — eS ist nur Daseinsgenuß und überschäumende Lebenslust .... meinethalben auch etwa» Leichtsinn dabei aber Sünde kann es nicht sein!" — Schon fing mein Blick an getrübt zu werden, mei« Nnterscheidungs vermögen begann zu schwanken, — — ich fand Belladonna oft „amüsant" und „gut zU leiden" — und ganz entschieden war sie gutmütige wenn auch natürlich launenhaft und maßlos verwöhnt und eigen willig . . , nun ja, eben... die Menschen, die sie der artig vergötterten, hatten sie dazu gemacht. — „Hanni" war ost halbe Tage bet uns- er schien nicht» auf der Welt zu tun zu haben und tollte wie ein gutgelaunter Affe im ganzen Hause herum. Er war mir im ganzen immer noch zuwider, aber oft mußte ich doch über ihn lachen. Er hielt sich auch stets fern von mir, nannte mich nie anders, als „Prinzessin" und spielte den Unterwürfigen oder da» treue Hündchen, das vor der gestrengen Herrin Kunststücks und „bitte bitte" macht. Herr Klausinger war Bellas „Haussklave" geworden, er machte sich ihr sehr nützlich, war unermüd lich tm Arrangieren von Partien und fidelen Abenden and hatte für mich nur jene gemütliche Höflichkeit übrig, Die Preise verstehen sich bet Rindern fKrKOKz Schlachtgewicht, bet Kälbern und Schafen für 50 Ice Lebendgewicht und v« Schweinen für öd kz Lebendgewicht mit 20°/, Tara PL Stück. Geschäftsgang: .in allen Gattungen »üttcl. CialN-ör?" <1.1. b"""