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In dem Konkursverfahren über den Nachlaß de» Konditor» Friedrich Wilhelm Ziegner in Schneeberg wird zur Abnahme der Schlußrechnung de» Ver walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen da- Schlußverßeichni» der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 17. November ISIS, vormittag- ^,13 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Schneeberg bestimmt. Schneeberg, de« 17. Oktober 191A Königliches Amtsgericht. Mittwoch, den SS. Oktober ISIS, nachm. S Uhr sollen in Lößnitz I gem. Wand, 1 halbfert. Burg au» Gips, 1 Nähtisch, 2 Stühle, 1 Gitarre- 1 Spiegel und 2 Vogelbauer gegen sofortige Barzahlung versteigert werden, Gammelort der Biete»; Restaurant -Reue Schänke." Lößnitz, den 18. Oktober 1913, Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts. Mittwoch, de« SS. Oktober ISIS, vormittags LS Uhr sollst «n gerichtlichen Versteigerung-raume > < - L Paar Schneeschuhe versteigert werden. . Der Gerichtsvollzieher d. Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, d. 18. Oktbr. ISIS. Mittwoch, den SS. Oktober »SIS, vormittag- 11 Uhr solle« in Mittweida 3 Schweine versteigert werden. , Sammelort der Bieter: Gasthof zuM „golvnen Hahn" itt Mittweida. Der Gerichtsvollzieher b. Kgl. Amtsgerichts Schwarzenberg, d. 18. Oktbr. 1918. - ! -! -7 — Milt» Die Auszahlung der Quartier« «nd Fonragegelber fät die Einquartierungen am 29. August und 26. September 1913 findet gegen Rückgabe der Quartierkarten Mittwoch, de« SS. Oktober LSI» nachm. Sok »—2 Uh» in unserer Ratskanzlei, Stadthaus, Zimmer 13, statt. Der Rat der Stadt. Die Jahrhundertfeier. Der große Gedenktag an die Erhebung und Befreiung unseres Vaterlande» von fremdeM.Hoche, an die gewaltigen Taten unserer Vorfahren ist vor Wer. Verrauscht ist der Jubel, der sich an diesem Sonnabend und Sonntag, mächtigem Meeresbrausen gleich- durch Alldeutschland von Ort zu Ortfortpflanzte und nicht zuletzt in unserem Erz« gebirge einen kräftigen Widerhall fand. Verrauscht sind die glänzenden Festlichkeiten in Leip» zig aus Anlaß der Weihe de» Völkerschlachtdenkmals. Aber nicht verrauscht ist und nicht verrauschen wird die Erinnerung an den Juveltag, dessen Verlauf den Beweis erbracht hat, daß die heutige Generation sich trotz aller vaterlandülosen Gegenströmungen Verständnis für die bedeut« samen Momente der vaterländischen Geschichte, Verständnis für die Heldentaten unserer Vorfahren und mit diesem Verständnis Liebe und Treue zum großen deutschen Vater lande bewahrt hat. Wir haben bereit» im Depeschenteil der Sonnabend nummer über die Weihe des auf der Marienhöhe bei Leipzig geschaffenen mächtige» Schlachtendenkmal» berichtet und die Wetherede des Hrn. Kammerrat Thieme sowie die darauf folgende Ansprache Sr. Majestät de» König» mit geteilt. Mit dem Choral „Nun danket alle Gott", den einst die siegreiche Armee der Verbündeten auf dem Schlacht felde bei Leipzig sang, endete die Weihefeier. Unter Heilrufen nahten nun die Eilboten und über reichten ihre Urkunden. Stramme Turnergestalten in weißer Tracht überbrachten den Monarchen die Kundgebungen au» allen Teilen des Reichs, zwei vom Grafen Zeppelin unter schrieben. Doch auch die Deutschen im Auslande, u. a. in Amerika, hatten ihre Grüße gesandt, und selbst von Au stralien her war eine Meldung gekommen. Der König nahm die Meldungen mit liebenswürdigem Danke entgegen und unterhielt sich lange mit den Herren, besonders mit dem Turnvater Goetz. Der Zugder Fürsten in das Innere des Denkmals, der sodann erfolgte, war vielleicht der wuchtigste Eindruck der Feier, die sich schnell und exakt abgespielt hatte. Dis Fahnen der alten Soldaten grüßten von den Quadern herab den obersten Kriegsherrn, als dessen Fuß die Kuppelhalle betrat. Da donnerten auch die Schlünde der Kanonen ihren Gruß. Wieder wie vor hundert Jahren erdröhnte da» Leipziger Schlachtfeld, aber nicht Tod und Rache brüllten sie, sondern Dank, tausendfachen D a n k für die Einheit, die Größe, die Herrlichkeit des Deutschen Reichs. Nach etnstündigem Verweilen tm Denkmal wurde die Spitze des Fürstenzugs in der Brüstung der Galerie sichtbar. Der Eindruck, den da» Innere de» Denkmals auf den K a is er gemacht hat spiegelt sich in Aeußerunge« wieder, die der Kaiser zu Hrn, Kammerrat Clemens Thieme getan hat, der tm I' lern des Denkmal» die Führung der Fürsten übernommen hatte. Al» der Kaiser die Krypta betrat, war er sichtlich überrascht, wie alle die Herrschaften, die Fürsten und ihrs Begleiter, die ja zumeist zum ersten Male diesen Anblick genossen. Au» den Mienen des Monarchen war ein freudig,- Erstaunen zu lesen ob de» ganz ungewöhnlichen Bilde», da» sich ihm hier bot. Al» nun in diesem stimmungsvollen Halbdunkel von dem oberste« Rundaang» hep KWpel herab von «»sichtbaren Sängern d« achtstimmge Grävuale von Grell erklang, stand der Kaiser ganz im Banne de» Gesänge». Nachdem er lange den Tonwellen gelauscht hatte, wandte er sich an Hrn. Geheimrat Thieme und sprach rückhaltlos m i t Worten der höchsten Anerkennung über den wunderbaren Gesang 'Und die wunder bare Akustik des unvergleichlichen Raumes. Er fragte auch nach den Sängern und dem Dirigenten, und Hr. Thieme teilte ihm mit, daß eS der Leipziger Männerchor unter Leitung des Kgl. Musikdirektor» Wohl gemuth sei. Und wiederum nahm der Kaiser das Wort zu uneingeschränktem Lobe und sprach mit unverhohlener Begeisterung von diesem Eindrücke. Nach der Besichtigung des Denkmals begaben sich die Fürstlichkeiten unter dem von ferne herüberklingenden Salut der Geschütze unter Vorantritt de» Kaiser», wäh rend alle Anwesenden das Lied „Deutschland, Deutschland über alleS^ anstimmten, zu den bereit stehenden Wagen. Um 12'/« Uhr erfolgte die Abfahrt zum Schwarzen berg-Denkmal. Als erster traf Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich ein. Ihm folgen Fürst Karl von Schwarzenberg, der sächsische Kriegsminister, Ober bürgermeister Dr. Dittrich, der Prinzregent von Bayern und Freiherr v. d. Goltz. Kurz darauf erschien der Kaiser mit dem Könige von Sachsen, sowie die übrigen Bundesfürsten. Die Familie Schwarzenberg war durch fünf Mitglieder vertreten. Der junge Fürst Schwar zenberg hielt darauf eine Ansprache, in welcher er dem Danke der Familie Schwarzenberg Ausdruck gab, der diese Ehrung eine unvergeßliche, mit goldenen Lettern in deren Geschichte zu verzeichnende Erinnerung bleiben werde, Erzherzog Franz Ferdinand legte einen Kranz am Denkmal nieder, während die Musik die österreichische Nationalhymne spielte. Auch der Kaiser ließ einen Kranz am Denkmal niederlegen. Darauf wurden dem Kaiser die Mitglieder der Familie Schwarzenberg vorgestellt, mit denen er sich kurze Zeit unterhielt. Dann begrüßte der Kaiser die Generale der deutschen Armee. Damit war die Feier beendet. Die Fürstlichkeiten besuchten hierauf die russische Kirche, wo der Kaiser und sämtliche Monarchen an einem Tedeum anläßlich de» Namenstages des russischen Großfürften-Thronfolaer» teilyahmen. Bo« einer unübersehbare» Menschenmenge stürmisch umjubelt begaben sich der Kaiser, die Bundesfürsten und die fürstlichen Gäste alsdann nach dem neuen Rathause, wo Frühstückstafel stattfand. Oberbürgermeister Dr. Dittrich richtete an König Friedrich August eine Begrüßungsansprache, in welcher er zunächst den Dank dafür au» sprach, daß der König zu der denk würdigen Frier den Kaiser eingeladen und nach dem Rat hause geführt hat, und darauf hinwieß, daß zum ersten Male »in deutscher Kasstr da- Leipziger Rathaus betritt. In allem W-üdel der Zeiten sei in Leipzig lebendig ge blieben die Treue züm angestammten Fürstenhaus- und die Liebe zum Bqtttlandh nie erlösche» aber auch M vesi Tag,» der Völkerschlacht die Sehnsucht nach Einigung der deutschen Stämme. Der Dank und Willkomm,ngruß für den hohen Besuch gipfelte in b-M Gelübde: MM treu bereit für de» Reicht- ArrNchkM D« Kats« und iM König dankten dem OberbücherMlster. Im ganzen nahttk« 308 Personen an dem Frühstück teil. Gegen ^4 Uhr fuhren die Majestäten in da» PalaiS zurück. Um S Uhr empfing der König eine 58 Mann starke Fahne n depu t a t ion der Südwest- afrikanischen Kriegerverbandsvereine unter der Führung der Kameraden Kaufmann Schad- Swakopmund und Hauptmann d. R. SchonL Sie führte« die Fahnen der Kriegervereine von Windhuk, Swakop- mund, Omururu und Lüderitzbucht mit sich. Um 6 Uhr war Königliche Tafel im Gewand- Hause. Gegen Ende der Tafel hielt Se. Majestät der König die folgende Ansprache, die von der festlichen Bet» sammlung stehend angehört wurde: Euere Majestäten, Kaiserliche« und Königlichen Hoheiten, Durchlauchtigste Fürste n, alle die lieben Freunde und Bundesgenossen, die hier an dieser Tafel vereinigt sind, bitte ich meinen tiefgefühltesten Dank dafür ent» gegenzunehmen, daß Sie meiner Einladung gefolgt sinh. Hundert Jahre sind heute verflossen, seitdem auf Leipzig- Gefilden jene große Völkerschlacht geschlagen worden ist, die einen Markstein in der Geschichte der hier vertretenen Völker bildet. Hochragend blickt da» Denkmal heute auf uns herab, zu dessen Weihe Sie mir die Ehre und Freude Ihre» Er-. scheinens scheuten. Indem ich Sie, die deutschen Fürsten und Vertreter freier Städte, an Ihrer Spitze den deutsche« Kaiser, Sie, die Vertreter außerdeutscher Souveräne, deren Vorfahren an der großen Völkerschlacht vor hundert Jahre« tetlgenommen haben, begrüße, gedenke ich der ruhmreichen Taten, die vor hundert Jahren von deutschen, österreich ischen, ungarischen, russischen und schwedischen Truppen auf diesem Schlachtfelde vollbracht worden sinh. Da mals ein blutiges Ringen, Kämpfe und Schlachtge tümmel, Not und Elend, Darniederliegen von Handel und Wandel, der entscheidende Wendepunkt für die heran- brechende, noch im Dunkel der Zukunft liegende Neuzeit. Heute aber nach hundert Jahren weittragender politischer Entwickelung und Umgestaltung an gleicher Stelle, als nun mehr einer Stätte ungestört fortschreitender Kultur und blühenden GewerbfleißeS, ein Zusammenströmen der Nachkom men jener Kämpfer der großen Völkerschlacht von Leipzig von nah und fern zu einem Fest der Friedens. Vereint sind wir zu einer Frier der Erinnerung an die damaligen heiß«» Kämpfe, a» hie damals in diesen Kämpfen für ihr Baier- land gefallenen tapferen Helden, vereint aber sind wir vor allem hier, um ein Fest der Gegenmart, esß Fest der Lebenden zu feiern. Nicht nur wä» Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Rußland, Schweden M3 gewesen, vor allem wa« di« Völker der Völkerschlacht von Leipzig heute geworden sind, wie Gott,» Segen stchtbarltch auf den Fürstenhäusern dieser Völker geruht