Thema der Zyklus-Konzerte DRESDNER O PHILHARMONIE I m Rahmen der Prokofjew gewidmeten Zyklus- Konzerte stehen sich zwei bedeutende Werke der musikalischen Weltliteratur kontrastierend ge genüber: ein Frühwerk Prokofjews und ein Alters werk Bruckners. Sein 2. Klavierkonzert kompo nierte Prokofjew kurz nach dem großen Erfolg seines Erstlings noch während der Ausbildungszeit am Petersburger Konservatorium. Alles, was den reifen Meister so auszeichnet, finden wir bereits hier: russisches Volksgut, glänzend verarbeitete folkloristische Melodien und Rhythmen, gewaltige Sergej Prokoejew zum 50.Todestag Wucht und Kraft, Freude am Virtuosen, Spiele rischen, ein oft unvermittelter Übergang von Me lancholie zur Freude und umgekehrt, glänzende Instrumentation und außerordentliches techni sches Können. Neben der Vierten, der „Romanti schen“, ist die „Siebente“ unter Bruckners Sinfo nien am weitesten verbreitet und hat die höchsten Aufführungsziffern. Sie ist dem Bayernkönig Lud wig 11. gewidmet, Wagnerfreund und -mäzen. Keine andere Komposition Bruckners ist so sehr durch Wagner beeinflußt wie diese, nicht einmal die Dritte, sogenannte „Wagnersinfonie“, gewid met seinem Idol. Erstmals verwendete Bruckner in der Siebenten Wagnertuben, die vom Bayreuther Meister in sein Ring-Orchester eingeführte Horn- Abart. Der 2. Satz ist als Totenklage zu verstehen, ganz dem Andenken des Meisters gewidmet, denn während der Arbeit daran erreichte den Kom ponisten die Nachricht von Wagners Tod. Die Sinfonie ist einzigartig, ein persönliches Bekennt nis zu Wagner, nicht aber in epigonenhafter An näherung, wie sie gelegentlich noch in der Dritten durchzuschimmern scheint, sondern eine Offen barung, wie sie nur Bruckner schreiben konnte.