Karsten Blüthgen KONZERTSÄLE Mehrzweckfoyer enthält der KLEINES LEXIKON RAUMAKUSTIK: PRÄZEDENZ-EFFEKT Zu den genialen Leistungen unseres Gehörs zählt die Fähigkeit, Schall zu orten. Das funktioniert selbst dann noch, wenn infolge Refle xionen dem Originalschall binnen weniger Millisekun den und aus allen Richtun gen Abbilder folgen. Ent scheidend für die Ortung ist die zuerst eintreffende Welle. Die kommt in der Regel von der Schallquelle selbst, denn die direkte Verbindung ist auch die kürzeste. Musik- und Kongreßhalle Lübeck In der Kategorie der Musik- und Kongreßzentren zählt jenes auf der Lübecker Wallhalbinsel zu den führenden Vertretern - funktional, ge stalterisch und städtebaulich. Neben einem 1994 fertiggestellte Bau einen Konzert saal mit 2040 Plätzen. Die quaderförmi ge Grundform folgt dem klassischen Prinzip. Je zwei Ränge an den Seiten und einer an den Stirnseiten umgeben Bühne und Parkett. Gute Sichtbeziehungen zum Podium herrschen auf jedem Sitz; der Saal wirkt zudem angenehm schlicht. Bemühungen um einen neuen Saalbau in Lübeck reichen bis zum Anfang der 80er Jahre zurück. 1986 regte der Verein „Kon zertsaal für Lübeck“ noch einen Umbau der Stadthalle an. Doch derartige Gedan ken wurden ein Jahr später - glücklicher weise - eingeholt durch die Entscheidung der Landesregierung von Schleswig- Holstein für einen Mehrzweck-Neubau. Die architektonische Brisanz zeigte sich u. a. daran, daß letztlich nur 27 der 73 an , der Ausschreibung interessierten Büros Entwürfe lieferten. Der Hamburger Archi tekt Meinhard von Gerkan bekam den Vorzug; sein Bau ist langgestreckt, in der Höhe zurückhaltend und mit Aluminium verkleidet. Von Gerkan vermied bewußt eine gestalterische „Anbiederung“ an die Typik des Lübecker Altstadtkerns (R. Skoda), was ihm jedoch auch Kritik einbrachte. NEUER Konzertsaal I für Dresden Philharmoniker-Initiative Spendenkonto: Förderverein Dresdner Philharmonie Stadtsparkasse Dresden, Kennwort „Neuer Konzertsaal" BLZ 850 551 42 Kto.-Nr. 140 170 000