,J> DRESDNER O PHILHARMONIE Region, aus der er stammte. Die dortige Volks musik, die einen ganz anderen Charakter hat als die böhmische oder westmährische, hat viel ge mein mit der slowakischen Folklore. Sie ist freier in der Wahl des Metrums, verwendet selten den Viervierteltakt und ist nicht allein auf die Dur- Moll-Tonarten begrenzt. Dadurch gelang dem Komponisten die Schaffung eines nationalen Idioms, das weit über die romantischen Ansätze seiner Landsleute Smetana und Dvorak hinaus geht. Unter seinen verschiedenartigen Orchesterwerken finden wir einige Kompositionen, die sich heute besonderer Gunst bei Publikum und Fachwelt er freuen, dazu gehören neben der aufwendigen „Sinfonietta“ (Marek Janowski dirigierte das Werk im 4. Philharmonischen Konzert 2002/03) auch die Lachischen Tänze. Das Werk besteht aus sechs einzelnen Tanz sätzen, die - ursprünglich nicht als Zyklus ge dacht - auch einzeln entstanden waren und erst später vom Komponisten zusammengefügt wur den. Diese in eine künstlerische Form gegossenen Tänze sind die erste bedeutende Frucht seiner Beschäftigung mit der Volksmusik, auch wenn ei ne erste öffentliche Aufführung - übrigens als Ballettmusik - erst am 19. Februar 1925 in Brünn zustande kam. Auf eine erste konzertante Auf führung mußte der Komponist ein weiteres Jahr warten. Sie erfolgte am 21. Februar 1926 durch die Tschechische Philharmonie unter Leitung von Frantisek Neumann. Die Partitur wurde schließ lich in revidierter und einer neu zusammenge stellten Form erst 1928 publiziert. Der Gedanke, Tänze seiner Heimat sinfonisch zu bearbeiten, beruhte zweifelsfrei auf dem Beispiel von Dvoraks „Slawischen Tänzen“. Im Gegensatz aber zu dessen Tänzen, die auf keinen Original melodien basieren, handelte es sich bei Janäceks Arbeit um wirkliche, konkrete und landschaftlich festumrissene Volkstänze. Doch als Komponist genügte es ihm nicht, vorgegebene Melodien nur Aufführungsdauer der Tänze Nr. 2, 3 und 5: ca. 10 Minuten