Karsten Blüthgen K 0 N ZERTSÄLE Roy Thompson Hall, Toronto Q Beim Betreten dieser Konzerthalle dürfte jeder Besucher tief durchatmen. Das weite Auditorium wirkt auf den ersten Blick kreisrund. Ein riesiges Speichenrad unter der Decke scheint diese gleichsam zu stützen. Umge ben ist es von einem Wald aus wundervoll illuminierten Stalaktiten. Blickfang zu sein ist allerdings nicht deren Hauptfunk tion. Diese Banner erfüllen primär einen akustischen Zweck. Bolt Beranek und Newman, die verantwortlichen Akustiker der Roy Thompson Hall, füllten die Röh ren mit weichem, Schall absorbierendem Material. Die Absorptionsfläche kann so um 1100 Quadratmeter erhöht, die Nach hallzeit von 1,8 auf 1,4 Sekunden verrin gert werden. Konvexe Reflektoren aus Acryl versorgen das Publikum mit frühen Reflexionen, die für die Klarheit im Raum klang äußerst wichtig sind. Mit über 2800 Sitzen gehört die Haße zu den größeren Bauten. Dank des annä hernd kreisförmigen Grundrisses ist den noch kein Sitz weiter als 40 Meter vom Podium entfernt. (Bei klassischen Recht eckräumen wäre diese Randbedingung nur mit einer weit geringeren Anzahl von KLEINES LEXIKON RAUMAKUSTIK: KLARHEIT Mit zunehmender Nach halldauer verliert der Direktschall an Gewicht, einzelne Schallereignisse gehen unter. Ein Konzert saal darf nur so lange nachhallen, daß jeder Ton noch deutlich und unver deckt hörbar ist. Ein direkter Blick auf die Bühne ist selbstverständlich und hilft dem Ohr. Bühnennähe und eine erhöhtes Podium verbessern die Klarheit. Sitzen zu erfüllen.) Das Auditorium erstreckt sich über ein Parkett mit weitgeschwungenen Sitzreihen und zahlreichen, auf zwei Ebenen ange ordneten Baikonen. Nur zu einem geringen Teil nehmen die Besucher neben oder hinter dem Orchester Platz. NEUER Konzertsaal I für Dresden Philharmoniker-Initiative Spendenkonto: Förderverein Dresdner Philharmonie Stadtsparkasse Dresden, Kennwort „Neuer Konzertsaal" BLZ 850 551 42 Kto.-Nr. 140 170 000