„Ich begann mit dem Komponieren zunächst auf dem Klavier und schrieb später für Orchester um. Der nächste Schritt war, daß ich meine Partitur direkt für die Instru mente schrieb. Jetzt denke ich grundsätz lich auf der Basis der Instrumente selbst - krieche gewissermaßen in sie hinein. Man kann durchaus sagen, daß sie eine Seele haben“. Aufführungsdauer: ca. 18 Minuten treffendere Metapher für das Grundcharakteri stikum der Musik dieses Komponisten als seine ei genen Worte läßt sich schwerlich finden. Sie er innern an Jean Sibelius, der dessen 6. Sinfonie klares, kaltes Frühlingswasser nannte im Vergleich zu den bunten Cocktails seiner Kollegen. Wie sein finnisches Gegenstück hatte Nielsen es vor allem in Deutschland schwer, sich durchzu setzen. Es waren nicht zuletzt Adornos Bann flüche gegen alles, was nicht Schönberg oder Zwölftonmusik hieß, die dem dänischen Ton schöpfer außerhalb seiner Heimat wenig Erfolg schenkten. Letztendlich wurden dem Komponi sten durch mangelnde internationale Aufmerk samkeit an seinem Werk die letzten Jahre vergällt. Dies trug vermutlich auch zu seiner tödlichen Herzerkrankung bei. Dabei hatte er viel Großes geschaffen. So nach und nach wendet sich auch die internationale Öffentlichkeit seinem Werk, vor allem seinen Sinfonien, zu. In Skandinavien aber und auch in Großbritannien erscheint sein Name längst auf den Konzertprogrammen. Sechs mo numentale Sinfonien, drei Solokonzerte für Violine, Flöte und Klarinette und ein Bläser quintett haben zentrale Bedeutung unter seinen großangelegten Kompositionen. Zu Beginn der zwanziger Jahre beabsichtigte Nielsen, für seine Freunde im Kopenhagener Blä serquintett ein Stück für alle fünf Spieler und für jeden von ihnen ein Solokonzert zu schreiben, denn jetzt - immerhin im Alter von knapp sech zig Jahren und der Erfahrung von fünf Sinfonien - sei er so weit, diese Instrumente in ihrer Seele ergründet zu haben. Jedes Konzert sollte das Temperament des Solisten und die Eigenschaften seines Instrumentes ausdrücken - also zu einem musikalischen Portrait seiner fünf Freunde wer den. Das „Bläserquintett“ wurde 1922 fertig. Da zu kamen leider nur noch ein Klarinettenkonzert (1928) und 1926 das Flötenkonzert. Es wurde am 21.10.1926 vom dänischen Flötisten Holger Gilbert Jespersen in. Paris uraufgeführt.