keineswegs nur musikalische Tonmalerei ... eine Idee vom Landleben ... mehr Empfindung als Tongemälde ..." Das Theater an der Wien; Stich nach Jakob Alt (um 1815). Hier fand die berühmt berüchtigte Akademie am 22.12.1808 unter unwirtlichen Bedingun gen statt, als Beet hoven in einem Mammutprogramm u. a. sein 4. Klavier konzert spielte und neben weiteren Werken auch noch die 5. und 6. Sinfonie aufführte. dieses Jahres unter Beethovens Leitung innerhalb einer groß angelegten und äußerst ausgedehnten „Akademie“ im Theater an der Wien. Das Orche ster ist nach älterem Vorbild klassisch besetzt, al lerdings (wie bei eigenen Sinfonien erst seit der | Fünften) durch zwei Posaunen und eine Picco- I loflöte verstärkt worden (vorrangig wegen der Gewittermusik). Das gesamte, fünfsätzige (!) Werk ist von Dreiklangshelligkeit durchdrungen, ist hei ter in seiner Grundhaltung, lieblich, unproblema tisch, lebensbejahend - ein echter Gegenpol zur kraftvoll-kämpferischen, schicksalsbeschwören den, leidenschaftlich-ringenden Fünften. Für ihren Schöpfer ist die Sinfonie vermutlich sogar ein seelischer Ausgleich gewesen. Volksmusik-An- | klänge sind zu finden, als „Scherz“ - wie Beet hoven eingestand - Vogelrufe eingefangen, das Murmeln des Baches wird musikalisch „gemalt“, ein Gewitter zieht auf (also doch auch „program matische Malerei“!). Die große, kunstvolle Syn- these von klassischer Sinfonie und programmati scher Naturschilderung ist geradezu ideal vollzogen. o 12