Karsten Blüthgen KONZERTSÄLE DE Orchestra Hall Chicago Bis zur Eröffnung der Orchestra Hall 1904 mußte das noch junge Chicago Symphony Orchestra mit dem „Auditorium“ vorliebnehmen. Kein Genuß, denn der extrem tiefe Saal mit dem ebenen Parkett erlaubte zwar Ban ¬ ketts für 1000 Personen, erwies sich aber für Orchesterkonzerte als völlig ungeeig net. Theodore Thomas, Leiter des Orche sters 1891 bis 1905, ließ vom Architekten Daniel H. Burnham eine neue Halle nach seinen Vorstellungen bauen. Die Orchestra Hall hat eine durchaus merkwürdige Form. In der markanten Decke scheint der ober ste Rang beinahe zu verschwinden. Die Bühne mit dem dreigeteilten Orgelprospekt fiel recht groß aus. Charles Edward Russell berichtete 1927: „Das Orchester im .Auditorium' und im neuen Orchestersaal waren zwei unter schiedliche Apparate. Der neue Saal war kaum ein Drittel so tief wie der alte, und seine Akustik war so perfekt, daß das lei seste Flüstern auf der Bühne auf dem letzten Platz der oberen Galerie noch gehört werden konnte.“ Diese Deutlichkeit wurde aber bald als übermäßig empfun den und der Einfluß der Nachhallzeit da- KLEINES LEXIKON RAUMAKUSTIK: PARKETT Mit Parkett bezeichnet man in Theatern und Konzert sälen nicht den hölzernen Fußboden, sondern die unterste Ebene der Sitze. In Mehrzwecksälen ist das Parkett meist eben, um dort zum Beispiel auch tan zen zu können. Für Konzerte sollte das Parkett dagegen ansteigen. Erstens wird das Hören besser durch Sehen, zweitens verringert sich der Abstand zur Bühne bis in die hinteren Plätze. mals gerade erforscht. Nachträgliche Änderungen wie die akustische Öff nung der Decke für längeren Nachhall brachten nur ortsabhängige Verbesserungen. So zählt zwar die ehrwürdige Halle nicht zu den welt besten, aber dem Ruhm des Orchesters hat das noch nie geschadet. NEUER Konzertsaal I für Dresden Philharmoniker-Initiative Spendenkonto: Förderverein Dresdner Philharmonie Stadtsparkasse Dresden, Kennwort „Neuer Konzertsaal" BLZ 850 551 42 Kto.-Nr. 140 170 000