auch tragisch beginnendes Thema steht dem ge genüber. Es gründet sich im Volkslied und deu tet auf Heimat, singt vom Gefühl des Daheim seins. Diese beiden Grundgedanken werden in weiten Steigerungswellen abgewandelt. Als müs se Bruckner Rückschau auf sein Leben halten, zi tiert er sich einige Male selbst („Miserere" aus der d-Moll-Messe, aus dem Adagio der Achten und dem Kopfthema der Siebenten). In sanftem Klang der Hörner, Tuben und Posaunen und drei Pizzicatoklängen der Streicher endet der Satz. Die verschiedenartigen Schattierungen von Leid, Schmerz, Sehnsucht und Resignation, das un endliche Streben nach Licht in einem von Dunkelheit umgebenen Dasein, die Erlösungs sehnsucht sind musikalisch eingefangen als Be kenntnis eines abgeschlossenen und eben nicht völlig erfüllten Lebens. Dieses verklärende Adagio ist gleichsam ein erha bener Abschluß eines Meisterwerkes und Ab schied von der Welt eines Meisters der Töne. Was brauchte es da noch einen Finalsatz? 28