Pflichten und erfüllte sie, oft mehr schlecht als recht, aber doch wohl auch mit dem Herzen. Die Nach dem Bruch mit seinem bisherigen Dienstherren, dem Salzburger Erzbischof Colloredo, und einem Fußtritt durch Graf Arco, dem Ober küchenmeister des Erzbischofs, ließ sich Mozart Mitte des Jahres 1781 ganz in Wien als freier Musiker und Komponist nieder. Kirche aber, das Gebäude selbst, war für Mozart weniger eine geweihte Stätte als der Ort, an dem eben eine Orgel stand. Sie war ihm Arbeitsstätte. Mozart war 1784 Freimaurer geworden, also Mit glied eines alten Bruderbundes, der durch ehr würdige rituelle Handlungen geistige Vertiefung, sittliche Veredlung und Pflege echter Menschlich keit anstrebte. Für ihn hatte dies vermutlich nichts mit einer Abwendung von seinem Katholizismus zu tun. Ein guter Katholik konnte damals sehr wohl „Maurer“ werden, auch wenn die katholi sche Geistlichkeit das anders sah und sich immer mehr bemühte, Sturm dagegen zu laufen. Aber es war auch Mode, sich diesem Bund anzu schließen, und etliche adlige Freunde Mozarts ge hörten ihm an. Man war dort gleichberechtigt. Der einst vom Grafen Arco mit einem Fußtritt Be dachte, vom Erzbischof Colloredo als Bedienter Behandelte, war in der Loge als ein Mensch von Genius dem Adel ebenbürtig und gleichberech tigt.